St. Wolfgang: Wanderer verirrten sich im Nebel am Schafberg
Zwei Familien sind auf der Nordseite im steilen Gelände im Schnee steckengeblieben.
Die aus Deutschland und Österreich stammenden Familien, jeweils zwei Erwachsene und zwei Kinder, wollten am Samstag über den Mönichsee zum Gipfel des Schafberges (1.783 Meter Seehöhe) aufsteigen. Als es nebelig wurde, verging sich die Gruppe und konnte schließlich an der Nordseite des Berges, im Bereich „Himmelspforte“, nicht mehr weiter.
„Sie blieben im Schnee stecken. Das Gelände dort ist relativ steil“, schildert Einsatzleiter Helmut Hutterer von der Bergrettungs-Ortsstelle St. Wolfgang. „Die Angst in dem Absturzgelände ist zu groß geworden.“
Sie setzten mit einem Handy gegen 16.30 Uhr einen Notruf ab. „Wir sagten ihnen, sie sollen an ihrem Standort bleiben und warten, bis Hilfe eintrifft.“ Sechs Bergretter machten sich auf den Weg. Sie wurden von einem Polizeihubschrauber auf den Berg bis zur Nebelgrenze geshuttelt und stiegen dann die restlichen Höhenmeter zu den zwei Familien auf. Wegen des Nebels war dort eine Taubergung per Hubschrauber nicht möglich.
Bergretter errichteten ein Seilgeländer
Mit Hilfe eines Seilgeländers, das die Bergretter errichteten, wurden die Wanderer aus dem Absturzgelände ein Stück talwärts geleitet. „Wir mussten sechs Schneefelder queren“, berichtet der Einsatzleiter. Schließlich konnten die in Bergnot geratenen Personen in Etappen vom Polizeihubschrauber ausgeflogen werden. Sie waren alle unverletzt.
Auffallend war, das die Familien für eine Wanderung im alpinen Gelände nicht entsprechend ausgerüstet waren. Sie waren teils mit kurzen Hosen und mit Turnschuhen unterwegs. Auf der Nordseite des Schafberges, im oberen Teil, liegen noch Schneefelder. Dort sind die Verhältnisse für eine Wanderung derzeit sehr anspruchsvoll.
Fotos: Bergrettung St. Wolfgang