Expeditionen

Einmal zur Ama Dablam ( 6812m) und zurück

Die Ama Dablam (Sanskrit: „Mutter und ihre Halskette“) ist ein 6856 Meter hoher Berg in der Khumbu-Region des Himalaya. Der Berg wird auch als „MatterhornNepals“ bezeichnet und gilt als einer der schönsten Berge der Erde – zumindest ist die Ama Dablam eine alpinistische Herausforderung.
Die Ama Dablam besitzt einen kleineren Nebengipfel, der 5563 m hoch ist.
Man könnte sagen, dass dieser Berg ein „Wahrzeichen“ des Everest-Gebietes ist, ein eindrucksvoller Eis- und Felsturm von Weltruf!

Im Herbst 2008 waren zwei Bergrettungskameraden der Ortsstelle Neukirchen, Gunther Unterwurzacher und Georg Leithner, beides auch Bergführer, gemeinsam mit einer 13- köpfigen Gruppe in Nepal unterwegs. Aus Maria Alm war Scheiber Ernst, Meschik Ernst (Ortsstelle Saalfelden) und Loipold Josef aus Piesendorf mit dabei.

Hier ein kurzer Reisebericht von Georg:
Mit viel Gepäck und einer gehörigen Portion Spannung (was erwartet uns), begann eine lange und anstrengende Reise von München aus über Frankfurt nach Katmandu, der Hauptstadt von Nepal.
Tags darauf ging es früh morgens in einem einstündigen Flug, mit einer Platus Porter weiter bis Lukla, dem letzten Ort mit Verkehrsverbindung außerhalb des Sagamartha Nationalparks.
Während der nächsten Tage unserer Akklimatisation kamen wir durch Namche Bazar 3440 m, Tengboche 3860 m, Periche 4280 m (erste Gipfeltour auf 5083 Meter auf den Nagartsang Peak), bis Lobuche 4940 m. Von dort bis zum KalaPatthar 5650 m, einem schönen Aussichtberg im Schatten des Mt. Everest. In dieser Zeit wird einem erst bewusst wie groß hier alles ist.

Weiter ging’s über Chhukhung 4750 m zum Basecamp des Island Peak 6165 m, diesen erreichten acht der 13 Teilnehmer unseres Teams.

Nach der Teilung in zwei Gruppen trennten sich unsere Wege: Die Trekking Gruppe erkundete in vier Tagen das Gokyotal und bestieg dabei den Gokyo Ree5357 m, und wanderte dann zu uns ins Basislager.

Wir, das waren Meschik Ernst und Scheiber Ernst aus Maria Alm, Loipold Sepp aus Piesendorf, Gunther Unterwurzacher und Georg Leithner, richteten unser Basecamp an der Ama Dablam 6812m ein und bereiteten uns auf die Besteigung vor.

Nach einem anstrengenden Marsch ins Lager I auf ca. 5600 m, wo wir alle gemeinsam eine Nacht verbrachten, ging es tags darauf für Gunther und mich in Richtung Gipfel. Wir kletterten über teils senkrechte Felspassagen und Eisstellen entlang des sehr schroffen SW – Grates die 1250 Hm bis zum Gipfel 6812 m empor. Dies gelang uns bei besten Verhältnissen und optimalem Wetter, mit recht angenehmer Temperatur von ca. 0 -10° minus in sieben Stunden. Nach einer ½ stündigen Rast, mit einem einzigartigen Blick zum Lothse und Everest und den übrigen 7000 und 8000ern der Umgebung, begaben wir uns auf den Rückweg zum Lager I, wo wir eine weitere Nacht verbrachten. Unsere drei Kameraden stiegen am selben Tag bis zum Lager II auf, von wo sie am nächsten Tag aus den Gipfel bestiegen.

Nach dem geglückten Abstieg ins Basecamp 4560m, wurde natürlich der Gipfelsieg gehörig gefeiert.
Gemeinsam mit der Trekkinggruppe, die uns im Camp abholten bestritten wir den Rückmarsch zurück bis Lukla, Rückflug nach Katmandu.
Nach einem Kultur- und Erholungstag in der Hauptstadt traten wir dann die Heimreise nach München an.                                        

Leithner Georg und Unterwurzacher Gunter

ÜBER DEN MANALI – LEH HIGHWAY ZUM STOCK KANGRI

Bike- und Bergtour in Nordwesten Indiens

Abenteuer beginnen im Kopf, und so entstand die Idee mit dem Mountainbike über den „Highway“ (im Sinne von Höhenweg) von Manali in Himal Pradesch nach Leh im Kaschmir zu fahren/zu biken.

Die Indische Armee versucht seit Jahrzehnten diese Hochgebirgsstraße zu erbauen und instand zu halten. Vermurungen und Straßenabrutschungen behindern den Verkehr stunden- bis tageweise. 

Wegen der extremen Niederschläge auf der Südseite des Himalaja und tiefen Temperaturen innerhalb und nördlich des Himalaya ist diese Verbindung meist nur zwischen Mitte Mai bis Mitte September passierbar. In diesen ca. 4 Monaten wird der gesamte Jahresbedarf an Gütern mit Lastwagen zwischen Manali und Leh transportiert.
Von Manali auf 1896m führte uns der „Highway“ in 8 Tagen über fünf hohe Pässe die Höhen von 3978m und 5328m erreichen und über 475 km nach Leh auf 3358m.

25% der Straße bestehen aus gutem Asphalt, 25% aus Löchern mit Asphalt herum, 40% sind reine Schotterpisten und 10% würden bei uns eindeutig unter „Single Trail“ fallen.

Von Leh aus ging es mit Kleinbussen nach Matho und in drei Tagen über den 4800m hohen Matho La ins Ausgangslager des Stock Kangri. Gute Bedingungen, schneefrei, kühl, schönes Wetter ermöglichten 13 Teilnehmern den Anstieg auf den 6153m hohen Stock Kangri, dem zentralen gelegenem, markanten Gipfel im westlichen Himalaya.

Ein Rundblick bis zu den Sieben- und Achttausendern im Karakorum, Kashmir und zentralem Himalya entschädigte für den Abmarsch kurz nach Mitternacht. Zum Abschluss ging es mit dem Flugzeug von Leh nach Dehli und mit dem Bus weiter nach Agra um eines der Weltwunder, das Taj Mahal zu besichtigen, dem Kulturteil unserer Reise.

Text und Bilder: Klaus Wagenbichler

Teilnehmer:

Schied Günter und Helga, Hammerschmied-Rathgeb Kurt und Helga, Spielbichler Elmar und Monika, Pfaffenbichler Leo, Hirschbichler Hans, Buchwiser Klaus, Barth Johannes, Frauenlob Stefan, Tritscher Bernd und Anita Gruber Peter, Wagenbichler Klaus 

 

MIT DEM MOUNTAINBIKE DURCH KIRGISTAN

Die Bergrettungs-Biker-Mannschaft ist nach einem zweiwöchigen Mountainbike-Abenteuer in Kirgistan wieder gesund in der Heimat angekommen.
Beeindruckend waren – gut ersichtlich auf Bildern – vor allem die landschaftliche Schönheit und das äußerst einfache und karge Leben der überaus freundlichen Nomaden und Hirten in fast menschenfreier Natur und Wildnis.


Eckdaten: 13 Biketage / Gesamte Reiseroute ca. 1.600 Km – davon 811 Km mit dem Bike / ca. 11.500 Höhenmeter / max. Höhe mit dem Bike ca. 3.600 m, zu Fuß ca. 3.800 m


Teilnehmer: insgesamt 14 (4 Damen/10 Herren, u.a. Bgm. Günter Schied – Saalfelden und Bgm. Helga Hammerschmied-Ratgeb – Leogang) Biker – davon 5 ÖBRD Land Salzburg: LL Ing. Estolf Müller, LLS Klaus Wagenbichler, Landesarzt Dr. Joachim Schiefer, GLS Coen Weesjes und LGL Peter Gruber-

BILDER: COEN WEESJES

DOVREFJELL – NORWEGEN 2018

Park der Schneegesichter, so wird das Dovrefjell wegen der dort wild leben Moschusochsen genannt. Es ist einer der weniger bekannten und somit auch wenig besuchten Nationalparks in Norwegen. Gerade deshalb haben wir, 6 Pinzgauer Bergretter, diesen Park als Ziel für unsere Winterdurchquerung ausgesucht. Wenn wir schon die Einsamkeit suchen, dann aber auch so richtig, auf Schi, mit einer Pulka, und natürlich im Zelt.

Wir erreichen Oslo Lufthavn am Nachmittag mit dem Flug aus München, gerade noch früh genug um in die Stadt zu fahren um die Verpflegung und den Treibstoff für die Benzinkocher zu kaufen. Nachdem wir uns mit allem nötigen eingedeckt haben fahren wir mit dem Nachtzug, im Schlafabteil, nach Kongsvoll, unserem Startpunkt der Tour. Die Schaffnerin vom Schlafwaggon weckt uns um 4.00 Uhr … sie hat uns frischen Kaffee gemacht und will sich noch ein bisschen mit uns unterhalten. Sie fragt uns mehrmals ob wir uns sicher sind dass wir hier aussteigen möchten, sie sagt immer wieder „da ist aber gar nichts!“ und sie erzählt uns dass es in Trondheim auch sehr schön ist und man dort ebenso super Wintertouren machen kann. Nach ein paar Abschiedsbildern mit unseren Pulken und den beiden Schaffnern aus dem Zug bleiben wir um 4.30 Uhr in der Finsternis am Bahnsteig zurück, noch ein bisschen Winken und wir sind allein … https://www.gpsies.com/map.do?fileId=fqbxfgfwmjixoqrn

Vor uns liegen nun 7 Tagesetappen in Richtung Westen, quer durch´s Dovrefjell, in Richtung Bjorli, dem Ziel unserer Reise. Start- und Endpunkt liegen auf rund 600 Meter Seehöhe, dazwischen geht es rauf bis auf 1.700 Meter, die Hochebenen liegen auf ca. 1.300 Meter. Am ersten Tag gehen wir noch an 2 Selbstversorgerhütten vorbei, dann, für die nächsten 5 Tage gibt es nichts mehr … keine Strommasten, kein Zäune, keinen einzigen Menschen … nur ein paar Jagdhütten, Rentierherden, Moschusochsen, Lemminge … und 6 Pinzgauer!

Am Tag wird es kaum wärmer als -10 Grad, in der Nacht sind es dann um die -20 Grad, und immer ist es windig. Wir ziehen 30 kg schweren Pulken 15-20 Kilometer weit und überwinden täglich 400 – 600 Höhenmeter. Jedes 2er Team verbraucht täglich ca. 0,35 Liter Treibstoff. Navigiert haben wir mit 2 50tausender Karten, das GPS haben wir nie eingeschalten.

Die Verpflegung für 1 Woche (+1 Reserveration) und eine Person. 8 Fertigsuppen, 8 Fertiggerichte, 500g Brot, 250g Parmesan, 250g Speck, 125g Butter, 150g Kaffee, eine Hand voll Teesackerl, 150g Milchpulver, 500g Müsli, 200g Honig, 500g Nüsse, 500g Trockenfrüchte, 10 Müsliriegel, 250g Marillen, 250g Datteln, … und, wie immer, ein bisschen zu wenig Whisky J

Von Bjorli aus geht es dann in ca. 5 Stunden mit der Eisenbahn zurück nach Oslo … nach der Reise ist vor der Reise … die Planung hat schon wieder begonnen.

– Tom Leitner

TOP OF EUROPE – GO TO ELBRUS

TOP OF EUROPE – GO TO ELBRUS

 

Über 800m höher als in den Alpen der Mt Blanc ragt im Kaukasus der Elbrus 5642m empor. Geografisch bildet der Hauptkamm des über 1500 km langen Kaukasus-Gebirges die Grenze zwischen Europa und Asien. Der Elbrus liegt etwa 11 km nördlich der Hauptlinie und ist damit Europas höchster Gipfel.

Seine beiden Gipfel, der Westgipfel 5642m und der Ostgipfel 5621m sind Vulkanischen Ursprungs und 1,5 km Luftlinie voneinander entfernt. Wenn auch seine Topographie ihn zum idealen Skiberg macht, sind gerade im Frühjahr die Verhältnisse besonders schwer einzuschätzen.

