Kaprun: Freerider am Kitzsteinhorn 100 Meter abgestürzt
Der 28-jährige Wiener blieb im felsdurchsetzten Zeferetgraben schwerverletzt liegen. Er wurde von Kapruner Bergretter und dem Team des Notarzthubschraubers Alpin Heli 6 geborgen.
Die Bergrettungsortsstelle Kaprun wurde um 14.10 Uhr alarmiert. Wie sich herausstellte, dürfte der Freerider mit seinem Snowboard abseits der gesicherten Piste im freien Gelände die Orientierung verloren haben. Er wollte offenbar direkt hinter dem Alpincenter hinter einer Geländekante talwärts fahren, stürzte auf rund 2.100 Meter Seehöhe in dem sehr steilen Abhang 50 Meter nahezu im freien Fall ab, schlug auf ein verschneites Felsband auf und stürzte wieder 50 Meter ab, wie Ortsstellenleiter Tom Leitner schildert. Der Freerider blieb im Schnee liegen. Er zog sich eine Schulterluxation und eine Rissquetschwunde im Gesicht zu. Sein Bruder alarmierte die Einsatzkräfte.
Da das Wetter sehr schlecht war, kaum eine Sicht herrschte und eine Hubschrauberbergung zunächst nicht möglich erschien, fuhren 18 Bergretter mit der Seilbahn zum Alpincenter. Zwei Bergretter seilten sich zu dem Verletzten ab. Mehrere Wetterfenster ließen schließlich einen Hubschrauberflug und eine Taubergung zu. Der Mann wurde ins Krankenhaus Zell am See gebracht.
Der Freerider hatte großes Glück gehabt, betont der Ortsstellenleiter. Solche Abstürze können auch tödlich enden. „Der Mann war gut ausgerüstet, er hatte ein LVS-Gerät und eine Schaufel und Sonde dabei.“ Nach dem Absturz hat sich der Wiener in seinen Biwaksack eingewickelt, um sich vor der Kälte zu schützen, bis die Rettungskräfte eintrafen.
Einsatzleiter der Bergrettung Kaprun war Raimund Schiffer.
Fotos: Bergrettung Kaprun