Berichte
Die Landesversammlung, das wichtigste Gremium unserer gemeinnützigen Rettungsorganisation tagt ordentlich 1 mal jährlich und beschließt und entscheidet über die wesentlichen Neuerungen und Änderungen in der Salzburger Bergrettung.
77. Landesversammlung in Mauterndorf
Die Bergrettung Salzburg rückte im Jahr 2023 zu 788 Einsätzen aus. „Das Einsatzgeschehen hat sich gegenüber dem Jahr 2022 wesentlich erhöht.
„Das Einsatzgeschehen hat sich gegenüber dem Jahr 2022 wesentlich erhöht. 788 Einsätze im Jahr 2023 – das ein starker Zuwachs, obwohl viele Einsätze von Hubschraubern bei Schönwetter erledigt worden sind. Die Bergrettung ist gefragter denn je“, sagte Landesleiter Balthasar Laireiter bei der 77. Landesversammlung der Bergrettung am 6. April in Mauterndorf. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 zählte die Bergrettung 730 Einsätze im Bundesland Salzburg, um 58 weniger als im Jahr 2023.
„Immer mehr Menschen wollen ihre Freizeit in den Bergen verbringen, deshalb ist es auch zu mehr Einsätzen gekommen“, erläuterte Laireiter.
Zugenommen haben auch die Einsatzstunden: 12.151 Stunden wurden verbucht, 2022 waren es 10.675. Geborgen wurden 726 Personen, 338 davon haben Verletzungen erlitten. 35 Menschen konnten von den Bergretterinnen und Bergrettern nur mehr tot geborgen werden. Damit ist die Zahl der Totbergungen gegenüber 2022 (26) ebenfalls gestiegen.
Keine tödlichen Lawinenunfälle in vergangenen Wintersaison
Sehr erfreulich ist, dass es in der Wintersaison 2023/24 keine tödlichen Lawinenunfälle gegeben hat. Die Lawineneinsätze von Dezember bis Ende März sind aber in den letzten Jahren gestiegen. So wurden im Winter 2021/22 insgesamt acht Einsätze verzeichnet, 2022/23 waren es 13 und 2023/24 waren es 16. Ein auffallend positiver Trend: zunehmend viele Lawinenabgänge werden der Bergrettung gemeldet, auch wenn es keine Verschütteten gibt. So müssen die Einsatzkräfte weniger ausrücken. Insgesamt gab es in der vergangenen Wintersaison (im Zeitraum von 1. Dezember bis 31. März) 230 Einsätze für die Bergrettung Salzburg, davon 93 im Pongau (2 Tote), 69 Einsätze im Pinzgau (4 Tote), 25 Einsätze im Flachgau (2 Tote), 22 im Tennengau (0 Tote) und 21 im Lungau (2 Tote).
Ranking Unfallursachen
An erster Stelle bei Unfällen im alpinen Gelände steht der Sturz beim Wandern, an zweiter Stelle Verirren. Die meisten Verunfallten stammen aus Österreich (164), auf Platz zwei folgt Deutschland (133).
Die meisten Einsätze im Pongau
Die Einsatzstatistik 2023 führt der Pongau mit 313 an, gefolgt vom Pinzgau mit 238 und dem Flachgau mit 106. An vierter Stelle liegt der Lungau mit 51, an fünfter Stelle der Tennengau mit 50. Die Bergrettungshundestaffel rückten 27-mal im ganzen Land aus, die Canyoning-Einsatzgruppe zweimal.
Viele Unfälle auf mangelnde Tourenplanung zurückzuführen
„Manche Unfälle lassen sich vielleicht nicht vermeiden. Aber prinzipiell sind viele Unfälle auf mangelnde Tourenplanung und -Vorbereitung zurückzuführen“, sagte Landesleiter Laireiter. Auffallend ist, dass die Anzahl von verirrten Bergwanderern steigt. Die Einsätze können vor allem dann herausfordernd werden, wenn die Bergretterinnen und Bergretter bei schlechtem Wetter oder in der Dunkelheit in schwieriges Gelände ausrücken müssen, weil der Rettungshubschrauber witterungsbedingt nicht fliegen kann. „Generell werden viele Einsätze der Bergrettung wegen der erschwerten Bedingungen anspruchsvoller“, gab der Landesleiter zu bedenken.
