Bergrettung beteiligt sich an Großeinsatzübung im Gasteinertal
Übungsannahme war ein Murenabgang beim Kraftwerk Nassfeld - rund 30 Personen sind verletzt
Zirka 160 Einsatzkräfte beteiligten sich an der aufwändigen Übung am Samstag, 26. April. Mitgemacht haben die Bergrettungsortsstellen Bad Gastein, Bad Hofgastein und Dorfgastein, die Wasserrettung Pongau mit Booten und Tauchern, die Freiwillige Feuerwehr Bad Gastein und St. Johann im Pongau samt Einsatzleiterfahrzeug Kommando Pongau, das Rote Kreuz Gastein und der Katastrophenreferent und stv. Katastrophenreferent der Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau.
Die Übungsannahme war dramatisch und für die Rettungskräfte fordernd: Die Mure bzw. Steinlawine hat die Wandergruppe in den Staubereich des Kraftwerkes und in die Schlucht mitgerissen. Es gab zahlreiche Verletzte, darunter auch Schwerstverletzte. 30 Personen und vier Puppen übernahmen die Rolle der Opfer.
Perfekter Ablauf
„Das Herausfordernde an dieser Übung waren die Masse an Patienten, die Kommunikation unter den Einsatzkräften und die Übungsgröße“, schildert Gerhard Kremser, Bezirksleiter der Bergrettung Pongau, der gemeinsam mit dem Landesleiter der Wasserrettung, Herbert Gewolf, die Übung federführend ausgearbeitet hatte. Kremser war auch Gesamteinsatzleiter der Bergrettung bei dieser Übung. „Alle haben gut zusammengearbeitet. Die Übung ist reibungslos und perfekt abgelaufen“, lautet sein sehr positives Resümee.
Nicht nur die gut geschulten Rettungskräfte trugen für ein gutes Gelingen bei, sondern auch die moderne Technik, wie z.B. Drohnen der Feuerwehr und ein Sonargerät, mit der Taucher der Wasserrettung den Grund des Staubereichs nach Vermissten absuchten.
Übungseinsätze auf vier Stationen abgearbeitet
Die Taucher wurden von Bergrettern in die Schlucht abgeseilt. Retter sowie Opfer wurden mittels Seil per Mannschaftsflaschenzug heraufgezogen, wobei auch die Drehleiter der Feuerwehr Bad Gastein zum Einsatz kam. Für die Bergeaktionen errichteten Bergretter auch eine 130 Meter lange, behelfsmäßige Seilbahn, die 150 Meter über die Schlucht gespannt wurde. Zwei Personen wurden aus den Gumpen gerettet, wobei eine Person schon gänzlich unter Wasser war. Herausfordernd war auch die Bergung von schwerverletzten Opfern weit unten in der Schlucht. Mithilfe der Seiltechnik wurden sie auf die alte Straße heraufgeborgen, von den Bergrettern bis zum Kraftwerk gebracht und dort dem Roten Kreuz übergeben, das dort Hilfszelte aufgebaut hatte.
Drohnen lieferten wertvolle Live-Bilder
Die Drohnen wiederum lieferten der Einsatzleitung, die sich auf dem Parkplatz der Goldberg-Bahn befand, Live-Bilder des Rettungseinsatzes und damit eine gute Einsicht in ansonsten schwer einsehbare Bereiche. Dadurch konnte sich die Einsatzleitung einen guten Überblick verschaffen, die für die Koordination und den Ablauf des Einsatzes besonders wichtig ist.
Seitens der Bergrettung nahmen 53 Einsatzkräfte an der Übung teil – 14 aus Dorfgastein, 18 aus Bad Hofgastein und 21 aus Bad Gastein. Einsatzleiter Berg war Andreas Kandler von der Ortsstelle Bad Gastein.
Fotos: Bergrettung Bad Gastein/Kremser und Bergrettung Dorfgastein