Bad Gastein: Wanderer tödlich abgestürzt
Der Urlauber aus Schweden stürzte am Graukogel rund 100 Meter über teils senkrechtes Gelände ab. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Die Bergung des Verstorbenen gestaltete sich für die Bergrettung äußerst schwierig.
Der Tourist war Mitglied einer geführten Wandergruppe aus Schweden. Die Gruppe befand sich Donnerstagmittag im Abstieg vom Palfnersee (2.074 Meter Seehöhe) in Richtung Bergstation des Graukogel-Sesselliftes (ca 1.950 Meter Seehöhe), als es am „Zirbenweg“ zu dem Unfall kam. „Der Mann dürfte ausgerutscht oder gestolpert sein“, schildert der Bezirksleiter der Bergrettung im Pongau, Gerhard Kremser, der auch beim Einsatz dabei war.
Die Ortsstelle Bad Gastein wurde gegen 13.15 Uhr alarmiert. Ein Notarzthubschrauber wurde ebenfalls angefordert. Das Hubschrauberteam konnte beim Anflug den Abgestürzten noch orten, eine Taubergung vom Helikopter aus war aber wegen des aufkommenden Nebels nicht mehr möglich.
Die Wiederbelebungsversuche durch die sehr erfahrene Wanderführerin und den Reiseleiter der Gruppe waren vergeblich. Die Bergretter gelangten mit dem Sessellift bzw. mit dem Einsatzfahrzeug zur Bergstation und marschierten dann zu Fuß weiter. Die Ortsstelle Hofgastein wurde nachalarmiert, weil man noch mehr Bergretter zur Bergung des im Jahr 1960 geborenen Mannes benötigte.
Bei einem Baum wurde ein Abseilstand errichtet. Einsatzkräfte seilten sich zu dem Verunglückten ab. „Die Bergung war technisch schwierig“, sagt Kremser. Bei teils starkem Regen mussten die Retter in dem unwegsamen, absturzgefährdeten Steilgelände zunächst rund 70 Meter waagrecht traversieren, um den Verunfallten dann per Mannschaftsflaschenzug auf den Wanderweg hinaufseilen zu können. Von dort wurde er in einer Universaltrage auf dem schmalen Steig zur Bergstation getragen. Der Einsatz endete zirka um 19.20 Uhr.