Die geografische Lage zwischen Schwarzem Meer und Kaspischem Meer bescheren diesem Gebiet äußerst wechselhaftes Wetter. Warmer Sonnenschein kann binnen Minuten von einem Schneesturm mit kräftigen Minustemperaturen abgelöst werden.

Deshalb wird dieses Gebiet auch oft die „Kleine Antarktis“ genannt.

Markus Amon ist seit wenigen Tagen mit seinen Begleitern, darunter fünf Bergrettungskameraden aus Kaprun und Helfried Sieder, unserem Haudegen im Ausbilder-Team der Salzburger Bergrettung, sowie dem Bergrettungsarzt aus Kaprun, Wolfgang Farkas und dessen Frau, im Gebiet des Elbrus unterwegs.
Hautnah und quasi in Echtzeit können Interessierte dieses Abenteuer „miterleben“, indem sie auf der Homepage von Markus das Tagebuch sowie den Live Track verfolgen.

Da ich diese Gegend von einer Sommer (Steigeisen) und einigen Winterbesteigungen (Ski) kenne, darf ich hier mit Markus den ersten Schritt setzten und einen kleinen Bilderbogen zur Einstimmung zeigen…

Bericht und Bilder: Sepp Schiefer

 

ELBRUS – SEVEN SUMMITS – DIE HÖCHSTEN GIPFEL DER KONTINENTE!

Sieben Kontinente hat die Erde, auf jedem stehen Berge, und jeweils einen gibt es der die anderen überragt. Diese sieben Gipfel- die höchste Erhebung Asien (Mt Everest-8846m), Südamerika (Aconcagua-6959m), Nordamerika (Mount McKinley-6194m), Afrika (Kilimandscharo-5892m), Europa (Elbrus-5642m), Antarktis (Mount Vinson-4897m), Australien (Castensz Pyramide-4884m) bilden den exklusiven Verein der „Seven Summits“

Uschba

usch=Schrecken, ba=Berg, also Schreckensberg,

…ist wohl der berühmteste Berg des Kaukasus. 4710m ist der wunderschön-furchtbare Zwillingsgipfel, der von allen Seiten ein Bild abschreckendster Wildheit und Unnahbarkeit gewährt, hoch. Bereits 1888 wurde der Südgipfel später der Nordgipfel von Engländern umstürmt. Das vornehmste Problem, die Überschreitung der Zwillingstürme wurde im Aug 1903 von Pfann/Distel gelöst. Das Wetter klart gegen Abend auf und gibt den Blick frei auf die NW-Flanken des im Kaukasus-Hauptkamm (Georgien) gelegenen Uschba Gipfel.

Blankeis

Oftmals ist der herrlichste Pulver des Vortages über Nacht weggefegt und man kämpft anderntags stellenweise mit Blankeis an der Südflanke.
Der Luftdruck und der Sauerstoffpatialdruck haben hier bereits 50% abgenommen. In dieser Höhe kann sich der Körper nicht mehr regenerieren, die Grenze zur extremen Höhe ist erreicht.

Das „Niemand in Europa ist höher“ Gefühl


Ab dem Sattel zieht die 30 Grad steile Ostflanke zum Westgipfel.
Nur ein Fels mit einer kl. Metalltafel ziert den höchsten Punkt Europa’s. So etwas wie Hammer und Sichel liegen verbogen hinter dem Stein. 10m neben dem Gipfel steht dieses Zeichen.

KABARDINO-BALKARIA…

…die autonome Kaukasische Republik im Zentrum des Kaukasus gelegen hat eine Größe von 12 500 Quadratkm. und eine Einwohnerzahl von 76.000. Die Hauptstadt heisst Nalchik. Am Nordfuß des Gebirges und im Baksantal hausen die Kabardiner in dürftigen Hütten.

TERSKOL – DAS CHAMONIX DES KAUKASUS

…ein kühner Vergleich!


Am Ende des Baksan-Tales liegt die Ortschaft Terskol 2130m, die vielen Bergsteigern als Ausgangspunkt dient. Über die Jahre hat sich nicht viel verändert. Verkommene Wohnhäuser, provisorisch instand gehaltene Hotels und Bauruinen zeugen vom wirtschaftlichen Niedergang des Sowjetischen System. Die Lifte am Tscheget sind ebenso wie auf der anderen Talseite, die Seilbahnen zum Alpinistencamp „Garabashi“ 3800m, im abenteuerlichen Zustand.
Einfach russisch!

BARREL CAMP- GARABASCHI 3800M

Ausgestattet mit Strom und Heizradiatoren bieten die umgebauten Pipelinerohre ein recht komfotables Quartier für 4-6 Personen.

DIESEL HUT – PRIUT 11

1929 erbaute man eine kleine Hütte in 4160m Höhe und nannte sie Priut 11 (die Zuflucht der 11), nach einem Zelt welches von 11 Wissenschaftern an dieser Stelle errichtet wurde. Die Pläne ein modernes Hotel zu bauen, wurden 1939 mit einem dreistöckigem, in Metal gekleidetem Gebäude verwirklicht. Sie bot Platz für 120 Pers. Im Aug. 1998 brannte die Priut 11 völlig nieder. Im Sommer 2001 wurde mit dem Bau einer neuen Hütte (im Bild) begonnen. Der Name dieser Hütte ist Diesel Hut und liegt direkt neben den berühmten Toiletten der alten Priut, an der Stelle des ehemaligen Benzinlagers. 40 Pers. finden ihren Platz in den 4er/8er Lagern.

GIPFELVERSUCH ABGEBROCHEN!

Ein letztes Mal durch den Khumbu Icefall
Sturm im Gipfelbereich
Zurück im Basislager

24. Mai 2017, 14 Uhr. Markus schreibt:

„In den letzten Tagen sind wir, wie geplant, Lager für Lager Richtung Gipfel aufgebrochen. Schon in der Nacht auf Dienstag haben wir im Lager 2 den starken Wind im Gipfelbereich mitbekommen. Eine Geräuschkulisse wie neben einem wilden Gebirgsbach ließ uns die ganze Nacht schon erahnen, was sich dort oben abspielte. Bei Tagesanbruch sahen wir dann auch schon die hunderte Meter langen Windfahnen im Gipfelbereich.

Nachdem die ersten Sonnenstrahlen unser Zelt erreichten, wurde es im Inneren rasch wärmer, wir machten uns fertig für den weiteren Aufstieg ins Lager 3. Schon kurz hinter dem Lager 2 die ersten Windstöße, je weiter wir aufstiegen umso mehr wurde auch der Wind, die Sonne ließ uns den Wind zwar besser ertragen, wirklich angenehm war der Aufstieg durch die Lothseflanke allerdings nicht. Kurz nach Mittag konnte ich unser Zelt im Lager 3 erreichen, alles war trotz des Wind und des Niederschlag der letzten Tage in Ordnung. Einzig der Untergrund hatte etwas gelitten und musste etwas „begradigt“ werden….

Hannes kam erst einige Stunden später im Lager 3 an. So ganz hatte es sich mit der Lothseflanke noch immer nicht angefreundet und plagte sich die steilen Meter hinauf.

Der Wind wurde trotz besserer Prognose in den Nachmittagsstunden und auch in der Nacht nicht wirklich weniger….auch unser Wetterfenster ist nach hinten „gerutscht“…was also machen….die Wetter- und vor allem die Windverhältnisse in der Gipfelregion sind für die nächsten Tage eher bescheiden. Ein richtig guter und vor allem windstiller Gipfeltag ist nicht wirklich in Sicht, auch das Wetterfenster ist nicht das, was wir brauchen. Wir sind ja ohne Flaschensauerstoff und ohne jeglicher Träger-Unterstützung unterwegs.

 

Zur Erklärung – was es mit dem Flaschensauerstoff auf sich hat und warum wir diesbezüglich speziellere Wettervoraussetzungen benötigen:

Der Flaschensauerstoff wirkt in der Höhe sehr stark leistungssteigernd, auch der Temperaturhaushalt ist für den Körper leichter aufrecht zu erhalten…..alles in allem ist es eindeutig Doping, wenn man so will….jeder muss selbst entscheiden, ob er mit dieser Unterstützung auf den höchsten Gipfeln der Welt unterwegs sein will….wir haben uns
dagegen ausgesprochen, ganz einfach, weil dies die fairste Form ist sich dem Gipfel zu nähern. Keine Hochträger, kein Flaschensauerstoff, keine medikamentöse Unterstützung….einfach „by fair means“!

 

ABER

… dies bedarf hinsichtlich Wetter ganz besondere Verhältnisse und natürlich auch das notwendige Glück…..leider war dies heuer nicht auf unserer Seite. Schon die ganze Frühjahrssaison war das Wetter hier sehr instabil. Einige Tage war es möglich den Everest zu besteigen, viele Tage war dies nur mit viel Wind möglich….nur ganz wenigen gelang eine erfolgreiche Besteigung ohne Flaschensauerstoff.

Wir versuchten uns optimal an die Höhe, mit unseren Akklimatisationstouren, anzupassen und dann den richtigen Tag X anzupeilen. Viele Möglichkeiten hatten wir nicht, schlussendlich hatte uns der Everest (dieses Mal) nicht gewährt. Buchstäblich fegte uns der Wind unsere Nerven genauso blank wie er es mit der Lothseflanke gemacht hat.

Ob wir noch ein paar Tage zuwarten hätten sollen, ob wir es früher versuchen hätten sollen…..diese Fragen werden wir einfach offen lassen…

Wir haben uns also heute in der Früh für einen gemeinsamen Abstieg und Abbruch entschieden. Alle Lager und unsere gesamte Ausrüstung haben wir in einem Zug geräumt und ins Basislager gebracht. Wir brauchen also kein weiteres Mal hinauf…

Schlussendlich sind wir nun froh hier zu sein, gesund, keinerlei Plessuren oder Erkrankungen, keine Erfrierungen….im Angesicht der möglichen Gefahren haben wir viel Glück gehabt.

Das es uns nicht geglückt ist den Gipfel „by fair means“ erreicht zu haben….ein weinendes Auge bleibt sicher, jahrelanges Vorbereiten, finanziellen Auslagen, viel Zeit und auch Entbehrungen…aber schlussendlich zählt, dass wir gesund nach Hause kommen!

Die nächsten Tage werden wir nun hier unser zu Hause der letzten Wochen (Basislager) räumen und die mehrtägige Heimreise antreten.

Es bleibt mir nun noch ein großes DANKE zu sagen, an euch treuen Leser, unsere Sponsoren aber auch an unsere Familien, die ihr uns unsere Träume verwirklichen lässt!

Viele Wochen sind wir nun schon unterwegs und freuen uns auf Zuhause.“

Liebe Grüsse aus dem Everest Basislager

Markus & Hannes

Link HP Markus 

EXPEDITIONSBERICHT PERU 2011: VERSCHIEDENSTE GIPFEL DURCH PONGAUER BERGRETTER

Sonnenaufgang Tocllaraju
Aufstieg Artesonraju
Aufstieg Artesonraju
Aufstieg Artesonraju
Hochlager Ranrapalca auf 5000m
Hochlager Ranrapalca
Sonnenaufgang Tocllaraju
Gipfel Tocllaraju
Gepäcktransport Ishincatal
Die Gruppe

Fünf junge Bergsteiger aus dem Pongau machten sich nach rund zwei Jahren Pause erneut auf den Weg nach Peru: Christian Wurzer, Simon Piberger, Helena Kestrankova, Robert Präauer und Bernhard Fritz, die alle ehrenamtlich im Dienst der Bergrettung Salzburg stehen. Während Christian, Simon und Robert schon vor zwei Jahren einmal die Reise nach Peru angetreten sind, reihten sich Helena und Bernhard unter die neuen Bergsteiger ein. An die bisherigen Gipfelerfolge durch die Besteigung des Alpamayo (5497m) und den Copicalqui (6357m) vor zwei Jahren, sollten sich auf dieser Expedition fünf weitere Gipfel in die Liste der erfolgreichen Besteigungen einreihen. In der Expeditionszeit von vier Wochen waren folgende Berge geplant:

1. Urus Este (5495m) über die „East Ridge“ (Normalroute)
2. Tocllaraju (6032m) über die „West Face Direct“
3. Ishinca (5530m) über die „Southwest Ridge“
4. Ranrapalca (6162m) über die North Face
5. Artesonraju (6025m) über die „Southeast Face“ (Normalroute)

Nach einer langen Anreise musste Christian sofort eine große Enttäuschung hinnehmen – das wertvolle Gepäck mit der kompletten Ausrüstung war auf dem Weg nach Lima verschwunden. Die ersten Tage in Huaraz verliefen auf Grund des fehlenden Gepäcks -gerade für Christian – etwas unentspannt und auch der Rest der Gruppe wurde durch die Situation unruhig. Nach vier Tagen Bangen und Hoffen erreichte der Hotelmanager die zuständigen Personen am Flughafen Lima, die glücklicherweise bestätigten, dass das Gepäck am Flughafen zur Abholung bereit stünde. Hilfsbereitschaft wird auch in Huaraz groß geschrieben. So hatte sich ein holländisches Pärchen, das dort beheimatet ist, dazu bereit erklärt, gemeinsam mit Christian und Bernhard zurück zum Flughafen in Lima zu fahren. Nach 12 Stunden Autofahrt und einem kurzen Zwangshalt durch die örtliche Polizei auf der Pan Americana konnte die Geldstrafe mit entsprechenden Sprach-Kenntnissen und zwei Packungen Keksen verhindert werden.

