DIENTEN: ZWEI KLETTERER BEI DUNKELHEIT VOM KLETTERSTEIG „KÖNIGSJODLER“ GERETTET

05.08.21 Einsätze

15 Bergretter aus Dienten haben in der Nacht am Hochkönig bei widrigen Wetterverhältnissen zwei Touristen aus Deutschland geborgen. Die jungen Männer im Alter von 20 und 21 Jahren hatten am Mittwoch um 17.30 Uhr die Einsatzkräfte alarmiert. Sie waren am Klettersteig „Königsjodler“ unterwegs und konnten an einer schweren Stelle nicht mehr weiter.

„Die zwei Männer waren unverletzt, aber erschöpft und durchnässt“, schilderte der Leiter der Ortsstelle Dienten, Christoph Portenkirchner. Sie dürften bereits unterkühlt gewesen sein, als sie den Notruf wählten. Etwa zwei Drittel des Klettersteiges, der aufgrund seiner 1.700 Klettermeter und Ausgesetztheit sehr anspruchsvoll ist, hatten sie bereits bewältigt. Doch im oberen Drittel, im Bereich des Kematsteins auf etwa 2.600 Meter Seehöhe, verließen sie bei einer schwierigen Kletterstelle die Kräfte. Dort war die Wand steil und relativ glatt. „Sie haben sich selbst überschätzt, die Tour unterschätzt und den Wetterbericht außer Acht gelassen.“

Die Wettervorhersage hatte ab Mittwochmittag Regenfälle angekündigt. Die Bergretter gingen um 18.00 Uhr bei Regen mit Unterstützung eines Alpinpolizisten in den Einsatz, um die beiden Deutschen vom Klettersteig sicher ins Tal zu bringen. Eine Hubschrauberbergung war wegen des schlechten Wetters und der Dunkelheit nicht möglich. Nach rund vier Stunden Aufstieg trafen die Einatzkräfte bei den in Notgeratenen ein.

Die Bergretter bargen die beiden Deutschen mittels Seil aus dem Klettersteig. Nach der Abseilaktion stiegen sie beim Notausstieg aus und setzten den Abstieg über das Birgkar fort. Zur besseren Absicherung der zwei Erschöpften wurde ein provisorisches Fixseil errichtet. Danach ging es weiter über den Weg zum Parkplatz der Erichhütte am Dientner Sattel. „Dort wurden die jungen Männer um 3.15 Uhr dem Notarzt und dem Roten Kreuz übergeben“, sagte Portenkirchner. „Einer der beiden hat über Brustschmerzen geklagt.“ Das Rote Kreuz brachte sie zur Untersuchung ins Krankenhaus.

Insgesamt über 20 Einsatzkräfte haben sich an der Rettungsaktion beteiligt: 15 Bergretter, ein Alpinpolizist, zwei Feuerwehrleute, ein Notarzt sowie Sanitäter des Roten Kreuzes. Der Einsatz der Bergrettung wurde um zirka 4.15 Uhr beendet.