Überforderung durch Selbstüberschätzung
Selbstüberschätzung ist Thema. Die „Vollkaskomentalität“ spielt dabei oft eine Rolle, wenn man irrtümlich davon ausgeht, dass man ohnehin versichert ist und jederzeit innerhalb von 15 Minuten ein Hubschrauber zur Stelle ist. Eine abgeschlossene Versicherung schützt zwar vor hohen Kosten, aber nicht vor schlechtem Wetter, oder einer fehlerhaften Tourenplanung. Ein weiteres Problem stellen auch soziale Medien, TV-Beiträge oder Werbungen dar. Teils werden die Touren von Profisportlern oder exzellenten Alpinisten präsentiert. Diese Touren können allerdings für Hobby-Sportler zu anspruchsvoll sein. Diese eins zu eins nachzuahmen, kann schwerwiegende Folgen haben.
Rund 2.100 Mitglieder und 17.300 Förderer der Bergrettung Salzburg
Die Bergrettung Salzburg zählte im März 2024 insgesamt 2.104 Mitglieder, 1.962 Männer und 142 Frauen. Im Jahr 2023 haben 17.313 Fördererinnen und Förderer die Bergrettung Salzburg unterstützt. „Sie tragen einen maßgebenden Anteil der Finanzierung unserer Aus- und Fortbildungen“, bedankte sich Laireiter für deren große Unterstützung. Mit einem Beitrag von 32 Euro pro Person und Jahr ist ein Versicherungsschutz für Bergekosten bis zu 25.000 Euro im alpinen Gelände und bei Wassernot gewährleistet.
„Wir sind stolz auf das hohe Niveau unserer umfassenden Ausbildung mit zu absolvierenden Prüfungen“, erklärte der Landesleiter. So stehen in der Bergrettung Salzburg auch die unterschiedlichsten Spezialisten aus Hundeführer, Canyoning-Retter oder Peers-Zuständigen 24 Stunden in Einsatzbereitschaft.
Ehrung Rk-Alt-Landesrettungskommandant Anton Holzer
Beim anschließenden Festakt begrüßte Laireiter die Gäste aus Politik und anderen Einsatzorganisationen wie Rotes Kreuz, Bezirkshauptmannschaft, Polizei, Wasserrettung und Freiwillige Feuerwehr.
Alt-Landesrettungskommandant Anton Holzer wurde für seine Unterstützung und „tollen Zusammenarbeit“ mit der Verdienstmedaille der Bergrettung Salzburg ausgezeichnet. Laireiter: „Wir haben in den letzten Jahren ein sehr gutes Miteinander gehabt. Du hast uns in allen Dingen unterstützt. Die Bergrettung hat in Anton Holzer einen äußerst kompetenten Ansprechpartner beim Roten Kreuz gehabt.“ Es sei u.a. die neue Landesgeschäftsstelle der Bergrettung in der Sterneckstraße in der Stadt Salzburg eingerichtet und finalisiert worden. Laireiter bedankte sich bei Holzer auch für seine große Unterstützung zur gesetzlichen Anerkennung der Bergrettung als besondere Rettungsorganisation im Jahr 2013.
„Es war für mich immer klar, dass die Einsatzorganisationen in Salzburg zusammenarbeiten müssen“, bedankte sich der Alt-Landesrettungskommandant für Verdienstmedaille der Bergrettung, die ihm Laireiter zusammen mit der Ehrenurkunde überreicht hat.
Ebenso ausgezeichnet wurde unser Technik Referent Axel Ellmer (Wagrain).
Als Ortsstellenleiter der Bergrettung Wagrain wurde unter seiner Federführung die neue Einsatzzentrale in Wagrain errichtet. „Das ist eine Vorzeige-Einsatzzentrale im Land Salzburg“, bedankte sich Landesleiter Laireiter bei Ellmer, der auch Bürgermeister in Wagrain ist.