Robert, der mit den anderen währenddessen in Huaraz geblieben war um Proviant für die ersten Tage im Ishinca Tal, sowie die Eseltransporte zu organisieren, wurde durch einen Magen-Darm Virus heimgesucht. Trotzdem hielt die Gruppe am Plan fest, da er sich sichtlich auf dem Weg der Besserung befand. Simon und Helena machten sich vorab schon mal mit dem größten Teil der Ausrüstung Richtung Basecamp für die ersten vier Berge auf. 

Sonnenaufgang Urus
Nur einen Tag später konnte sich auch der Rest der Gruppe – nach Roberts Genesung – auf den Weg ins Basecamp machen. Nach dem Lageraufbau fanden sich alle fünf schnell in ihren Schlafsäcken wieder, denn die Nacht sollte nur kurz werden. Um 02:00 Uhr wärmte ein frisch gekochter Tee und stärkte ein Frühstück und um 03:00Uhr ging es los – auf den Urus (5495m). Die Gruppe erreichte den Gipfel bei Sonnenaufgang und perfekten, aber dennoch sehr kalten Wetter. Der erste 5000er wurde zu einem schönen Erfolg und brachte viel Motivation für das gesamte Team. Zeit für ein paar Bilder und einen kurzen Augenblick auf dem Gipfel, folgte danach der Abstieg ins Basecamp zurück. Rechtzeitig zum Mittagessen, das zum größten Teil aus dehydrierter Trockennahrung bestand, konnten sich die fünf Pongauer den restlichen Tag entspannen.

Gipfel des Tocllaraju
Das erste Mal so richtig ernst wurde es nach einem Ruhetag im Basecamp, denn die komplette Ausrüstung, die rund 25KG pro Person ausmachte, wurde ins Moränenlager des Tocllarju auf 4900m getragen. Zum Standardprogramm nach der Ankunft im Hochlager gehörte der Zeltaufbau, Tee kochen und essen, da der Aufstieg über die Gletschermoränen sehr anstrengend war. Zur Abwechslung gab es wieder einmal dehydrierte Trockennahrung.  Um 24:00 Uhr ging es bei extremer Kälte und starken Wind, entgegen der Planung Richtung Gipfel über die „Northwest Ridge“ (Normalroute), los. Bei Sonnenaufgang standen die Pongauer Bergsteiger auf dem Gipfel des Tocllaraju (6032m). Stark ausgekühlt, aber glücklich blieb nur kurz Zeit für Fotos bevor der Abstieg begann. Gegen Mittag erreichte die Gruppe das Hochlager, welches gleich abgebaut wurde, um den Weg weiter ins Bascamp antreten zu können – am Abend trafen sie dort ein.

Ishinca bei besten Bedingungen
Nach einem weiteren Ruhetag ging es dann für die fünf wieder mit 25kg in das sehr abgelegene Hochlager des Ranrapalcas, das auf einer Höhe von 5000m liegt – am sogenannten „Ishinca-Ranrapalca Col“. Nach sehr anstrengenden Stunden über Gletschermoränen, Schotterhängen und Gletscher erreichten die fünf das Hochlager am Nachmittag. Nach dem Aufbau der Zelte nütze die Gruppe die verbleibende Zeit und stieg über die „Southwest Ridge“ auf den Ishinca (5530m). Der Gipfel wurde bei schönsten Wetter gegen Abend erreicht.

Büßereis und Gletscherspalte
Auch diesmal gab es für die Gruppe nur eine kurze Nacht. Gegen 02:00 Uhr ging es los in Richtung Gipfel des Ranrapalcas. Wie beim Tocllaraju musste die Gruppe entgegen der Planung wegen starken Stein- bzw. Eisschlags auf die Route über die „Northeast Face“ ausweichen. Der Aufstieg erwies sich als besondere Herausforderung, da in den ersten 400hm der Wand „Büßereis“ mit einer Höhe von bis zu 1m50cm auf die Bergsteiger wartete. Zudem verhinderte eine große Gletscherspalte auf einer Höhe von 5800m den weiteren Weg. Nach etlichen erfolglosen Versuchen die Spalte zu überwinden, wurde schnell deutlich, dass ein Weiterkommen nur mit einem hohen Zeitaufwand möglich gewesen wäre. Die Gruppe hätte nur durch Queren der kompletten Wand über eine Steinschlagzone den Gipfel erreichen können. Aufgrund der weit voran geschrittenen Zeit und der Tageserwärmung der Wand wäre eine sichere Begehung ohne Steinschlag nicht mehr möglich gewesen. So entschloss man sich gemeinsam zum Abstieg. Am Abend desselben Tages erreichten sie sehr erschöpft das Basecamp. Um Kräfte aufzutanken, ging es am darauf folgenden Tag  aus dem Ishinca-Tal zurück nach Huaraz.

Artesonraju und Titicaca-See
Fünf Tage später erfolgte der Aufbruch ins „Baron-Tal“ zum letzten Berg, den Artesonraju (6025m).
Vielen ist der Berg wohl eher bekannt durch das Logo der „Paramount Pictures“, einer sehr großen Filmproduktionsfirma. Die fünf Pongauer stiegen direkt ins Moränenlager, in 4900m Höhe auf. Der Gipfel sollte von diesem Lager aus bestiegen werden, auf eine zusätzliche Übernachtung im Hochlager wurde verzichtet. Beim Aufstieg hatte Christian bereits Probleme mit der körperlichen Verfassung, welche mit steigender Höhe stärker wurden. Die Schlechtwetterfront am nächsten Tag wurde zum Auskundschaften der Wand genützt. Das Schlechtwetter verzog sich dann gegen Nachmittag und so startete man zu viert gegen 23:00 Uhr den Gipfelgang über die „Southeast Face“. Christian musste aufgrund der Magen-Darm Infektion im Hochlager zurückbleiben, an einen Aufstieg war nicht zu denken. Nach einem langen, harten Aufstieg erreichte die Vierergruppe erfolgreich gegen Mittag den Gipfel des Artensonraju (6025m). Nur einige kurze Augeblicke am Gipfel für ein paar Fotos blieben, danach hieß es 17 Seillängen abseilen durch die Wand. Gegen 22:00 Uhr kamen sie müde und erschöpft ins Möränenlager zurück.

In den nächsten Tagen wurde das Hochlager abgebaut und das Baron-Tal verlassen. Die letzten verbleibenden Tage verbrachte die Gruppe am Titicaca-See, in Cusco und dem Machu Picchu um auch das Land Peru mit seinen vielen Facetten besser kennenzulernen.

Hintergrundinformation zu den Teilnehmern:
Christian Wurzer, 33 Jahre: Bergrettung Werfen, wohnt in Pfarrwerfen
Robert Präauer, 33 Jahre, Bergrettung Werfen, wohnt in Werfen
Bernhard Fritz, 28 Jahre, Bergrettung Mühlbach, wohnt in Mühlbach
Simon Piberger, 30 Jahre, Bergrettung Werfen, wohnt in Werfen
Helena Kestrankova, 27 Jahre, Bergrettung Werfen, wohnt in Werfen

…alle fünf Pongauer Bergsteiger sind auch Mitglieder des Bergsportvereins FünfCplus

PS: Ein Diavortrag ist geplant: Termin wird noch bekanntgegeben!

Text:  Sabrina Schulze und Christian Wurzer

GOBI MARCH 2010

Gobi March 2010

 

Gobi March 2010 – der Ortsstellenleiter von Saalfelden, Bernd Tritscher, berichtet von seinem unglaublichen 250km Etappenrennen durch die Wüste von China.
 
Nachdem ich mir in den letzten Jahren einige meiner bergsteigerischen Ziele erfüllen konnte, wollte ich dieses Jahr wieder mal ganz was anderes machen.
Ein Ziel war bald gefunden, das meinen Ansprüchen gerecht wurde: Die Gobi March, ein 250km Etappenrennen durch eine der unwirtlichsten Wüsten dieser Erde. 7 Tage auf 6 Etappen „self – supported“ – also in Eigenverpflegung.
Das heißt sämtliche Verpflegung und Ausrüstung muss selbst mitgetragen werden – durch die windigste Wüste dieser Erde. Nicht nur eine körperliche, sondern auch eine mentale und logistische Herausforderung.

Austragungsort des Gobi March ist dieses Jahr die Gegend um das Turpan-Bassin. 154 m unter dem Meeresspiegel gelegen – der heißeste Ort Chinas, und zugleich nach dem Death Valley der zweitniedrigste Punkt der Erde, der von den Einheimischen daher auch „Backofen“ genannt wird. Temperaturen über 50° gehören hier zum Alltag.

Nach über einem halben Jahr intensiver Vorbereitung (auch in die Perfektionierung der Ausrüstung wurde viel Arbeit und Zeit investiert. Ein ultraleichter Daunenschlafsack und eine spezielle Unterlegmatte sollen vor der nächtlichen Kälte schützen. Laufrucksack, Verpflegung, alles wurde genau unter die Lupe genommen) ging es am 20. Juni los nach China. Über Peking erreichte ich Urumqi die Hauptstadt der autonomen Provinz Xinjiang an der alten Seidenstraße gelegen.
Xinjiang ist die größte Provinz Chinas, ca 40% der Bevölkerung sind Han-Chinesen, 60% gehören nationalen Minderheiten an (Uiguren, Hui Kasachen, Kirgisen, Russen, Mongolen, Usbeken, Mandschu…etwa 50 Minderheiten leben in der Provinz) wichtige Städte: Turpan, Urumqi, Kashgar. Genau vor einem Jahr gab es hier große Unruhen mit zahlreichen Toten, ich hoffte nur, dass dieses Jahr alles ruhig bleiben würde.

Akklimatisation zu Beginn

3 Tage habe ich in Urumqi eingeplant – zur Akklimatisation und zur Gewöhnung ans Klima. Gleich am Nachmittag, nach meiner Ankunft, wollte ich einen kleinen Lauf absolvieren, um die Müdigkeit aus den Beinen zu schütteln. Doch dies gleicht in einer Stadt wie Urumqi eher einem Selbstmord. Gleich bei der 3. Kreuzung hätte mich fast ein Autofahrer als blinder Passagier auf der Kühlerhaube mitgenommen. Wegen rot an der Ampel und grün an der Fußgängerampel und am Zebrastreifen, fuhr er ganz einfach auf dem Gehsteig. Ich verlegte meine Trainingseinheiten deshalb lieber aufs Laufband im hoteleigenen Fitnessstudio. 
Am Vortag des Starts erfuhren wir den Etappenplan:
Die 160 Starter, darunter 34 Frauen, erwartete ein selektives Terrain mit ständig wechselnder Bodenbeschaffenheit, irgendwo einige 100 Km von Urumqi entfernt. Sanddünen gehen über in weite Geröllebenen, riesige Salzflächen in dorniges Gestrüpp, grün bewachsene Weinhänge in feuerrote Felsen. Dabei werden autonome Gebiete und kleine Dörfer der Uiguren, Tadschiken und Kirgisen durchquert, die normalerweise ausschließlich der einheimischen Bevölkerung zugänglich sind – so die Angaben zur Lage.

