Sportgastein: Große Suchaktion nach vermisstem Wanderer
Die Bergrettung Bad Gastein suchte seit Donnerstag nach einem vermissten Kärntner Bergsteiger in Sportgastein. Der 63-Jährige war bereits am Mittwoch in einem Altschneefeld eingebrochen und tödlich verunglückt.
„Der vermisste Kärntner war von Mallnitz (Kärnten) aus Richtung Hagener Hütte (2446 m, Hohe Tauern) gestartet“, schildert der Bezirksleiter der Pongauer Bergrettung, Gerhard Kremser. „Er wollte dann über Sportgastein mit dem Zug zurückfahren.“ Nachdem er aber bis zum späten Abend nicht heimkehrte, verständigten Angehörige die Polizei.
Handypeilung und Suchflüge der Polizei
Am Donnerstagmorgen suchte die Polizei mit Hilfe einer Handypeilung und Suchflügen nach dem 63-Jährigen. Auch die Bad Gasteiner Bergretter und vier Hundeführer-Teams der Bergrettung wurden alarmiert: „Die Handypeilung lokalisierte den Vermissten in Sportgastein.“ Relativ rasch konnten Spuren des Vermissten auf Altschneefeldern entdeckt werden.
Hundeführer fand Rucksack
Ein Hundeführer der Bergrettung fand einen Rucksack und weitere Utensilien des Mannes bei einem reißenden Bach unterhalb eines Schneefeldes in Sportgastein. „Wir haben dann etwa 200 Meter weiter oben auf einem Schneefeld auf etwa 1800 Metern Höhe ein offenes Schneeloch und Rutschspuren entdeckt“, so Kremser, Mitglied der Gasteiner Bergrettung. Zusätzlich wurde die Wasserrettung zur Unterstützung alarmiert, diese suchten die Fließgewässer in Sportgastein nach dem Vermissten ab.
Schneedecke mit Hohlräumen
„Wir haben in die pickelharte Altschneedecke im Bereich des sogenannten Eselkar, die teilweise bis zu vier Meter dick war, immer wieder mit Motorsägen Löcher geschnitten. Darunter befindet sich auch ein Wildbach. Auch diese Hohlräume haben wir nach Möglichkeit ab.“ Nachdem sich die Wetterbedingungen aber extrem verschlechterten, wurde die Suche am Donnerstag eingestellt. Bergretter aus Bad Gastein suchten auch am Freitag und Samstag immer wieder nach möglichen Spuren des Vermissten.
Suchaktion am Sonntag fortgesetzt
Für Sonntag wurde aufgrund der Wetterbesserung wieder eine große Suchaktion gestartet: „Das Gelände war sehr fordernd und auch gefährlich für unsere Einsatzkräfte. Wir konnten nur durch Seilsicherungen auf die steile Altschneedecke. An manchen Stellen bestand Einbruchsgefahr und darunter verläuft eben dieser reißender Bach mit großen Hohlräumen.“
Dampfsonde von Tirol angefordert
Von der Tiroler Bergrettung wurde eine spezielle Dampfsonde mit Kamera angefordert. „Durch ein Recco Suchgerät bekamen wir dann schließlich ein Signal. Wir haben mit einer Motorsäge in diesem Bereich die Schneedecke aufgeschnitten und einen Bergretter in den Hohlraum abgeseilt.“ Schließlich wurde der Vermisste gefunden und mit großem Aufwand geborgen, die Schneedecke war dort 1,50 m dick und pickelhart. Die Alpinpolizei ermittelt zum Unfallhergang.
Im Einsatz standen 20 Bergretter aus Bad Gastein, Alpinpolizisten, vier Hundeführer der Bergrettung, das Hubschrauberteam Libelle und Mitglieder der Gasteiner Wasserrettung.
Bilder: Bergrettung Bad Gastein