Filzmoos: Drei Wanderinnen aus Bergnot gerettet

02.10.24 Einsätze

Die Deutschen sind am Mittwoch beim Abstieg von der Sulzenschneid (1.884m) in unwegsames Gelände geraten und konnten schließlich nicht mehr weiter.

Eine der drei Wanderinnen hat sich eine Knöchelverletzung zugezogen. Die Bergrettung Filzmoos startete kurz nach 15 Uhr bei Regen mit der Suchaktion. „Sie konnten um 16.30 Uhr gefunden werden“, schildert Ortsstellenleiter Coen Weesjes. die Verletzte wurde vom Rettungshubschrauber Martin 1 in ein Spital geflogen, ihre beiden Begleiterinnen vom Polizeihubschrauber Libelle ins Tal gebracht.

Der Einsatz gestaltete sich schwierig. Die Frauen im Alter von Ende 20 haben nicht den Notruf gewählt, sondern einen Freund in Deutschland angerufen und ihm erklärt, dass sie Hilfe von der Bergrettung benötigen, aber nicht den Grund ihres Problems angegeben. Der Mann hat dann von seinem Handy aus die Einsatzkräfte verständigt. „Er konnte die Frauen aber nicht mehr erreichen, und auch ich nicht mehr“, sagt Coen. „So wussten wir nicht, welches Material wir zur Bergung brauchen, und haben deshalb das gesamte Material mitgenommen.“

Der Polizeihubschrauber stieg zu einem Suchflug auf. Die Koordinaten ihres Standpunktes, an dem die Deutschen den Freund anriefen, waren bekannt, aber dort konnten sie nicht gesichtet werden. „Wir gingen davon aus, dass sie sich auf dem Wanderweg befinden, aber da waren sie nicht mehr“, erzählt der Ortsstellenleiter. Ein Bergretter hörte beim Aufstieg über einen Jägersteig in Lammerach, wo das Gelände aufgrund von Latschen und Bäumen sehr unzugänglich und schwer einsehbar ist, zufällig Stimmen der Frauen. „Sie waren zirka 80 Meter von dem Steig entfernt und saßen auf einem kleinen Jäger-Bodensitz. Dort gab es keinen Handyempfang.“

Ursprünglich wollten die Frauen von Filzmoos aus zur Dachsteinsüdwandhütte wandern. Offenbar war ihnen die Wegstrecke doch zu lang erschienen. Sie entschieden sich, umzukehren und vom Aussichtsgipfel Sulzenschneid über eine Abkürzung abzusteigen. Laut dem Ortsstellenleiter haben drei Fehler zu der Notsituation geführt: Eine falsche Tourenplanung – die Frauen haben die erforderliche Gehzeit für diese Strecke unterschätzt. Zweitens haben sie bei dem Anruf nicht die Ursache für die benötigte Hilfe angegeben, und drittens hätten sie bei dem Standort bleiben sollen, von dem sie den Anruf getätigt haben, so hätten die Rettungskräfte das Trio schneller finden können. 

Foto: Bergrettung Filzmoos