Snowboarderin bei Variantenfahrt in Zell am See tödlich verunglückt
Eine 24-jährige Frau aus Tschechien ist am Dienstag in Zell am See abseits der Skipisten einen steilen Graben abgefahren und dabei in einen Bach gestürzt.
Die Snowboarderin wurde bei einer schwierigen und gefährlichen Suchaktion gegen Mitternacht von den Einsatzkräften tot aufgefunden.
Die Variantenfahrerin fuhr mittags in Begleitung eines Freundes von der Bergstation der Sonnkogelbahn im freien Gelände in den Griesbachgraben ein. In diesem Bereich sind Absperrnetze gespannt, damit sich Wintersportler nicht in die felsdurchsetzten engen Gräben der Schmitten verirren können. „Die beiden sind durch die Absperrung durch“, schilderte der Einsatzleiter der Bergrettung Zell am See, Rainer Straub. „Die Piste dort zu verlassen ist sehr gefährlich. Die Gräben sind felsdurchsetzt und werden nach unten hin immer enger. Es gibt dort auch viele Löcher. Da kommt man ohne Seil kaum mehr raus.“
Bei der Abfahrt kam die Frau in einem Bachbett zum Stehen. Sie brach ein, ihr Begleiter, der mit Skiern unterwegs war, hat noch die Schreie gehört. Er konnte aber nicht sehen, wo sie sich befindet. Schließlich gelang es ihm, aus dem Graben herauszukommen und ins Tal zu fahren und Alarm zu schlagen. Die Bergrettung wurde kurz nach 16 Uhr alarmiert. Der Begleiter der Verunglückten konnte keine konkreten Angaben machen, wo sich die Snowboarderin befindet. „Wir haben eine Übersetzerin geholt“, so der Einsatzleiter. Dennoch war nicht klar, wo der Standort der 24-Jährigen war.
22 Mitglieder der Bergrettung Zell am See rückten zur Suchaktion in die drei Schmittengräben aus. Zur Unterstützung wurden auch Rettungs- und Polizeihubschrauber angefordert . Vier Hundeführer der Bergrettung mit ihren Hunden wurden auf den Berg gebracht. Vom Hubschrauber aus konnte man schließlich Ski- und Snowboardspuren erkennen. „Der Hubschrauber hat die Koordinaten bekanntgegeben. Wir haben dann unsere Leute dorthin geschickt“, sagte Straub.
Die Verunfallte musste von den Bergrettern ausgegraben werden. Weil sie von dem Wasser des Baches immer wieder benetzt wurde, dürfte sie sehr schnell ausgekühlt sein. In der Nacht war ein Abtransport der Verstorbenen zu gefährlich, deshalb wurde sie am Mittwoch frühen Vormittag geborgen und mit einem Hubschrauber ins Tal geflogen.
„Es wundert mich sehr, dass der Begleiter der Frau ohne Hilfe aus dem Graben herauskonnte. Er hat die Einsatzkräfte viel zu spät alarmiert“, so Straub. An dem Einsatz beteiligten sich drei Hubschrauber, mehrere Polizisten, der Katastrophenschutzreferent des Bezirkes Pinzgau, Manfred Höger, und der Bezirksleiter der Bergrettung Pinzgau, Bernd Tritscher.
Quellenhinweise:
Übersichtsfoto: „Libelle Salzburg“
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