Nächtliche Personenbergung Gamsfeld
Ein Skitourengeher hat sich bei der nächtlichen Abfahrt vom Gamsfeld verletzt. Durch die gute Zusammenarbeit zwischen Bergrettung und zwei Hubschrauberteams konnte er relativ rasch erstversorgt und ins Krankenhaus Schwarzach geflogen werden.
Ein Einheimischer machte am 29.12.2024 allein eine Skitour auf das Gamsfeld im Gemeindegebiet von Rußbach. Bei der Abfahrt stürzte er kurz unterhalb des Gipfels und war nicht mehr in der Lage selbst abzufahren. Im Unfallgebiet stand kein Handynetz zur Verfügung, weshalb er selbst keine Hilfe rufen konnte. Da der Skitourengeher nach Einbruch der Dunkelheit telefonisch nicht erreichbar war, wurde von der Alpinpolizei und der Bergrettung Abtenau eine Suchaktion gestartet.
Der Verunfallte konnte schließlich gegen 20:30 Uhr unterhalb des Gipfels von der Besatzung des FLIR-Helikopters der Polizei lokalisiert werden (FLIR = Forward Looking Infrared, dt. „vorwärts gerichtetes Infrarotgerät“). Die Einsatzmannschaft der Bergrettung erreichte den Verunfallten gegen 21:30 Uhr und startete die Erstversorgung. Aufgrund der starken Unterkühlung des Verletzten und der sehr schwierigen Bedingungen für einen terrestrischen Abtransport (teilweise eisig, wenig Schnee, langer Transportweg) wurde der Notarzthubschrauber RK-1 aus Kärnten angefordert, der den Verletzten ins Klinikum Schwarzach flog.
„Das Gamsfeld ist ein beliebter Skitourenberg, der jedoch nicht unterschätzt werden sollte. Gerade beim ersten Schnee, der die vielen Latschen und Steine noch nicht ausreichend bedeckt, haben wir hier häufig Einsätze aufgrund von Verletzungen. Auch der schlechte Handyempfang und das oft eisige Spitzkehrengelände vor dem letzten Gipfelhang sollten in der Tourenplanung berücksichtigt werden.“
Martin Wallinger, Ortsstellenleiter Bergrettung Abtenau