Fortbildung von Polizei-Flugrettern auf der Genneralm
In Zusammenarbeit mit der Bergrettungs-Ortsstelle Salzburg wurde am Montag, 18. März, am Stützpunkt Diensthütte Genneralm fleißig trainiert.
Wir vier Bergretter waren in die Ausbildung integriert – einerseits als Opfer, die geborgen wurden, andererseits beim richtigen Funken (wer spricht auf welchem Kanal mit wem), weiters beim Einsatz auf der Lawine, bei der Taubergung oder beim Einweisen des Polizeihubschraubers.
Im Detail wurden folgende Punkte geübt: Beschreibung und Durchgabe des Unfall-Standortes. Wetterbedingungen, Lage der Unfallstelle unter oder über der Wolkengrenze; Funken mit dem Piloten oder dem Flugretter während des Anfluges; Einweisen des Piloten; Lawinenverschütteten-Suche (LVS) vom Helikopter aus – der Flugretter versucht mit dem LVS-Gerät ein Signal des Verschütteten zu bekommen.
Nach der Ersterfassung eines Signals wurde soweit wie möglich zu dem Verschütteten geflogen und eine Markierung abgeworfen. Im Ernstfall wären dann weitere Rettungskräfte auf die Lawine gebracht worden, um den Verschütteten zu bergen. In erster Linie ging es bei dem Training darum, zu testen, ob die Signal-Suche vom Hubschrauber aus überhaupt möglich ist, oder ob der Hubschrauber mit seiner Elektronik das LVS-Gerät stört. Das Ergebnis war überaus positiv: Die LVS-Geräte wurden von der Elektronik des Helis nicht gestört, und die Flugretter konnten überraschend schnell ein Erstsignal finden. Alle Flugretter verwendeten das LVS-Gerät „Mammut Barryvox S“.
Intensiv wurde auch der Funkverkehr geübt, vor allem das Funken auf der Lawine zwischen Bergrettung und den Rettungskräften im Hubschrauber. Geübt wurde auch das Umschalten auf „BOS-SL“ und das Funken mit dem Pilot oder Flugretter. Ausschließlich dieser Funk-Kanal wird auf der Lawine genutzt.
Die Flugretter trainierten auch Bergungen mit verschiedenen Taulängen im unterschiedlichen Gelände. Dabei wurden die Bergretter an verschiedenen Punkten abgesetzt und als Verletzte wieder geborgen. Zunächst wurde eine Taulänge von 20 Metern verwendet, danach unterschiedliche Längen bis zu einer Länge von 100 Metern.
Da der Hubschrauber von etwa 9 Uhr bis 14 Uhr fast permanent in der Luft war, musste er zwischendurch einmal nach Salzburg fliegen und dort nachtanken. Bei dieser Gelegenheit konnten Bergretterin Barbara Zehentner und die beiden Bergretter Arno Andreas und Roland Moltinger mitfliegen.
Unser Fazit: Die Zusammenarbeit mit den Flugrettern und den beiden Piloten war sehr interessant und lehrreich. Einen besonderen Dank möchte ich an ihren Chef Andreas Schlick und die beiden Piloten richten, die mit einer unglaublichen Präzession geflogen sind.
Text: Roland Moltinger
Fotos: Bergrettung Salzburg