Strobl: Verirrter Bergsteiger
Ein 75-jähriger Wanderer verstieg sich in äußerst unwegsames Gelände und verbrachte eine Nacht in unwegsamen Gelände.
Der 75-jähriger Alpinist aus Deutschland unternahm bereits am Dienstag, 26. September, eine Bergtour auf der Postalm. Der – nach seinen eigenen Angaben – angeblich ortskundige Bergsteiger dürfte im Bereich des Braunedlkogels über einen Sattel einen nicht markierten, felsigen Steig in den Rinnbergsattel abgestiegen sein. Dort verlor er die Orientierung. In weiterer Folge stieg er in Richtung Kammersbach in unwegsames Felsgelände ab. Da er sich nicht bis zum Kammersbach absteigen traute, stieg er wieder im weglosen Gelände in Richtung Nordwesten zum Nordgrat des Scharfen auf. Dort konnte er schlussendlich im felsdurchsetzten Latschengelände auf einer Seehöhe von etwa 1.260 Meter nicht mehr weiter und verbrachte die Nacht im Freien.
Am nächsten Morgen setzte der Deutsche, der für eine Übernachtung auf dem Berg nicht ausgerüstet war, gegen 9.30 Uhr, aufgrund seiner Orientierungslosigkeit und massiver Erschöpfung einen Notruf ab. Parallel zum Anlaufen des Bergrettungseinsatzes wurde ein Suchflug mit dem Einsatzhubschrauber des BMI der Flugeinsatzstelle Salzburg durchgeführt. Der 75-Jährige konnte vom Team ausgemacht werden. Er wurde in weiterer Folge unverletzt mit dem Bergetau aus seiner misslichen Lage befreit und ins Tal gebracht. Die Bergrettung Strobl war in Einsatzbereitschaft.
Bericht: Robert Ratzinger, Bergrettung Strobl