1 Tag 32 KM und viel über die Berge
2.Tag 29 KM wieder viele Berge
3.Tag 33 KM davon 10 KM in einem Fluss
4.Tag 36 KM über die Flaming Mountains
5 Tag 99 KM durchs Turpan Basin zu den Dünen von Shan Shan
6 Tag 22 KM in den Dünen von Shan Shan

Man sagte uns beim Briefing, dass die ersten Etappen etwas kürzer wären, von der Distanz, aber dafür reich an Höhenmetern und sonstigen harten Terrain, später stellte sich heraus, dass die ersten Etappen doch länger waren als angegeben.
Nach dem Ausrüstungsscheck wurde noch eine gewisse Notfallausrüstung überprüft und die Mitnahme von täglich mind. 2000 Kcal an Nahrung, sowie Biwakausrüstung, Schlafsack, Matte, und Kleidung. Alles wurde genauestens kontrolliert. Zufrieden stelle ich zufrieden fest, dass der Rucksack 9,5 kg hat. Wasser kommt noch dazu, das ist ganz gut.
Am Nachmittag fahren wir nach Turfan, wo die offizielle Eröffnung der Veranstaltung stattfindet. Die Politiker in dieser abgeschiedenen Gegend haben wahrscheinlich nicht viele Gelegenheiten, Reden zu halten und so tobten sie sich richtig aus und plärrten in den überdimensionierten Lautsprecher, dass es nur so dröhnte. Ich verstand sowieso nur chinesisch.
Nach dieser Eröffnung fuhren wir weiter zu unserem Startpunkt.
Die 160 Starter, darunter 34 Frauen, erwartet ein selektives Terrain mit ständig wechselnder Bodenbeschaffenheit. Bei solchen Rennen ist bis zum Schluss alles möglich, ein kleiner Fehler kann das Ende bedeuten. Das macht diese Aufgabe gerade so spannend und reizvoll.

Gegen Abend erreichten wir unser erstes Lager, wo schon alles aufgebaut war.
Die erste Nacht in der Wüste hat wohl keinem der Teilnehmer Spaß gemacht. Im Zeltlager wurden wir von einem starken, kühlen Wind empfangen. Nach Sonnenuntergang fielen die Temperaturen auf 5°C, was den meisten Athleten eine ungemütliche Nacht bescherte. Ich fror erbärmlich in meinem HighTech Schlafsack, oder vielleicht hatte ich versehentlich einen Gefrierbeutel erwischt, auf jeden Fall waren wir alle froh, als wir am Morgen aus unseren Zelten krabbeln und uns an die Startlinie stellen konnten.

Start in die Weiten der Gobi
Von einem kleinen Dorf aus ging es unter den neugierigen Blicken der Einwohner los in die weiten Ebenen der Gobi. Über einen hart getrampelten Pfad führte uns der Weg vorbei an grünem Gestrüpp und einer kargen Landschaft. Mehrere Teilnehmer stürmten wie wild los und setzten sich vom Starterfeld ab. Ich hielt mich zurück, wollte mein Tempo und meinen Rhythmus finden und  fiel schnell einige Plätze zurück. Anfangs sorgte der Wind noch für willkommene Abkühlung. Nach etwa 15 Kilometern erreichten wir die ersten Hügelketten. Von nun an ging’s bergauf. Anspruchsvolle Steigungen trieben mir den Schweiß auf die Stirn. Diese Bedingungen liegen mir und ich konnte Platz um Platz aufholen. Gefährlich steile Abwärtspassagen und Kletterstellen, das war das, wo ich mich wohlfühlte. Nach 32 Kilometern erreichte ich als neunter das Ziel. Ich war überrascht und mit meiner Leistung voll zufrieden. Ich habe schnell einen guten Rhythmus gefunden. Insgesamt haben wir heute über 1600 Höhenmeter bergauf und 900 bergab zurückgelegt und eine recht anstrengende Etappe absolviert.

Die zweite Nacht, jetzt auf einer Höhe von 2200m, wurde noch kälter. Doch für was hat man eine Alu Rettungsfolie. Ich wickelte mich gegen Morgen, als mir zu kalt wurde, kurzerhand im Schlafsack in die Alufolie ein und überstand diese Nacht ganz gut.
Heute starten wir um 9 Uhr. Die Tages-Etappe beginnt gleich mit giftigen Anstiegen und so zieht sich das Feld gleich weit auseinander. Ich komme mir teilweise vor wie eine Gemse auf allen vieren. Die steilen Hügel bergauf und bergab, aufpassen, dass man keinen Steinschlag auslöst. Manche Teilnehmer haben Probleme mit diesem Terrain. Nach 15 KM Berglauf geht es durch einen Fluss, wo ich fast baden gehe, da ich nicht mit einer so starken Strömung gerechnet habe und in einem beschissenen Bachbett einige Kilometer dahin… Bin groggy, erhole mich aber wieder und erreiche wieder als Neunter das Ziel. Super, eine Bestätigung des gestrigen Ergebnisses. Mir ist klar, dass mir diese beiden Etappen enorm gelegen sind und ich dieses Ergebnis wahrscheinlich nicht halten kann. Aber das stört mich im Augenblick nicht.
Ich habe dieses Rennen in Abschnitte zerlegt und jeder Kilometer führt zum Ziel. Es wird nicht nur auf die Kondition, sondern vor allem auch auf mentale Stärke ankommen. Am Nachmittag versuche ich immer, so gut als möglich zu regenerieren; beobachte die anderen Teilnehmer – man unterhält sich. Es sind Teilnehmer aus 35 Nationen am Start.

Die Nacht heute war angenehm. Die kalten Nächte sind vorbei nun wird’s von Tag zu Tag wärmer.
Um 9 Uhr ist Start zur 3. Etappe. Fühle mich gut heute. Nach dem Start geht’s gleich mal 11 Km in einem Flussbett. Teilweise im Bach – nasse Füße, unebenes Terrain, glitschige Steine – es heißt höllisch aufpassen, um nicht zu überknöcheln. Leider erwischt es Peter Osterwalder, einen starken Schweizer und meinen Zeltmitbewohner. Er muss das Rennen beenden. Am Ende des Flusses laufen wir über eine mondähnliche Landschaft. Ich komme so richtig ins Laufen und muss fast ein bisschen bremsen, überhole trotzdem immer wieder Läufer. In der Zwischenzeit kenne ich sie. Meine Taktik, langsam zu beginnen und gleichmäßig durchzulaufen, bewährt sich. Die letzten 10 Km geht es wieder in bewährter Manier Hügel auf und ab – ins Ziel, das ich diesmal als Achter erreiche. Bin zufrieden, auch bei der ersten reinen Laufetappe mithalten zu können. Schön langsam, fragen sich die anderen Läufer, was das da für ein Österreicher ist.

Die Nacht verbringen wir in einem Dorf. Die Bewohner schlafen draußen, wir drinnen, in ihren Hütten. Weiß nicht was mir lieber ist, auf jeden Fall werden wir um 3 Uhr geweckt. Heute ist ein Bus -Transfer zum Start. Es geht hinunter auf eine Höhe von 200m über dem Meer. Wir stehen bereits um 6 Uhr morgens an der Startlinie. Es wurden sehr hohe Temperaturen vorhergesagt, daher wurde der Start vorverlegt.
Heute geht es über die „Flammenden Berge“
Dieses „Gebirge“ bestehend aus lehmigem Sand und losen Steinen und trägt seinen Namen aus zwei Gründen: Wegen des roten Untergrunds sieht es so aus, als würden die Berge glühen und brennen. Außerdem ist es hier brennend heiß. Steine und Lehm reflektieren und speichern die Sonnenstrahlen, die Hitze steht flirrend über dem Boden. Heute und morgen wird ein gnadenloses Ausscheidungsrennen stattfinden, wer das übersteht, wird am Ende vorne sein. Aber einmal zu viel angasen, oder sonst ein Fehler – und diese Tage können zur Hölle werden, das passiert dann, wenn dich der Mann mit dem Hammer erwischt und sämtliche Vorräte verbraucht sind.

Ich nehme pro Tag ca. 2400 Kcal zu mir, verbrenne aber das 3-4fache. Das Defizit kompensiert der Körper mit Körperfett und Muskelmasse. Bei vier Renntagen verbrennen aber schnell die Kohlenhydrate – dazu kommt jetzt noch die mörderische Hitze. Das Hineinhören – auf die Signale des Körpers achten – und die richtige Renntaktik werden jetzt neben Kondition und Regenerationsfähigkeit entscheidend sein.

Flirrende Hitze im Anstieg
Im diffusen Licht ging es um 6 Uhr los. Viele Kilometer über Schotter und Geröll, die Bedingungen vorerst noch angenehm. Wie üblich stürmten die meisten wieder voraus, ich lief mein Tempo und lasse mich nicht treiben. Kurz nach dem ersten Checkpoint drehte die Route nach rechts ab – direkt in die Flaming Mountains. Die Sonne stand mittlerweile sehr hoch und die Temperaturen klettern über die 40°C. Ich entschloss mich, gleich am Anfang des 15 Km Anstieges zu attackieren. So ließ ich Lang Brian und Thiriet Olivier stehen. Später im Lager meinten sie: “Always in the mountains – you go up as a rocket”…

Kurz vor der Hälfte des Rennens überholte ich Jimmy Olsen, den starken Dänen, der bereits das Sahara Race gewonnen hatte und der nun total down war.  Im Flimmern vor mir konnte ich einen weiteren Läufer ausnehmen, der nur noch wackelte und dahintaumelte. Bald war ich dran, es war der Chinese Wei Chao, der ebenfalls im Gesamtklassement vor mir liegt, dies beflügelte mich noch mehr.
Es ging weiter zu einem feuerroten Hochplateau mit unzähligen winzigen Hügeln, durchzogen nur von kleinen Gräben. Wie im Slalom ging es durch Canyons über die Kuppen und zwischen ihnen hindurch – über mir nur der tiefblaue Himmel und Berggipfel in der Ferne. Die sirrende Hitze und das Flimmern der Luft versetzten mich in eine Art Trance. Nur die eigenen Schritte, das Atmen und der sanfte Wind waren zu hören. Es war eine der schönsten Wüstenlandschaften, die ich je gesehen habe. Nach den Schuttbergen und Geröllhalden der letzten Tage ein Traumland. Doch leider hat jeder Traum ein Ende. Nach vielen kräfteraubenden Kilometern über tiefen Sand und hohe Dünen war ich mit meinen Kräften am Ende, der Anstieg wollte kein Ende nehmen. Immer wieder glaubte ich, oben zu sein, aber es ging weiter. Ich mobilisierte meine letzten Kräfte – und es war geschafft…Taumelnd erreichte ich den Gipfel. Jetzt ging’s steil durch einen tiefen mit Sand gefühlten Canyon einige Kilometer bergab, ins Ziel, das ich als Sechster erreichte. Meine bisher beste Platzierung. Dazu auch noch der sechste Zwischenrang, das konnte sich sehen lassen. 

Etappe fordert Opfer
Das Camp befindet sich in einer wunderschönen, alten Tempelanlage, gebaut aus Lehm und Holz, eingebettet in diese traumhafte Wüstenlandschaft.
Heute war ich das erste Mal so richtig fertig. Temperaturen um die 45°C machen das Regenerieren sehr schwer. Im Tempel ist es drückend heiß. Ich trinke, was ich kann, und mache mir Gedanken um Morgen: 99 Km, vorhergesagte 50°C . Normal ist das nicht mehr, was wir da machen.
Auf die Frage nach dem „Warum tut man sich das an?“, die mir ein Kameramann stellt, antworte ich: „Weil’s einfach schön ist, sich und seinen Körper zu fordern“.

Diese harte vierte Etappe hat viele Opfer gefordert. Kapitulierender Kreislauf, ständige Übelkeit, wundgeriebene Fußsohlen, entzündete Kniegelenke und schwerer Durchfall waren überall im Lager zu sehen. Ein 30-jähriger Amerikaner ist auf der Strecke, knapp vor dem Ziel kollabiert, und mitten in einem kochenden Canyon liegen geblieben. Erst nach über einer Stunde konnte er von einem beherzt eingreifenden Mediateam lokalisiert, und mit Kamelen in sprichwörtlicher letzter Sekunde zur Straße und somit zum Rettungswagen gebracht werden. Dieser Athlet ist leider aus dem Koma nicht wieder aufgewacht und an dem Tag, an dem wir unser Rennen beenden sollten, verstorben. Wir sollten diese erschütternde Nachricht bei unserer Rückkehr nach Urumqi erfahren.

