DIENTEN: EINE „JUNGE“ ORTSSTELLE FEIERT IHREN 60ER

03.11.22 Allgemein

Von der „gehobenen Meldestelle“ des Österreichischen Bergrettungsdienstes 1958 zur Gründung der Ortsstelle Dienten 1961 mit ihrem ersten Ortsstellenleiter, Peter Ferolim zur hochmodernen Ortsstelle 2022 unter der Leitung von Christoph Portenkirchner

Durch die rasch wachsende Anzahl von bergbegeisterten Gästen, aber auch Einheimischen, kam es in den 1950er Jahren zu immer mehr Alpinunfällen. Daher haben eine Handvoll verwegener Bergsteiger – konkret die Brüder Rupert und Richard Franzl, Sepp Franzl, Sepp Portenkirchner, Josef Steinmetz und der Bergführer Rudolf Hutz – im Jahre 1958 die „gehobene Meldestelle“ des Österreichischen Bergrettungsdienstes, gegründet.

Nachdem diese kleine Gruppe eine kurze Grundausbildung durchlief und dabei noch weitere Mitglieder anwerben konnte, wurde von ihnen im Jahre 1961 die Ortsstelle Dienten mit ihrem ersten Ortsstellenleiter, Peter Ferolim gegründet. In den folgenden Jahren durchlief Dienten unter ihren jeweiligen Führungskräften eine sensationelle Entwicklung zur hochmodernen Ortsstelle. Dienten steht heute nicht mehr nur für die klassische Rettung von Bergsteigern, sondern zusätzlich auch für die Bergung von Verunfallten aus den modernen Outdoor-Sportarten wie Paragliding, Canyoning, Mountainbiking oder Sportklettern zur Verfügung.

Neben den Rettungstätigkeiten wurden im Laufe der Jahre Gipfelkreuze am Lammkopf und auf der Taghaube aufgestellt und unter dem Ortsstellenleiter und Bergführer Sepp Portenkirchner das neues Bergrettungsheim gebaut und eingerichtet. Schon traditionell brennen die Bergrettungskameraden seit Jahren, sofern es die Wetterlage erlaubt, Sonnwendfeuer im Hochköniggebiet ab.

Die Ortsstelle Dienten verfügt derzeit über 36 Bergretter, davon sind aktuell 24 aktive Mitglieder, der Rest Altbergretter.

Alleine im Jahre 2021 wurden von der Ortsstelle insgesamt elf hochalpine Einsätze abgearbeitet. Die letzte lebensrettende Bergung konnte nach einer durchwachten Nacht am Hochkönig, wo der Verletzte von einem Bergrettungsarzt bis zum Hubschrauberabtransport am Morgen versorgt wurde, positiv abgeschlossen werden.

Zu den Tätigkeiten der Dientner Bergrettung gehören kräftezehrende Bergungen von Verletzten im Hochkönigmassiv, Suchaktionen von Vermissten oder regelmäßige Lawineneinsätze. Die Bergretter aus Dienten haben in ihrem 60jährigem Bestehen Hunderte Menschen aus verschiedensten Notlagen geborgen.

Besonders hervorzuheben sind dabei die Einsätze am Klettersteig Königsjodler, bei denen Verunglückte oder Erschöpfte in arbeitsintensiven Stunden geborgen werden mussten. Die Tatsache, dass nur 17 Prozent der Dientner Einsätze am Königsjodler stattfinden, aber fast die Hälfte der absolvierten Einsatzzeit dafür aufgewendet wurde, zeigt, wie intensiv diese Bergungen sind.

Fotos BR Dienten