FUSCH: LAWINENABGANG UND STÖRSIGNALE

12.02.21 Einsätze

Am späten Freitagnachmittag gab es am Kreuzköpfl einen Lawineneinsatz. Skitourengeher hatten auf einem Lawinenkegel Signale empfangen.

Die zwei Skitourengeher beobachteten am späten Freitagnachmittag am Kreuzköpfl (Fusch/Pzg.) mehrere bereits abgegangene Schneebretter. Da sie auf einem älteren LVS-Gerät Signale empfangen konnten, alarmierten sie über die Leitstelle des Roten Kreuz die Einsatzkräfte der Bergrettung.

Bergretter aus Fusch, zwei Bergrettungshunde-Teams, Alpinpolizei wurden vom Rettungshubschrauberteam Alpin Heli 6 zum Lawinenkegel auf etwa 1800 Metern Höhe geflogen. Mittels LVS-Geräten und Lawinenhunde wurden die Schneebretter abgesucht:

„Wir haben aber in kürzester Zeit feststellen können, dass dies ältere Schneebretter waren“, so Einsatzleiter Albert Scherer. Was in diesem Zusammenhang vermutet wird, ist dass durch ein mitgeführtes Mobiltelefon und ein älteres LVS-Gerät falsche Signale verursacht wurden.

Da dies nicht das erste Mal der Fall ist, dass es bei Lawineneinsätzen immer wieder zu Störsignalen kommt, möchte wir diese Information kurz wieder einmal weitergeben:

Durch elektronische Geräte wie Handys, Kameras, Funkgeräte oder GPS-Geräte entstehen elektromagnetische Felder, die das Signal von LVS-Geräten beeinflussen können. Manche metallische Objekte wie Lawinenschaufeln können elektromagnetische Felder abschirmen. Um eine Rettung effektiv durchführen zu können, muss man eine Beeinflussung von LVS-Geräten durch Störquellen vermeiden.

Wichtig: Der Einfluss von Störquellen hängt ab vom Abstand zum LVS-Gerät, daher sollte auf Mindestabstände von etwa zwanzig Zentimetern geachtet werden. Sonst ist es außerdem möglich, dass sich die Sendereichweite reduziert oder gar das Gerät unbeabsichtigt ausschaltet.

Im Suchmodus sollten elektronische Geräte und metallische Gegenstände mindestens fünfzig Zentimeter entfernt sein. Am besten werden sie ganz ausgeschaltet, denn im Suchmodus ist die Störempfindlichkeit noch mal höher. In einer Studie verringerte sich die Empfangsreichweite eines LVS-Gerätes, wenn sich elektronische Geräte im Umkreis von fünfzig Zentimetern befanden. Die stärksten Störungen verursachte dabei ein iPod.

Macht es die Rettungssituation notwendig, bei der Suche gleichzeitig erreichbar zu sein, weil man beispielsweise der einzige Suchende ist, könnte man das Handy mit größerem Abstand mitnehmen.

Auch metallische Gegenstände können ein suchendes LVS-Gerät beeinflussen. Deshalb sollten beispielsweise Skistöcke oder Sonden bei der Suche nicht in derselben Hand getragen werden wie das LVS-Gerät.

Fotos: Bergrettung Salzburg, Alpin Heli 6/Penatzer