76. Landesversammlung in St. Martin
730 Einsätze mit 10.675 Einsatzstunden im Jahr 2022 – Bilanz der 76. Landesversammlung in St. Martin.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr über 23 verschiedene Lehrgänge (94.325 Ausbildungsstunden) und 1.920 Veranstaltungen mit anspruchsvollen Ausbildungsinhalten und Zielen von besucht. „Wir sind stolz auf das hohe Niveau unserer umfassenden Ausbildung mit zu absolvierenden Prüfungen“, erklärt Landesleiter Balthasar Laireiter. So stehen in der Bergrettung Salzburg auch die unterschiedlichsten Spezialisten aus Hundeführer, Canyoning-Retter oder Peers-Zuständigen 24 Stunden in Einsatzbereitschaft.
Rund 100 Einsätze mehr als im Vorjahr
Ein auffallender Teil der Statistik: „Die Einsätze nahmen 2022 wieder stark zu“, so der Landesleiter. 2022 wurden 730 (2021 waren es 624) Einsätze absolviert, um rund 100 mehr als im Vorjahr. Es waren 2022 insgesamt 4.368 Bergretterinnen und Bergretter im Einsatz.
Von der Bergrettung Salzburg konnten 26 Menschen nur mehr tot geborgen werden. Insgesamt waren es laut Kuratorium für Alpine Sicherheit/BMI Alpinpolizei allerdings 39 Menschen, die in Salzburg im Jahr 2022 im alpinen Gelände – zumeist während der Sommermonate – tödlich verunglückt sind.
Die Hauptunfallfaktoren waren Stürze und Verirren. Am öftesten müssen die Bergretterinnen und Bergretter wegen Unfällen bei Wanderungen und beim Mountainbiken ausrücken.
Auffallend ist, dass immer mehr Einsätze wegen abgestürzter Paragleiter zu bewältigen sind. Das hat auch damit zu tun, dass insgesamt das sportliche Angebot am Berg wächst. Deshalb gelten immer mehr Einsätze Sportarten wie Mountainbiken, Paragleiten, Klettersteiggehen, Canyoning, Traillauf und Skibergsteigen.
Stürzen häufigste Unfallursache
Die Unfälle werden jedenfalls durch verschiedenste Faktoren verursacht: An erster Stelle steht Stürzen, gefolgt von Verirren, medizinischen Notfällen und Erschöpfung.
Gestiegen sind die Einsätze der Bergrettung in Zusammenarbeit mit der Alpinpolizei, dem Hubschrauberteam der Libelle und mit den unterschiedlichsten Teams von Rettungshubschraubern. (130; 2021 waren es 107): „Das ist für unsere Einsatzkräfte eine enorme Erleichterung, da sie so auch viel rascher vor Ort sein können“, sieht Laireiter darin große Vorteile.
Die meisten Einsätze im Pongau
Der einsatzreichste Bezirk war wieder der Pongau (276), gefolgt vom Pinzgau (237), Flachgau (131), Tennengau (47) und den Lungau (39).
Nachwuchsprobleme gibt es erfreulicherweise keine. Im Jahr 2022 absolvierten insgesamt 310 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Kurse der Bergrettung Salzburg: So fanden zwei Alpine-Erste Hilfe-Kurse, zwei Winter-, zwei Fels- und ein Eiskurs sowie Spezialausbildungen und Wochenkurse für die Hundeführer und die Spezialisten der Canyoninggruppe statt.
Viele Unfälle auf mangelnde Tourenplanung zurückzuführen
„Manche Unfälle lassen sich vielleicht nicht vermeiden. Aber prinzipiell sind viele Unfälle auf mangelnde Tourenplanung und -Vorbereitung zurückzuführen“, so Landesleiter Laireiter, der auch auf eine steigende Anzahl von verirrten Bergwanderern hinweist.
