Winterkurs der Bergrettungshunde in Zauchensee
27 Bergrettungshundeteams trainierten die ganze letzte Woche die Lawinenverschütteten-Suche. Vier neue Einsatzhunde verstärken die kommende Arbeit.
Das vergangene Jahr brachte insgesamt 44 Einsätze für die Bergrettungshundeteams. Das sind insgesamt etwas mehr Einsätze als in den Jahren zuvor. Die einsatzstärksten Monate des vergangenen Jahres waren Jänner und August. Der noch junge und schneearme Winter 2024/25 forderte jedoch bereits drei Tote.
Um jederzeit für Lawinen- und Sucheinsätze gerüstet zu sein, trainiert die Hundestaffel der Bergrettung regelmäßig diese Einsatzszenarien. „Für die Lawinenarbeit absolvieren wir einmal jährlich im Jänner einen einwöchigen Intensivkurs im Skigebiet Zauchensee“, sagt der Referent der Bergrettungshundestaffel, Thomas Zeferer. „Dort wird unser Einsatzhundenachwuchs bei perfekten Bedingungen auf die künftige Arbeit am Lawinenkegel ausgebildet. Unsere fertigen Einsatzhunde-Teams müssen sämtliche an sie gestellten alpinen Einsatzszenarien unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade abarbeiten.“
Die Qualifizierung zum Einsatzhund
Die Bergrettung verfügt derzeit über 36 Hundeteams. Sie müssen mehrere Kurse durchlaufen und Prüfungen absolvieren, bevor sie für Such- und Lawineneinsätzen eingesetzt werden. Der Welpen Kurs ist der erste Kurs und eine spielerische Annäherung und Gewöhnung an spätere Herausforderungen. Die sehr jungen Hunde üben dabei neben einer verlässlichen Anzeige auch einen stressfreien Transport in Liften, Gondeln und Pistenfahrzeugen.
Anschließend folgt der sogenannte A-Kurs, den heuer vier Teams erfolgreich absolvierten. Hier müssen Hundeführerinnen und Hundeführer mit ihren Vierbeinern bereits gemeinsam arbeiten und eine verschüttete Person finden.
Bis zum nächsten Kurs im Folgejahr werden monatliche Bereichsübungen, Kleingruppenübungen und ein Sommerkurs genutzt, um das Erlernte zu festigen. Darauf folgt der dritte und für die meisten Hundeführer wichtigste Kurs: Der B-Kurs, wo mehrere Vermisste bzw. Verschüttete unter schwierigeren Herausforderungen gefunden werden müssen. Wird die B-Prüfung, die den Abschluss der Kurswoche in Zauchensee bildet, bestanden, steht das Team im Bundesland Salzburg für den Ernstfall zur Verfügung. Vier Hundeführer – zwei Teams aus dem Pinzgau, eines aus dem Pongau und ein Team aus dem Lungau – bestanden heuer die Einsatzprüfung.
Zur heurigen B-Prüfung sind vier Teams angetreten:
- Thomas Zeferer mit Murphy (Bad Hofgastein)
- Mathias Lassacher mit Ella (Lofer)
- Thomas Riedlsperger mit Akira (Saalbach)
- Joachim König mit Major (Muhr)
Wir dürfen allen herzlich zur bestandenen Einsatzprüfung gratulieren!
Digitalisierung in der Bergrettung
Seit 2024 setzt die Salzburger Bergrettung verstärkt auf die Anwendung einer speziellen Alarmierungs- und Einsatzapp, die durch sehr umfangreiche Anwendungsmöglichkeiten die Arbeit der Bergretterinnen und Bergretter unterstützen soll.
Die Darstellung der relevanten Anwendungsmöglichkeiten und vor allem der Wechsel zwischen der Arbeit in den einzelnen Ortstellen, in denen unsere Hundeführer Mitglieder sind, und dem landesweiten Einsatz als Teil der Hundestaffel, wurden an zwei Abenden behandelt und beübt. Stefan Aigner und Johannes Rainer haben getüftelt, entsprechende Übungsszenarien umsichtig vorbereitet und alle Hundeführer und Hundeführerinnen geduldig durch die Übungen begleitet.
Immer wieder Zauchensee!
Seit über 40 Jahren findet der Winterkurs der Bergrettungshunde in Zauchensee statt. Wie eingangs erwähnt, kennt man sich und weiß, was benötigt wird und worauf achtzugeben ist.
Dafür möchten wir uns beim Team der Bergbahnen Zauchensee bedanken, ganz besonders und allen voran aber bei Veronika Scheffer, die für die Hundestaffel nicht nur eine Gönnerin, sondern auch eine verlässliche Partnerin ist. Herzlichen Dank auch an unsere Tierärztin Gabi Fidler und an unseren Kuraten Bernhard Rohrmoser für ihre langjährige Unterstützung und Begleitung.
Die Bergrettung Salzburg verfügt über 36 Hundeführer-Teams, alle werden für die Sucharbeit im Winter und Sommer ausgebildet. Derzeit stehen 32 Einsatzteams in allen Bezirken im Einsatz, fünf Teams sind spezielle Mantrailer (Personenspürhunde). „Besonders freuen wir uns darüber, dass wir jedes Jahr unsere 43 Ortsstellen im Bundesland bei ihren intensiven Sucheinsätzen oder Lawineneinsätzen immer wieder erfolgreich unterstützen können“, so Zeferer.
Bericht: Geri Mairhofer und Maria Riedler
Fotos: G. Mairhofer und G. Hettegger