Die Frage nach dem Warum bekommt dadurch vielleicht eine andere Dimension.
Wenn man so ein Rennen wie dieses macht – egal ob man vorne mitlaufen will oder einfach nur ankommen will – dann muss einem ganz einfach klar sein, dass dies sehr schnell gefährlich werden kann und jeder für sich selber verantwortlich ist. Hitzeschlag und Hitzeerschöpfung können sehr schnell auftreten. Die Zusammensetzung der Getränke ist enorm wichtig. Wer stark schwitzt und viel trinkt, aber nicht genügend Mineralstoffe aufnimmt, wird bald an einer „Hitzeerschöpfung mit überwiegendem Salzmangel“ leiden. Der Hitzeschlag ist eine ernste Störung der Wärmeregulation des menschlichen Körpers und kann innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen. Mangelnde Fitness und Überanstrengung erhöhen dieses Risiko noch mehr und wir befinden uns hier in einer unwirtlichen, abgelegenen Gegend, wo Hilfe oder Rettung von außen ausgeschlossen ist. Es ist zwar ein Ärzteteam mit dabei, aber bis dieses an Ort und Stelle ist, kann es schon zu spät sein.
Man muss sich mit den möglichen Gefahren schon im Vorfeld beschäftigen und auseinandersetzen und pausenlos in sich selbst hineinhören und zum richtigen Zeitpunkt „nein“ sagen. Dass dies geht, zeigten auch die Schweizer Rahael und Chris: Die beiden waren nach diesem Tag einfach down und fühlten sich schlichtweg einfach überfordert. Sie beendeten das Rennen wie viele andere an dieser Stelle. Eine richtige Entscheidung und ebenfalls ein Sieg über sich selbst – für mich ein größerer als sich schwer angeschlagen irgendwie durchzukämpfen und gesundheitliche Schäden bewusst in Kauf zu nehmen.

Von Checkpoint zu Checkpoint
Die fünfte Etappe
 wurde um 8 Uhr gestartet. 2 Stunden später als geplant, da viele Läufer um 6 Uhr einfach noch nicht bereit waren. Von Norden schob sich eine Wolkenbank heran und verdeckte die Sonne, Gott sei Dank. 
Los ging es- durch einen reich bewachsenen Canyon, dessen Fluss in der Mitte mehrmals durchquert wurde, die Folge waren nasse Füße. Nach ca 10 Km ging es endlich hinaus auf die Straße. Wir liefen endlos bis Checkpoint 2 durch ein Dorf. Was sich die Leute da wohl denken.
Ich habe diese 99 Km in Etappen zerlegt und denke immer nur von Checkpoint zu Checkpoint, die alle 10 – 12 Km sind. Teile mir so auch meine Wasservorräte ein. 2 Liter bekommt man an jedem Checkpoint. Trotz der Bewölkung betragen die Temperaturen jetzt am Vormittag etwa 35° C. Nach dem Durchlaufen des Dorfes geht es in einer endlosen, mit Gestrüpp bewachsenen Steinwüste, dahin. Ich laufe mit Mark und Olivier aber lasse sie irgendwann ziehen. Ich spüre, wenn ich nichts mache, bekomme ich Blasen. Bei Kilometer 30 habe ich sie wieder eingeholt und auch gleich einige andere Läufer. Ich unterhalte mich mit Olivier und er fragt mich nach meiner Taktik. Ich sage, ich habe keine, aber ich will am Ende noch dieses Tempo laufen wie jetzt. Er schüttelt den Kopf und meint „never“. Bei Kilometer 40 laufe ich allein und hänge meinen Gedanken nach.
Die Landschaft ist einfach grauenvoll. Eine braune Ebene voller Erdhügel, irgendwie scheint hier der Boden einfach nachgegeben zu haben. Immer wieder überholt mich der Däne Anders Jensen, der in der Gesamtwertung vor mir liegt. Während ich gleichmäßig laufe, läuft er vom Checkpoint weg immer schneller und wird dann langsamer. Irgendwo bei Kilometer 55 – 60 durchlaufen wir das Turpan Basin, den zweittiefsten Punkt der Erde. Mit 38°C sind die Temperaturen erträglich, der fönartige Wind, der ins Gesicht bläst, trocknet einen jedoch sehr schnell aus. Ich laufe mit der Flasche in der Hand, trinke abwechselnd leeres Wasser und dann wieder mein Elektrolytgetränk, nehme jede Stunde eine Salztablette, kaue an einem Riegel, schlucke ein Gel – all dies ist schon selbstverständlich geworden. Dass ich irgendwann den neuseeländischen Spitzenmann Petersen, der bis dahin auf dem 3. Gesamtrang lag, überholt habe, wird mir erst nachher bewusst. Ihn hat der gefürchtete Mann mit dem Hammer erwischt: Wenn du leer bist, geht gar nichts mehr, dann wird die Qual ins Ziel zu kommen noch schwerer, weil auch die Motivation auf einen Schlag weg ist.

Längst ist der Punkt erreicht, wo nur noch mentale Stärke zählt. Weiß oft gar nicht mehr, ob jetzt der letzte Checkpoint der 7. oder 8. war. Bin froh, wenn mich der Däne Anders Jensen wieder mal überholt. Dann brauche ich nicht so auf die Markierung zu achten, sondern nur ihn stur hinterherzulaufen. Ich weiß nicht, wie oft sich das Spiel wiederholt, dass wir uns gegenseitig überholen. Als wir ein Dorf durchlaufen, deutet mir ein Chinese unmissverständlich, ich solle ihm ein bißl was Bares geben, dann kann ich auf seinem Gefährt aufsitzen. Aber selbst wenn ich wollte, ich hätte nicht mal Geld dabei. Die Checkpoints ziehen sich jetzt ewig, die Kilometer werden immer länger. Ich rechne immer wieder, ob es sich ausgeht, vorm Dunkelwerden ins Ziel zu kommen. Kurz vor dem letzten Checkpoint hätte mich fast verlaufen, wenn mir der Däne nicht nachgeschrien hätte. Gott sei Dank war er hinter mir. Bei Kilometer 90 kann ich fast nicht mehr, die Füße brennen, ich sehe beim Checkpoint, dass ich 10. bin, nehme meine 2 Liter Wasser auf und laufe weiter, nur nicht stehen bleiben. Die Wolken haben sich verzogen, die Sonne scheint jetzt unerträglich herunter. Ich stolpere mehr als ich laufe, über ein unebenes Reisfeld, trinke meinen letzten Energieshooter und hoffe, dass der noch mal so richtig einfährt. Markierungen sind fast keine mehr zu sehen. Ich sehe weit vorne am Ende des Reisfeldes einen Läufer. Den darf ich nicht aus den Augen lassen. Mitten im Reisfeld liegt auf einmal ein Läufer, den ich erst im letzten Moment sehe. Er deutet mir – alles ok – er muss nur einmal seine Füße verarzten. Gott sei Dank habe ich meine Füße getapt, aber trotzdem – jeder Schritt brennt. Habe sicher auch einige Blasen. Auf einmal tauchen aus dem Nichts die Dünen von Shan Shan auf, durch die es die letzten Kilometer geht. Ich habe den Vordermann eingeholt, einen Amerikaner, gemeinsam laufen wir auf die Dünen zu. Ich habe mich wieder erholt, den Tiefpunkt überwunden. Der Untergrund wird immer sandiger, immer schwerer zu laufen – wir gehen. In den Dünen geht es ständig bergauf, bergab, der Sand ist tief. Der Amerikaner versucht immer mit Anlauf die Steigungen zu überwinden, was aber unweigerlich in einem Krabbeln auf allen Vieren endet. Den Sonnenuntergang habe ich gar nicht so richtig wahrgenommen. Vor mir taucht auf einmal eine Gestalt auf. Es ist der Chinese Wei Chao, der im Gesamten einige Sekunden hinter mir liegt. Er wackelt, die Schuhe in der Hand, barfuss durch den Sand. 500 m vor dem Ziel überhole ich ihn mit meinen letzten Kräften und laufe ins Ziel. Geschafft! Nach über 14 Stunden laufe ich als Sechster durchs Ziel. Knapp dahinter der Amerikaner und der Däne Anders Jensen. Wir fallen uns um den Hals, dann trottet jeder zu seinem Zelt. Dort liegt schon, unansprechbar, Christian Schiester, der bei dieser Etappe Zweiter wurde. Neben ihm Max, der Kameramann von Red Bull. Christian erzählt später, dass dies der schlimmste und gefährlichste Tag in seinem Leben war.

Grauenhafte Krämpfe
Ich sitze, denke mir, dass ich gar nicht so fertig bin und gehe ins Zelt. Was dort dann geschieht, möchte ich nicht mehr erleben. Zuerst fühlte ich mich ja gar nicht so schlecht, aber plötzlich haut es mich voll nieder. Ich nehme noch wahr, wie jemand Wasserflaschen ins Zelt stellt, krieche zu diesen hin und ziehe sie zu mir. Schaffe es nur in Etappen, die Schuhe und Socken auszuziehen, und den Sand von meinen Füßen zu waschen. Habe fast nicht mehr die Kraft, die Verpackung von meinem Riegel aufzureisen. Aber ich muss jetzt essen und trinken. Kaue lustlos an Riegel und Nüssen, während mein Körper irgendwie zittert. Versuche aufzustehen, habe aber keine Chance aufzukommen – nicht einmal mit Hilfe der Zeltstange. Einer dieser Versuche endet mit einem katastrophalen Krampf im Bein und dann auch noch in der Bauchmuskulatur. Ich schreie vor lauter Schmerzen und denk mir noch – „das gibt’s doch nicht, dass da keiner kommt, die würden dich hier verrecken lassen…“ Christian liegt draußen, hört mein Gebrüll, ist aber selber unfähig was zu tun. Einige Stunden liege ich so da, der Körper hat alles ausgeschalten was er nicht braucht, um sich zu erholen. Ab und zu höre ich Trommelwirbel, das Zeichen, dass wieder jemand das Ziel erreicht hat.

Gegen Morgen bin ich endlich wieder fähig aufzustehen und gehe aus dem Zelt und esse meine letzten 2 Packungen Expeditionsfond auf einmal. Christian ist auch wieder auf den Beinen und wir reden über den gestrigen Tag. Wir sind uns beide einig, dass der gestrige Tag hart an der Grenze war und wir dabei noch Riesenglück mit dem Wetter gehabt haben. Heute brennt die Sonne bereits erbarmungslos vom Himmel. Das Lager ist mitten in den Dünen von Shan Shan, der einzige Ort um Schatten zu finden, ist das Zelt. Ich liege nur im Camp und versuche mich zu erholen. Das ist gar nicht so einfach, denn die Temperaturen sind extrem, die hochstehende Sonne bietet kaum Schatten und der Sand ist bereits seit dem frühen Vormittag zu heiß um barfuss zu gehen. Aber in die Laufschuhe zu schlüpfen, ist auch nicht möglich, das verhindern die Schmerzen in meinen Füßen und Zehen.
Etwas besorgt beobachte ich, wie das Organisationsteam versucht, Wasser in die Dünen zu transportieren und völlig erschöpfte Läufer zu bergen. Noch immer sind viele der Athleten unterwegs und quälen sich nach über 30 Stunden durch die sengende Mittagshitze in den Dünen. Hoffentlich passiert heute nichts Schlimmeres. Ich beobachte die Leute, jeder schleppt sich nur mehr im Lager herum, die wenigsten sind in der Lage, auch nur annähernd normal zu gehen. Ich habe mich körperlich wieder gut erholt – ein Zeichen, dass die ganze Vorbereitung, das monatelange Training und all die damit verbundenen Entbehrungen optimal waren. Denke erstmals wieder an zu Hause und freue mich schon darauf.

