Mittersill: Verirrter Snowboarder aus Schneeloch gerettet
Der 26-jährige, alkoholisierte Deutsche konnte sich am Montag abseits der gesicherten Pisten auf der Resterhöhe aus dem tiefen Schnee nicht mehr selbst befreien.
Der Snowboarder hat sich am Montagnachmittag verirrt. Er steckte abseits der gesicherten Pisten im Schnee fest und konnte weder vor noch zurück. Bergretter, Hundeführer, Alpinpolizisten und Mitarbeiter der Bergbahnen suchten nach den Vermissten bei Dunkelheit, starkem Schneefall und Wind. Schließlich konnte der junge Mann gegen 19 Uhr gefunden werden. Er war bereits unterkühlt.
Um 16.52 Uhr wurden wurde die Bergrettungs-Ortsstelle Mittersill alarmiert. Bekannte des Snowboarders hatten einen Notruf abgesetzt, weil sie ihn vermisst hatten. 22 Bergretter aus Mittersill unter der Einsatzleitung von Rudolf Steger, drei Hundeführer und drei Alpinpolizisten starteten sogleich eine Suchaktion. An dem Einsatz beteiligten sich auch Mitarbeiter der Bergbahnen mit Skidoo und Pistengeräten sowie der Pinzgauer Katastrophenreferent Manfred Höger. Alarmiert wurde auch die benachbarte Tiroler Bergrettungs-Ortsstelle Jochberg, 15 Tiroler Bergretter machten sich bereit.
„Wegen des schlechten Wetters war der Einsatz von Drohnen oder Hubschrauber nicht möglich“, schilderte der Leiter der Ortsstelle Mittersill, Gerfried Walser. Erschwerend war, dass zunächst auch eine Handyortung nicht möglich war. Es wurde zwar ein Handykontakt mit dem 26-Jährigen hergestellt, er konnte aber nur vage Angaben über seinen Standort machen. Deshalb wurden die Einsatzkräfte in Gruppen aufgeteilt, um in verschiedenen Richtungen nach dem Vermissten zu suchen. Schließlich ist es den Alpinpolizisten mit großer Mühe gelungen, einen Live-Standort per WhatsApp von dem Mann zu erhalten.
Die Bergretter fanden den Snowboarder im freien Gelände zwischen Hanglalmlift und Hartkaserlift in rund 1.800 Meter Seehöhe auf Tiroler Gebiet. Er wies keine Verletzungen auf, war aber unterkühlt. Die Bergretter sorgten für ausreichend Wärmeerhalt und trugen ihn per Gebirgstrage in einer Vakuummatratze zur Piste. Von dort wurde er mit einem Pistengerät ins Tal transportiert, wo bereits seine Freunde auf ihn warteten.
„Die Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte an dem bundesländerübergreifenden Einsatz war hervorragend“, sagte Walser. Der 26-Jährige hatte auch großes Glück, dass die Handyortung doch noch geglückt ist. Das Suchgebiet war sehr groß,. „Man sollte sich nicht auf die alleinige Handyortung verlassen“, wies Walser darauf hin, dass die Standortübermittlung per Mobiltelefon aufgrund verschiedener Faktoren nicht funktionieren kann, zum Beispiel wenn man nicht mehr in der Lage ist, seinen Standort zu versenden oder der Akku leer ist.