Werfen: Fordernde Suche und Bergung Hochkönig

19.01.25 Einsätze

Eine 37-jährige Salzburgerin hatte am späten Samstagnachmittag aufgrund eines Sturms am Hochkönigplateau ihre Ski verloren. Eine aufwändige nächtliche Suche und Bergung der Ortstellen Werfen, Mühlbach und Bischofshofen folgte.

Die Frau war mit ihrem 38-jährigen Begleiter aus Niederösterreich am Samstagvormittag vom Arthurhaus Richtung Hochkönig (2941 m) gestartet. Sie hatten geplant, im Winterlager zu übernachten. Aufgrund der Bedingungen (wenig Schnee) kamen sie nur langsam voran und mussten ihre Skier immer wieder tragen. „Auf einer Höhe von etwa 2740 m verlor die Frau einen ihrer Skier“, schildert der Werfener Einsatzleiter, Stefan Koller. Der Ski stürzte über felsiges Gelände ab und wurde durch starke Sturmböen verweht. „Sie konnten die Ski nicht mehr finden. Weil sie nicht mehr weiterkonnten und dazu auch sehr erschöpft waren, setzten sie um etwa 17 Uhr einen Notruf ab.“

Kein Mobilfunkempfang
Aufgrund der schlechten Verbindung waren sie aber nicht mehr für die Einsatzkräfte erreichbar. Ein Polizeihubschrauberteam startete zu einem Suchflug. Die Besatzung konnte die beiden zwar noch etwa 500 Meter unterhalb des Gipfels ausmachen. Aber aufgrund der starken Föhnbedingungen war eine Landung bzw. Bergung nicht mehr möglich. „Ein Teil der Werfener Bergrettungsmannschaft und ein Alpinpolizist konnten noch bis zur Mitterfeldalm geflogen werden“, schildert der Einsatzleiter das nächtliche Szenarium, „wir stiegen dann aber noch über 1000 Höhenmeter zu den zwei Vermissten auf.“ Zusätzlich wurden auch die Ortsstellen Mühlbach und Bischofshofen alarmiert, „wir wussten nicht, wo genau die beiden waren.“

Trotz Sturmböen war Polizeihubschrauberteam große Unterstützung
Trotz des starken Windes konnte der Polizeihubschrauber-Pilot das Suchgebiet überfliegen und die Vermissten ausmachen. „Die beiden hatten sich ein Biwak gegraben. Sie wurden jedoch durch die Flugrotationen und die Scheinwerfer auf den Hubschrauber aufmerksam. Eine Landung war aufgrund der gut 80 km starken Böen nicht möglich.“

Um 20:15 Uhr erreichten die ersten Werfener Bergretter die Vermissten: „Sie waren in guter Verfassung und auch gut ausgerüstet.“ Mit einem Ersatzski – und Schuh ausgerüstet, konnten die beiden Sportler dann von den Einsatzkräften sicher ins Tal gebracht werden. Der Einsatz wurde kurz vor Mitternacht beteiligt. Insgesamt standen 25 Bergretter der Ortsstellen Werfen, Mühlbach und Bischofshofen, zwei Polizeihubschrauberteams (plus Libelle FLIR), ein Alpinpolizist und zwei Polizisten im Einsatz.

Fotos: Bergrettung Werfen/Koller