Letzte Etappe

Am Nachmittag diskutieren wir lange, ob dieses Rennen zu hart und zu schwer war, sind uns aber einig, dass die Anschuldigungen, die viele der Läufer stellen, ungerechtfertigt sind. Viel mehr muss man sagen, dass mehr als die Hälfte der Läufer, die hier sind, einfach nicht hierher gehören und sich nicht bewusst sind, auf was sie sich einlassen. Jeder will was erleben, zu Hause der große Held sein, der durch die Wüste läuft – aber die Wirklichkeit sieht eben anders aus. Wenn man sich die Läufer ansieht, die auf den vorderen Rängen sind, geht zwar jeder voll an sein Limit, aber erholt sich dann auch wieder schnell. Je schlechter der Trainingszustand, desto größer wird das Risiko, gesundheitliche Schäden davonzutragen.
Gegen Abend gebe ich dem Red Bull Mediateam noch ein ausführliches Interview und erfahre dabei, dass ich auf dem fünften Gesamtrang liege – nicht mal eine Minute vor dem Chinesen Wei Chao und dass morgen nicht 22 Km, sondern nur mehr ein Sprint mit 6 Kilometer zu laufen ist. Die ersten Etappen waren doch etwas länger.
Als die Sonne untergeht, lege ich mich in die Dünen hinaus und genieße den Sonnenuntergang. Ich kann erstmals in dieser Woche abschalten und das Ganze auch genießen, obwohl das Rennen erst morgen zu Ende ist. 
Für mich ist das der größte sportliche Erfolg, den ich bisher erreicht habe und wahrscheinlich jemals erreichen werde. Aber nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ist dies eine wahnsinnig wertvolle Erfahrung. Man leidet mit seinen Mitbewohnern im Zelt mit. Etwa mit Young, einem Koreaner, den ich heute Nachmittag wieder aufgebaut habe, nachdem er einige Stunden in den Dünen herumgeirrt und geistig total fertig das Ziel erreicht hat. Morgen am Abend werden sich unsere Wege wieder trennen.

Letzte Etappe
Am Morgen des letzten Tages werden wir mit Busen in ein Dorf transportiert, wo unter großer Beteiligung der einheimischen Bevölkerung eine 6 Km Runde gelaufen wird. Bei 80 Prozent der Läufer kann von Laufen nicht mehr die Rede sein. Humpelnd, abgestützt, unfähig alleine zu gehen, erreichen manche das Ziel. Ich muss nochmals alles geben. Der Chinese Wei Chao, der nicht mal eine Minute hinter mir liegt, startet hinaus, als hätte ihn eine Tarantel gestochen. So ein Trottel denk ich mir, hab’s aber vorher schon gewusst, als ich ihm beim Start lachend ins Gesicht geschaut habe. Ich renne einfach hinterher, versuche ihn immer im Blickfeld zu haben. Hätte das heute nun wirklich nicht mehr gebraucht. Als er sich dann aber vor lauter „Kopf rein und ab“ verrennt,  ist die Sache gegessen und das Ziel auf einmal da. Ich durchlaufe den Punkt, der vor Tagen noch so weit entfernt war.

Ich setze mich in eine Ecke, esse ein Sandwich, trinke ein Cola. Nochmals laufen die unvergesslichen Eindrücke, die ungeheuren Strapazen, die atemberaubenden Landschaften wie in einem Film in meinem Kopf ab. Das Abenteuer Wüste ist somit vorbei.
Ich stoße mit Christian – der Zweiter wurde und sein Projekt 4 Desert damit beendet hat – und dem Mediateam vom Red Bull an. Wir machen noch einige Fotos und genießen diese Minuten.
Jetzt freue ich mich am meisten auf eine Dusche und ein Bett und das Essen am Abend. Tagelang nur warmes Wasser Hirsebrei und Trockenfutter haben mir doch 6 kg vom Leib gerissen.
Im Hotel erfahren wir, dass Amerikaner, der am 4. Tag erschöpft abtransportiert wurde, nicht mehr aus dem Koma erwacht und gestorben ist. Die Stimmung bei der Siegerehrung ist dadurch natürlich sehr gedrückt. 

Tritscher Bernd

Homepage 4deserts mit Ergebnisliste

Wir gratulieren Bernd Tritscher zu dieser unglaublichen sportlichen und mentalen Leistung und zum sensationellen fünften Rang!

 

Hoher Atlas: Bergretter auf „Ab-Wegen“

 

Bedingt durch die bürgerkriegsartigen Umstände Anfang Juni mußte der Plan, Kirgisistan mit dem Mountain-Bike zu durchqueren aufgegeben werden und die Reise wurde kurzfristig nach Marokko verlegt.

Müller Estolf, Tafatsch Wolfgang, Steiner Arno und Wagenbichler Klaus starteten gemeinsam mit 7 weiteren Teilnehmern am 11. Juni von Marrakesch aus zu einer 12tägigen Durchquerung des Mittleren- und Hohen Atlas.

Abseits von Hauptstraßen, hautsächlich entlang von Sand- und Schotterpisten, über beinahe 3000m hohe Pässe wurde dabei der östliche Teil des Atlas Gebirges, das Stammesgebiet der Berber durchquert.

Gesamt wurden dabei 620 km und 11 500 Höhenmeter bei Tagestemperaturen von durchschnittlichen 42 Grad zurückgelegt.

Die folgenden Bilder sollen einen Eindruck über diese nicht alltägliche Reise auf „Abwegen“ vermitteln.

Text und Bild: Klaus Wagenbichler und Wolfgang Tafatsch

 

 

ALASKA EXPEDITION: MOUNT SANFORD ODER DOCH MOUNT BONA (5.005M)

 

Ein halbes Jahr haben sich neun Bergretter der Ortstelle Salzburg akribisch auf ihre Alaska Expedition zum 4.949m hohen Mount Sanford vorbereitet, doch erstens kommt es anders und zweitens als man plant… Hier der Bericht:

Einen Tag nachdem wir in Anchorage gelandet waren, ging es mit dem Truck in einer ca. sechs Stunden Autofahrt nach Citina zum Flugfeld der Ultima Thule (http://www.ultimathulelodge.com) am Rande des Wrangel – Elias Nationalpark. Von dort wollten wir eigentlich direkt auf den Sheep Gletscher des Mount Sanford fliegen, doch unser Pilot, Paul Claus berichtete von den schlechtesten Verhältnissen der letzten 40Jahre und das eine Landung aufgrund des total offenen Gletschers nicht möglich sei.

Als Alternativziel schlug uns Paul den 5.005m hohen Mount Bona (fünfthöchster Berg der USA) in der Eliaskette vor, welcher aktuell sehr gute Bedingungen aufweisen sollte. Nach kurzer Beratung stimmten wir zu, wurden etwas später von zwei Flugzeugen abgeholt und zu seiner Lodge mitten im Nationalpark geflogen.

Aufgrund guter Wetterbedingungen ging es am nächsten Tag mit dem Flugzeug gleich weiter auf den Klutlan Gletscher, wo wir auf ca. 2.000m landeten und uns schlagartig – hundert Kilometer von der nächsten Hütte entfernt – in einem großartigen, vergletscherten Gebirge befanden.

Die darauf folgenden Tage zogen wir unsere Schlitten kilometerweit über den moderat ansteigenden Gletscher bis auf ca. 3.000m zu einer über 1000 hm hohen Schneeflanke. Schnell wurde ein Lager auf 3.600m eingerichtet, wobei uns das unsichere Alaska-Wetter immer wieder zu einigen Rasttagen zwang. Manchmal stürmte es so stark, dass wir kaum unsere Zelte verlassen konnten. Zusätzlich machten uns auch noch die tiefen Temperaturen zu schaffen.

Für Mittwoch den achten Mai, wurde uns von der ZAMG Innsbruck – mit der wir mittels Satellitentelefon in Kontakt standen – ein einzelner Schoenwettertag angekündigt und wir wollten die Gunst der Stunde nutzen, um direkt von 3.600m einen Gipfelversuch zu unternehmen.

Normalerweise würde man aufgrund der verbleibenden Höhenmeter und der weiten Entfernung ein zweites Hochlager auf ca. 4.400m errichten um die Gipfelchancen zu verbessern. Der immer enger werdende Zeitplan und die instabile Wetterlage machte dies jedoch unmöglich.

Da das Wetter erst spät am Vormittag aufklarte und die Vorbereitungen einiges an Zeit beanspruchten konnten wir erst um 11:00 Uhr starten. Wir kamen gut voran und erreichten nach ca. vier Stunden das Plateau auf ca. 4.400m. Aufgrund der extremen Kälte (ZAMG meldete -32°C) mussten Anni, Gerald und Karli, den Gipfel in Sichtweite, umdrehen.

Der Rest der Gruppe marschierte langsam weiter und hatte zwei Stunden später das riesige Gipfelplateau überquert. Hier drehten dann auch Sabine, Christian und Jens um. Da nur mehr ein 60m Seil zur Verfügung stand und ein Abfahren ohne Seil viel zu gefährlich gewesen wäre, wurde dies kurzerhand in der Mitte zerschnitten.

Die Gipfelgruppe, bestehend aus Sepp, Christian R. und Alex, tauschten die Schi gegen Steigeisen und Pickel und stiegen dann noch weitere zwei Stunden die letzten 400 Höhenmeter nach oben. Um ca.20 Uhr und einer Temperatur von mittlerweile unter -35°C + Wind erreichte die Gipfelgruppe glücklich und erschöpft den Gipfel. Nach ein paar Fotos wurde auch schon der Abstieg angetreten, da die Temperaturen ein längeres Verweilen unmöglich machten.

Der große Vorteil zu dieser Jahreszeit, in Alaska ist, dass es sehr lange hell ist und man dem Wetter angepasst auch große Teile der Nacht zum Bergsteigen nutzen kann.

Die Gipfelgruppe erreichte erst um 22 h wieder gesund das Hochlager, wo die Erleichterung groß war.

Das Wetterfenster von ca. 16h hatten wir optimal genutzt, denn mitten in der Nacht traf uns die nächste Schlechtwetterfront mit ganzer Kraft. Wir verbrachten den ganzen nächsten Tag im Zelt. An ein kochen in der Apsis war nicht zu denken. Am darauf folgenden Tag konnten wir, bei leichter Wetterbesserung das Hochlager abbauen und im Sturm zum Klutlan Gletscher abfahren.

Beim Basislager angekommen sahen wir die Auswirkungen der Stürme, denn ein zurückgelassenes Zelt war zerfetzt und zwei ursprünglich gut verankerte Schlitten nicht mehr auffindbar. Bei sehr starkem Wind bauten wir unsere drei verbliebenen Zelte des Hochlagers auf und erlebten eine extreme Sturmnacht. Wind mit einer Geschwindigkeit jenseits der 100km/h peitschte die ganze Nacht über unsere Zelte und wir waren heilfroh, dass diese Stand hielten. Nicht auszudenken, wenn die Stangen gebrochen wären!

Am nächsten Tag hatte sich der Wind wieder so weit gelegt, dass wir zum Landeplatz des Flugzeuges abfahren konnten. Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse musste der gesamte Rückweg mittels GPS und den vorher zurückgelassenen Wegmarkierungen (Bambusfähnchen) navigiert werden.
Am späten Nachmittag erreichten wir vereinbarten Landeplatz. An eine sichere Landung war aufgrund der widrigen Wetterbedingungen allerdings nicht zu denken. Erst zwei weitere Tage später (am letztmöglichen Tag um unseren Rückflug nach Europa zu erreichen) gelang es Paul, uns zur Lodge auszufliegen.

Die ganze Expedition war, wie erwartet aufgrund des extremen Wetters und der arktischen Verhältnisse sehr anspruchsvoll. Danke dem ganzen Team für die tolle Zusammenarbeit, nur so war dieser großartige Erfolg möglich.

Vielen Dank an dieser Stelle auch an unsere Sponsoren:
• Sziols
• IKO
• ZAMG
• Komperdell
• Expeditionstechnik.de
• Bergrettung Salzburg

Bericht und Fotos: Christian Nedomlel und Alex Gruber, Mai 2012

MOUNT MC KINLEY (6194M): ÖSTERREICHISCHE SKIEXPEDITION 2011 ZUM „KÄLTESTEN BERG DER ERDE“

Geplanter Routenverlauf
von rechts nach links: M. Lampl (Bramberg), Ch. Leitner (Gastein), G. Leithner (Mühlbach Pzg.), S. Karl (Wald im Pzg.) und M. Amon

Der Kapruner Bergretter Markus Amon ist derzeit gemeinsam mit vier Freunden Richtung Mc. Kinley/Alaska unterwegs.
Nach der Expedition und einer erfolgreichen Speedbesteigung von 2007, zieht es Markus erneut in diese faszinierende Ecke der Bergwelt.

