Bergeübung im Gipsbergwerk Webing (Voglau/Abtenau)
Gemeinsam mit einem Team der Firma Moldan übte die Abtenauer Bergrettung die Bergung verletzter Bergleute
Am Donnerstag, 24. Oktober 2024 begaben wir uns – unüblicher Weise – unter Tage. Die Übung kam durch Vermittlung unseres Bergführers und Ausbildungsleiters Christoph Lindenthaler zustande, der mit den Bergleuten der Firma Moldan bereits des Öfteren die Bergung verletzter Arbeiter über die tiefen Schächte des Untertagebergbaus Webing geübt hatte.
Den Bergleuten um ihren Leiter Dr. mont. Thomas Stoxreiter war daher auch der Umgang mit Bergeverfahren wie Flaschenzügen bereits vertraut und auch Equipment wie etwa die von uns eingesetzte Petzl Pro Traxion war ihnen ein Begriff. An diesem Abend allerdings stellten sie sich lediglich als Opfer zur Verfügung und wir durften – aufgeteilt auf zwei Mannschaften – die Bergung verletzter Bergleute über die langen Schächte üben. Die Übungsannahme war, dass Teile der Stollen eingestürzt sind und daher die Strecke zwischen den einzelnen Ebenen nicht, wie im Arbeitsalltag üblich, per PKW zurückgelegt werden kann, sondern die tiefen Schächte die einzige Verbindung sind.
Herausfordernd waren dabei vor allem das viele lose Gestein im Randbereich der Schächte sowie die Eisen- bzw. Geländerkonstruktionen, die stets auf ihre Festigkeit und ggf. scharfe Kanten geprüft werden mussten. Auch bedurfte es pro Bergung je eines zusätzlichen Flaschenzugs, um die Trage mit dem Verletzten über den Umlenker hinaus die letzten Meter vom Schacht bis auf den sicheren Boden der jeweiligen Ebene hieven zu können.
Letztlich konnten beide Opfer gut geborgen werden und wir bekamen im Anschluss noch eine fachkundige Führung durch den Untertagebergbau Webing mit vielen spannenden Einblicken in diese uns unbekannte Welt.
(Bericht: Bergrettung Abtenau/Wolfgang Dreier-Andres; Bilder: Bergrettung Abtenau)