Unken: Nächtliche Klettertour löste Einsatz aus
Wegen Lichtzeichen auf der Alpawand wurde ein Notfall angenommen.
Die Bergrettung appelliert erneut, vor nächtlichen Touren mit Verwendung von Stirnlampen die Bergrettung zu informieren. Beobachter könnten sonst vermuten, dass jemand in Bergnot geraten ist – das geschah am Freitagabend in Unken.
Gegen 20.45 Uhr haben besorgte Bürger von Reit (Ortsteil von Unken) und aus Unken selbst die Bergrettung, vor allem den stv. Landesleiter Thomas Hauer und Ausbildungsleiter Thomas Rettensteiner, beide Bergretter aus Unken, über Lichtzeichen am oberen Ende der Alpawand verständigt. Einsatzbeginn war um 21.06 Uhr.
Nach Beobachtung mit Fernglas und Spektiv konnte festgestellt werden, dass in der Wand (bis zum Ausstieg waren es noch vier Seillängen) zwei Kletterer unterwegs waren. Da ein Notfall dennoch nicht absolut ausgeschlossen werden konnte, wurde die Ortsstelle Unken alarmiert. Der in Lofer bei der Freiwilligen Feuerwehr Lofer stationierte Scheinwerfer ist anschließend angefordert worden.
Die Feuerwehr Lofer hat den Scheinwerfer mit einem Bergretter der Ortsstelle zu einem für diese Zwecke im Vorfeld ausgewählten Standort gebracht und die Wand ausgeleuchtet. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich beide Kletterer, die aus Polen stammen, kurz vor dem Ausstieg. Drei Bergretter sind parallel zum Ausstieg aufgestiegen, da auch der Abstieg in der Nacht nicht einfach zu finden ist. Zusätzlich wurden Getränke und Verpflegung mitgenommen, um im Bedarfsfall die beiden versorgen zu können.
Die zwei polnischen Bergsteiger haben nach Rückfrage bestätigt, dass sie viel zu spät in die Route eingestiegen sind. Sie erzählten, dass sie durch einen Verkehrsstau aufgehalten worden sind. Sie haben bereits damit gerechnet, dass sie in der Nacht noch klettern werden. Die Ausrüstung (Beleuchtung) war entsprechend gut und die Kletterer sehr versiert.
Die Bergrettung möchte in diesem Zusammenhang unbedingt appellieren, dass in solchen Situationen ein Anruf bei der Bergrettung oder Polizei mit dem Hinweis, dass alles in Ordnung ist, langwierige Einsätze verhindern könnte. Abermals ist dies ein Beispiel für schlechte Tourenplanung.
Im Einsatz waren die Feuerwehr Lofer mit vier Mann sowie elf Bergretter aus Unken. Einsatzende war um 0.53 Uhr.
Bericht: Stv. Landesleiter Thomas Hauer
Foto: Bergrettung Unken