Der Plan ist auf der „Normalroute“ (West Buttress) oder je nach Verhältnissen auch über eine alternative Route den Denali auf Ski zu besteigen und auch wieder abzufahren.

Markus berichtet auf seiner Homepage über diese Expedition. Das Spannende an seinem Online-Tagebuch des Bergabenteuers ist auch die Betrachtung der Tour mittels Live-Spot-Messenger – er führt diesen mit im Gepäck.
So kann man über seine Homepage sozusagen LIVE ihre Position auf „Google-Maps“ ersehen.
Vom Kahlitna Airstrip (im Bild oben), einer Landepiste auf einem Seitenarm des Kahiltna Gletscher, startet der Anmarsch zum Ziel.
In mehreren Zwischenlagern werden sie das vorgeschobenes Basislager (ABC) am Medical Camp auf gut 4200m errichten. Von dort wollen sie dann entweder über die West Buttress Route oder einer alternativen Route versuchen auf Ski den Gipfel zu erreichen!

Nach nur dreieinhalb Tagen haben alle das Medical Camp erreicht auf 4320 Meter erreicht und eingerichtet, schreibt Markus Amon auf seiner HP…

17. Juni 2011: Markus war bereits zweimal innerhalb von fünf Tagen am Gipfel! Aber lesen Sie selbst seinen Bericht auf seiner Homepage….

Link Homepage Markus Amon hier….

SKIBESTEIGUNG MUZTAGH ATA 7546M JULI / AUGUST 2013

60 kg Expeditions gepäck
Überschwemmung Karakorum Highway
Abfahrt
Am Gipfel
Aufstieg Camp 2
Camp 2 6200m
Camp 1 5500m
Basecamp 4420m
Umkehr wegen Gewitter
Blick auf Mustagh Ata
Marktbesuch in Kashgar
Übernachtung in Jurte

Zwei Bergrettungsmänner der Ortsstelle Dorfgastein brachen im heurigen Sommer zu einer Expedition auf den Muztagh Ata auf. Der Muztagh Ata, auch „Vater der Eisberge“ genannt, liegt im Pamir Gebirge am Rande der Taklamakan Wüste im äußersten Westen Chinas. Gemeinsam mit dem ihm gegenüberliegenden Kongur Shan 7719m stellt der Muztagh Ata mit seinen 7546m eine der höchsten Erhebungen in diesem Gebiet dar. Aufgrund seiner Topographie, Hänge mit 25°-35° Steilheit und moderaten technischen Schwierigkeiten stellt er für jeden ambitionierten Höhenbergsteiger, vor allem in der Kombination mit Tourenskiern, ein regelrechtes Traumziel dar.

 

Vorbereitung

Den vergangenen Winter über wurde versucht, möglichst viele Höhenmeter mit den Tourenskiern zu machen. Im Mai erfolgten noch ein Bergrettungsausflug in die Ötztaler Alpen, mit Besteigungen der Wild- und Finailspitze und ein weiteres Hochtourenwochenende im Ortlergebiet mit erfolgreichen Besteigungen der Königsspitze und des König Ortler. Somit standen im Frühjahr immerhin 80.000 Hm zu Buche. Danach hieß es zu Fuß und mit dem Mountainbike weiter zu trainieren, um den letzten Feinschliff zu erhalten. Dieses Mal wollten wir aber nichts dem Zufall überlassen und somit begannen wir ca. 3 Wochen vor Abflug gemeinsam mit unserem Kooperationspartner GAIRRIT mit dessen Hypoxiesystem zu arbeiten. Unter fachkundiger Anleitung von Gerrit Glomser erfolgte damit eine Vorakklimatisation sozusagen im Schlaf.

 

Anreise

Die Abreise erfolgte am 12/07 und führte uns über Istanbul nach Bishkek, der Hauptstadt von Kirgistan. Von dort ging es in einigen Tagesetappen mit dem Bus durch dieses wilde Land in Richtung chinesische Grenze. Es erfolgten einige Akklimatisationstouren bis auf Höhen von ca. 3500m.

Übernachtet wurde in traditionellen Jurten und als Krafftfutter gab es unter anderem Manggeieintopf (Manggei=Murmeltier). Nach der etwas komplizierten Einreise in China (unzählige Kontrollen und stundenlanges Warten) und einem Zwischenstopp in Kashgar ging es über den berühmt berüchtigten Karakorum Highway Richtung Berg.

Einige Autopannen und Straßenüberflutungen später erreichten wir Subashi auf 3730m, unseren Ausgangspunkt für die Besteigung.

Am nächsten Tag erfolgte der Anmarsch, mit Hilfe von Kamelen, in das Basecamp welches auf 4420m am Rande einer Gletschermoräne liegt. Wir erreichten das Basecamp am 17/07 dem 6. Tag unserer Reise.

 

Besteigung

Ganze 18 Tage standen nun für die Besteigung des Muztag Ata zur Verfügung. Nachdem wir uns im Basecamp häuslich eingerichtet hatten, erfolgten bereits die ersten Materialtransporte ins Skidepot auf 5150m und in das Camp 1 auf 5500m.

Für uns kam natürlich nur eine Besteigung „by fair means“, das heißt ohne die Verwendung von künstlichem Sauerstoff und ohne jeglicher Trägerhilfe in Frage.

Camp 1 wurde auf 5500m und Camp 2 später auf 6200m errichtet. Wir entschieden uns dazu auf das sonst übliche Camp 3 auf 7000m zu verzichten und unseren Gipfelsturm von Camp 2 aus zu starten.

Dies bedeutete zwar einen Höhenunterschied von 1350 Hm am Gipfeltag, was in dieser Höhe nicht gerade wenig ist. Dennoch glaubten wir, daß die Vorteile (besserer Schlaf als auf 7000m, Kraft sparen durch nicht notwendigen Lageraufbau) überwiegen würden.

Nachdem die Lagerkette aufgebaut und uns auch der Wettergott hold war, starteten wir am 25/07 einen ersten Versuch Richtung Gipfel. Diesen mussten wir allerdings bereits nach ein paar Stunden auf ca. 6900m aufgrund eines aufziehenden Gewitters abbrechen. Mit Hilfe des GPS fanden wir zurück ins Camp 1 da die Sichtweite tlw. nur 10m betrug und wir uns in einem Whiteout wiederfanden. Wir entschieden uns für einen weiteren Abstieg bis ins Basecamp, um neue Kraft zu tanken.

Nach 1,5 Tagen Regeneration und süßem Nichtstun wurde es wieder ernst.

Der Wetterbericht war vielversprechend und wir wollten es nun wissen. Am Nachmittag des 27/07 erfolgte der Aufstieg ins Camp 1 5500m.

Für die 1100 Hm benötigten wir mittlerweile nur mehr 2,5h. Nach einer kurzen Nacht stiegen wir am nächsten Tag weiter zum Camp 2 6200m auf.

Dieser Abschnitt war mitunter der gefährlichste, da er durch einen Eisbruch führte und die Gletscherspalten durch die stabile Schönwetterphase von Tag zu Tag weiter aufgingen. Die Schlüsselstelle stellte ein ca. 70° steiler Aufschwung dar, der jedoch bereits mit einem Fixseil abgesichert war.

Wir erreichten Camp 2 zu Mittag und verbrachten den restlichen Tag mit essen und trinken. Wir versuchten so viel Flüssigkeit wie möglich zu uns zu nehmen, um das sowieso vorhandene Flüssigkeitsdefizit so gut als möglich auszugleichen. Um 21 Uhr war Zapfenstreich und jeder verkroch sich mit dem Kopf voller Gedanken vor dem großen Tag in seinen Schlafsack. Ich muss sagen ich habe schon einmal besser geschlafen. Aber auch das gehört zu so einer Unternehmung dazu.

Um 4 Uhr war Tagwache und um 5 Uhr 30 erfolgte der Abmarsch. Zuerst im Schein der Stirnlampe und gut eingepackt in die Daunenjacke ging es los. Nach unzähligen Spitzkehren wurde nach 3:45 h das Camp 3 der Chinesen auf 7000m erreicht. Dort gab es erstmals eine etwas längere Rast. Als Verpflegung gab es sogenannte Powergels die mit etwas Flüssigkeit runtergeschluckt werden. Alles andere wollte nicht wirklich gegessen werden. Wie in Zeitlupe ging es danach weiter Richtung Gipfel, wie es aussah hatten wir einen richtigen Traumtag erwischt.

Es war windstill und ein blauer Himmel ohne Wolken lachte uns entgegen. Nach weiteren endlos erscheinenden Stunden und dem einen oder anderen Kampf mit sich selbst (Warum tue ich mir das eigentlich an ?) tat sich plötzlich ganz unscheinbar der Blick zum Gipfel auf. Zuerst glaubte ich schon fast an eine Fata Morgana. Aber nein, wir waren wirklich da. Nach 7:20 h und 1350 Hm Aufstieg war es wirklich geschafft und wir standen am 29/07 um 13:00 Uhr am Gipfel des Muztagh Ata auf 7546m.

Die Fernsicht reichte bis ins Karakorum mit K2, Broad Peak, Nanga Parbat und wir mussten ans unsere Kameraden denken die gerade dort waren. Emotional war dies sicher der schönste Gipfelerfolg bisher und jeder hatte mit seinen Gefühlen zu kämpfen.

Die Temperaturen waren so angenehm dass wir 2h am Gipfel verbrachten und die Eindrücke in vollen Zügen genossen.

Um 15 Uhr machten wir uns für die Abfahrt bereit. Bis auf ca. 7000m hatten wir mit windgepresstem Schnee und einigen vereisten Passagen zu kämpfen. Die Beine waren ja auch nicht mehr ganz frisch, deshalb waren wir froh bis ins Camp 2 in bestem Firn abfahren zu können.

Nachdem Camp 2 geräumt war, schließlich wollten wir ja nicht noch einmal aufsteigen müssen, fuhren wir weiter bis ins Camp 1 ab.

Die Schneeverhältnisse wurden durch die starke Sonneneinstrahlung und die doch schon fortgeschrittene Zeit immer schlechter, und somit hieß es Obacht geben um nicht mit einer aufgeweichten Schneebrücke in eine Spalte zu stürzen. Wir fuhren bis ins Skidepot auf 5150m und stiegen dann zu Fuß weiter ab. Um 19 Uhr erreichten wir müde aber überglücklich das Basecamp. Natürlich kamen wir nicht umhin das eine oder andere Gipfelbier und Schnapserl zu trinken, wir wurden regelrecht dazu genötigt. 

Die nächsten Tage erholten wir uns (auch von der Gipfelfeier) und nachdem auch unsere Kollegen erfolgreich waren, stiegen wir noch einmal ins Camp 1 auf um auch dieses zu räumen und alles wieder ins Basecamp zu schaffen. Am 02/08 nach nunmehr 17 Tagen am Berg verließen wir das Basecamp wieder und traten mit zufriedenen Gesichtern unseren Rückmarsch in die Zivilisation an.

 

Abreise

Nach einer wiederum etwas abenteuerlichen Fahrt zurück über den Karakorum Highway erreichten wir Kashgar, eine Stadt mit ca. 160.000 Einwohnern in der wir die nächsten Tage verbrachten. Kashgar liegt an der alten Seidenstraße und ist seit jeher eine Oase in dem ein Völkergemisch aus Uiguren, Kirgisen, Kasachen, Tadschiken, Usbeken usw. lebt. Wir besuchten unter anderem den traditionellen Sonntagsviehmarkt auf dem nicht nur Tiere verkauft werden, sondern auch schon einmal die eine oder andere Hochzeit ausgemacht wird. An diesem Tag kommen die fliegenden Händler von weit her und es heißt, dass an diesem Tag noch einmal die gleiche Anzahl an Auswärtigen nämlich 160.000 zu den Einwohner dazukommt.


Uns blieb nur ein knappes Zeitfenster für den Grenzübertritt da am Wochenende die kirgisisch/chinesische Grenze gesperrt ist und auch das Ende des Ramadan immer näher kam. Am Ende des Ramadan wird wegen der Feierlichkeiten die Grenze meist für ein paar Tage gesperrt. Somit hatten wir genau 2 Tage um die Grenze nach Kirgistan zu passieren. Schlussendlich aber verlief alles gut und wir fuhren bis zum Issyk Kul See. Dort machten wir Halt und ein Teil unserer Gruppe blieb dort um noch ein paar Tage zu baden. Wir setzten unseren Weg bis Bishkek fort. Dort übernachteten wir noch einmal und am nächsten Tag frühmorgens startete unser Rückflug in die Heimat.
 

Somit kamen wir nach einem Monat wieder zu Hause an und wurden von unseren Liebsten empfangen. Im Nachhinein betrachtet war dies sicher eine der schönsten Expeditionen die wir gemacht haben. Landschaftlich wunderschön und abwechslungsreich und natürlich haben uns Land und Leute auch sehr beeindruckt. Auch vom GAIRRIT Hypoxiesystem sind wir voll überzeugt worden, es ist uns beiden noch nie so gut in der Höhe ergangen. Nicht einmal der sonst übliche Höhenkopfschmerz ist aufgetaucht. Wir können es somit also nur wärmstens weiterempfehlen und hoffen dem einen oder anderen mit diesem Bericht einen Gusto gemacht zu haben, um vielleicht auch einmal den Muztagh Ata zu besteigen.

 

Berg Heil!

Günter Langegger & Christian Zimmerebner

SKIING BY BOAT IN DEN LYNGEN ALPS/NORDNORWEGEN (@BERICHT UND BILDER JOSEF SCHIEFER)

Viele schwören auf Berge, andere brauchen nichts außer Meer, und die Nimmersatten können nicht mehr ohne beides. Die Lösung- Skiing by Boat! Mit dem Boot unterwegs auf Tour in Nordnorwegen ist um diese Zeit eine Reise in eine wildromantische Winterlandschaft.
Die Lyngen- Halbinsel liegt östlich von Tromsö, 300 bis 400 km über dem Polarkreis. Ihre beeindruckenden Berge und Gletscher erinnern sehr an unsere Alpen. Bizarre Gipfel erheben sich bis 1800m in einer fantastischen Fjordlandschaft. Unzählige Meeresarme, Inseln und weitere Bergketten sorgen für ein aufregendes Panorama. Wir starten unsere Touren direkt an der Küste und beenden diese mit einem letzten beherzten Schwung unmittelbar am Meer. Mit unserer behaglich flexiblen Behausung schippern wir von Fjord zu Fjord, genießen die arktisch wirkende Stimmung der tief stehenden Sonne, die verschneiten Berge und das dunkelblaue Licht der langen Dämmerung.

„PARIS DES NORDENS“ ODER „TOR ZUM EISMEER“

Tromsö, unser Ausgangspunkt, ist geprägt von buntem Treiben und offenen Menschen. Kunst und Kultur treffen hier in ganz eigenwilliger „Art“ auf Geschichte und Tradition. Forscher, Expeditionsreisende und Walfänger haben die Stadt geprägt. Heute tragen das Norwegische Polarinstitut und die Universität dazu bei, daß Tromsö als das „Paris des Nordens“ gilt.

SCHAUKELNDE BERGHÜTTE- NULL METER ÜBER DEM MEER

Schitouren in Norwegen sind vor allem dann reizvoll und ein besonderes Erlebnis, wenn man mit dem Boot unterwegs ist. Unsere Touren beginnen direkt an der Küste. Sie führen uns in verschiedenen Gebieten der Insel zu wunderschönen Zielen mit immer wieder neuen Ausblicken und Perspektiven auf tiefblaue Fjorde. Während wir höher und höher steigen, wird die „Polar Girl“, unsere schaukelnde Berghütte null Meter über dem Meer, kleiner und kleiner.

TOURENZIELE

Unsere Tourenziele wählen wir kurzfristig je nach Wetter und Schneesituation. Das Wetter ist ähnlich wie bei uns in den Alpen. Die Temperaturen Mitte März liegen bei minus 5 Grad (heuer minus 10 bis minus 17Grad) sind trotz der sehr nördlichen Lage – 300 bis 400 km über dem Polarkreis – durch den Einfluss des Golfstroms relativ mild und mit unseren Februar-Temperaturen in den Voralpen zu vergleichen. Wir übersetzen mit einem kleinen Beiboot. Unsere beiden Wikinger, Joon der Maschinist und Sören, unser Koch bringen uns sicher und vor allem trocken an Land.

„HEI, HVORDAN GAR DET“

Weg ist er, der Fjord. Gerade eben war er noch da. Schiefertafelgrau in Panoramagröße, da links von der Aufstiegsspur, in unwirkliches Pastell getaucht. Alle paar Minuten ändern sich Szenerie, Beleuchtung, Wolkenformation. Am Gipfel grüßt der Nachbarfjord sagt „Hei, hvordan gar det“, soll heißen „Hallo, wie geht- runter da“ und bald darauf der Nachbar vom Nachbarfjord- unsere schaukelnde Berghütte macht‘s möglich und bietet maximale Flexibilität.

LANDSCAPE

Selten habe ich eine so fotogene Landschaft erlebt wie hier in den Lyngen Alpen, ganz dicht am Nordkapp. Der Kontrast zwischen Meer und Berg, dazu der gute Schnee und die tollen Hänge sind überwältigend. Alle paar Schritte neue Ausblicke, der Nachbarfjord und wieder der Nachbar vom Nachbarfjord. Im nächsten Moment sind sie alle weg und weite Gletscher tauchen auf. In dieser großartigen Szenerie unternehmen wir in verschiedenen Gebieten leichte bis mittelschwere Skitouren.

LYNGENFJORD

Heute starten wir in Lyngen. Die kleine feine Ortschaft liegt auf der zerklüfteten gleichnamigen Halbinsel Lyngen, auf der mit dem Jiekkevárri (1833 m) auch der höchste Berg der Lyngen Alps liegt. Auch hier berauschend der Kontrast zwischen Meer und Berg. Nicht umsonst gelten die Lyngenalpen umgeben vom Ullsfjord im Westen und dem Lyngenfjord im Osten als das schönste Gebirge Skandinaviens.

HOT POT

Mit einem letzten beherzten Schwung unmittelbar am Meer beenden wir diesen Traumtag. Täglich genießen wir während unserer Schiff in den nächsten Fjord shipert, im „Hot Pot“ die arktisch wirkende Stimmung der tief stehenden Sonne. (und natürlich auch das norwegische „öll“)

„POLAR GIRL“ ALS LOGENPLATZ FÜR DIE POLARLICHT-SHOW

Sehen wir auch das Polarlicht? Wann? Wo? Diese Fragen stehen meist zu beginn der Fjord Reise an. Die antworten: Meist zwischen dem Abendessen und Mitternacht, wenn der Himmel klar ist und wir ein bisschen Glück haben“ Aber „Nix is Fix“!
Und tatsächlich hatten wir am Donnerstag das Glück von einer mystisch reizvollen Polarlichtshow begleitet zu werden. Wir sitzen beim Abendessen als Joon plötzlich ganz aufgeregt in den Speiseraum stürzt und lauthals verkündet- Northern Light- Northern Light!…. Wir holen unsere Kameras aus den Kajüten und versuchen diese wunderbare Stimmung einzufangen. Hinter einem leichten Wolkenschleier ist klar ein sich bewegendes Lichtband am Himmel zu erkennen.
Erst auf den Kameradisplays aber, nach 10 bis 20 Sekunden Belichtungszeit, kommt das Polarlicht so leuchtend grün zur Geltung wie auf den Postkarten in Tromsö. Auch hätten wir natürlich ein Stativ für diese Langzeitaufnahmen benötigt.

Felix Müller aus Untervaz/ Schweiz, ein Teilnehmer unserer Tourengruppe hat diese Aufnahmen gemacht.


Unser Skipper erzählt uns in diesem Zusammenhang- Japaner seien eine besonders wichtige Zielgruppe geworden, schreiben sie doch dem Polarlicht mythische Kräfte zu und glauben fest an seine Wirkung bei der Fruchtbarkeit junger Paare mit Kinderwunsch. Und so konnten wir wirklich am Flughafen viele, sich in den Armen liegende japanische Paare entdecken;-) Die Besucherzahl im Winter hat in den letzten Jahren stark zugenommen, die Tourist-Information in Tromsö hat ihr Personal von einem auf drei Mitarbeiter aufgestockt und die Öffnungszeiten um drei Stunden täglich verlängert. Willkommen ist der Zustrom vor allem, weil Wintertouristen viel mehr Geld ausgeben als Sommerbesucher, die meistens per Schiff reisen und an Land oft nur ein paar Postkarten kaufen…erzählt Joon!

 

NOR WAY – „WEG NACH NORDEN“

Hier in den „Alps“ nahe der Grenze zur Finnmark ist Norwegen fast zu Ende. Bis zum Nordkap sind es 120 Seemeilen, bis Spitzbergen 500 und Island liegt 1000 Seemeilen westwärts. Manche schwören auf Berge, andere brauchen nichts außer Meer, und die Nimmersatten können nicht mehr ohne beides. Die Lösung- Skiing by Boat!

Auf Wiedersehen ihr Alps!

Weitere Infos und Organisation Reise bzw. hier:

Laserer-Alpin

 

Text- und Fotocredit by Josef Schiefer

SPOT – DER WELTWEIT ERSTE SATELLITEN MESSENGER

Egal ob Sie sich nur einwählen, um anderen die Möglichkeit zu geben, Ihre Reiseroute zu verfolgen, oder weil Sie Hilfe benötigen:
SPOT stellt Ihnen eine hervorragende Schnittstelle für die Kommunikation mit Freunden und Familienmitgliedern zur Verfügung, wann immer Sie dies wollen.

Zudem können Sie eine Kommunikationsverbindung zu Rettungsdiensten aufbauen, und zwar wann immer und wo immer Sie diese gerade benötigen.

Da SPOT zu100% auf Satellitentechnik basiert, kann SPOT rund um die Welt genutzt werden – selbst dort, wo Handys nicht funktionieren.

Funktionsumfang
Die vier wichtigsten Funktionen von SPOT erlauben Benutzern das Senden von Nachrichten an Freunde, Bekannte, Familienmitglieder oder Rettungskräften – je nach den gerade existierenden Bedürfnissen:
 Notruf- Rufen Sie Rettungskräfte direkt zu Ihrer aktuellen, exakten Position zu Hilfe
o SPOT sendet alle 5 Minuten eine Nachricht, bis die Energiereserven des Gerätes aufgebraucht sind, oder der Notruf aufgehoben wird.

• Hilfe anfordern – Bittet Freunde und Familienmitglieder Ihnen bei Ihrer exakten Position zu helfen
o SPOT sendet alle 5 Minuten eine Nachricht. Diese Nachricht wird für eine Stunde kontinuierlich wiederholt. Durch Deaktivierung der Hilfe anfordern-Funktion kann das weitere Versenden der Nachricht jeder Zeit gestoppt werden.

• Check In – Lassen Sie Ihre Kontakte wissen, wo Sie sich befinden, und dass es Ihnen gut geht.
o SPOT sendet drei identische Nachrichten an den Spot Dienst. Die Wiederholung dient der Redundanz und soll sicherstellen, dass die Nachricht weitergeleitet wird. Die erste Nachricht die beim SPOT Dienst eingeht, wird weitergeleitet.

• Reiseverlauf verfolgen – Versenden und speichern Sie Ihren Standort und erlauben Sie Ihren ausgewählten Kontakten Ihr Vorankommen auf Google Maps™ zu verfolgen.
o SPOT sendet alle 10 Minuten eine Nachricht. Das Versenden von Nachrichten erfolgt solange, bis das das SPOT Gerät ausgeschaltet wird – Maximal für 24 Stunden.


Linktipps zum Thema

http://www.findmespot.eu/gm/



SPOT Messenger Abdeckungskarte
Der SPOT Messenger funktioniert problemlos in allen Gebieten, die in der nachfolgenden Karte orange eingefärbt sind.
In den gelb hinterlegten Gebieten ist der Nachrichtenversand mit etwas geringerer Wahrscheinlichkeit möglich.

Tipps und Infos: Sepp Schiefer