Mehr Kameradenrettung nach Lawinenabgängen
Erfreulicherweise nehmen viele Bergsportbegeisterte die präventiven Hinweise der Bergrettung ernst: „Wir beobachten auch in schneearmen Wintern wie heuer – mit weniger Lawineneinsätzen (2022 kam es insgesamt zu 14 Lawineneinsätzen) –, dass immer mehr Skitourengeher den Umgang mit der Notfallausrüstung gut beherrschen und zunehmend häufig so ihren Begleitern das Leben retten.“
Bergekosten 2023
„Die Bergekosten nehmen einen wesentlichen Teil der Finanzierung der Bergrettung ein“, sagte Laireiter. Diese wurden mit 1. Jänner 2023 von 48 Euro auf 52 Euro erhöht. Die Mindestpauschaule für einen Einsatz beträgt seit 1. Jänner dieses Jahres 280 Euro. In Salzburg wurde viel für neue Einsatzfahrzeuge investiert, denn der motorisierte Aufwand der Bergrettung wird immer höher, berichtete Landesleiter Laireiter. Der Einsatz von mehr Einsatzfahrzeugen ist sehr ökonomisch und andererseits sehr wichtig für die Verunfallten, weil die ehrenamtliche Helfer schneller beim Patienten eintreffen.
Wesentlich sind dabei für die ehrenamtlich tätigen Männer und Frauen die vielen Förder-Mitglieder. „Sie tragen einen maßgebenden Anteil der Finanzierung unserer Aus- und Fortbildungen“, bedankt sich Laireiter für deren große Unterstützung.
Zahlreiche Ehrungen und Ehrengäste in St. Martin
Als Ehrengäste begrüßt wurden im Gasthaus zur Post in St. Martin am Tennengebirge Vertreter der Alpinpolizei, des Rotes Kreuzes, der Feuerwehr und der Wasserrettung sowie die Bürgermeister von St. Martin am Tennengebirge, Hüttau und Annaberg. Den offiziellen Teil der Landesversammlung, zu der insgesamt rund 50 Bergretter gekommen sind, beehrten mit ihrem Besuch auch ÖBRD-Bundesverbandspräsident Stefan Hochstaffl und Geschäftsführer Martin Gurdet.
Bernd Tritscher, Bezirksleiter Pinzgau, wurde für 40 Jahre bei der Bergrettung geehrt. Er trat 1983 der Ortsstelle Saalfelden bei, und war später 22 Jahre Leiter der Ortstelle. Als Bezirksleiter hat er eine wichtige Funktion übernommen, er ist im Mittelbau das Bindeglied der Ortsstellen zur Landesleitung, sagte Balthasar Laireiter, der Tritscher das Ehrenzeichen und die Urkunde überreichte.
Ebenso 40 Jahre ist auch der Ortsstellenleiter von Golling, Toni Vidreis, nun engagierter Bergretter.
Weiters wurde auch der Ortsstellenleiter von Neukirchen, Albert Kogler, für 25 Jahre Mitgliedschaft bei der Bergrettung geehrt.
Reinhold Moser, von der Mittersill, ist stolze 40 Jahre Mitglied der Bergrettung!
Wir freuen uns und sind stolz auf diese engagierten Menschen in unseren Reihen!
75. Landesversammlung in Maria Alm
Neuwahlen und Zahlen zum Bergrettungsjahr 2021
Am Samstag, 23. April, fand die 75. Landesversammlung der Bergrettung Salzburg in Maria Alm statt. Auf der Tagesordnung standen auch Neuwahlen. Balthasar Laireiter wurde für die kommenden drei Jahre wiedergewählt.
Der bisherige Landesleiter Balthasar Laireiter wurde wieder für diese Funktion gewählt, als seine Stellvertreter Thomas Hauer (auch Leiter der Ortsstelle Unken) und Klaus Wagenbichler (Bergrettung Saalfelden).
Neu gewählt wurden auch alle Referenten der Bergrettung Salzburg:
In den Referaten Finanzen (Martin Malter, OS Golling), Ausbildung und Ausrüstung (Gerhard Pfluger, OS Saalfelden), Bergrettungshunde (Thomas Zeferer, OS Bad Hofgastein), EDV (Bernd Kranabetter, OS Dienten), Technik (Axel Ellmer, OS Wagrain), Medizin (Joachim Schiefer, OS Tamsweg), Recht (Alexander Bosio, OS Zell am See) und Pressearbeit (Maria Riedler, OS Bischofshofen).
Ehrungen, Jubiläen, neue Funktionäre und Ehrengäste
Geehrt wurde der zurückgetretene Funktionär Hubert Gollner (ehem. Ortsstellenleiter Dorfgastein) sowie für 40 Jahre Bergrettungsdienst Finanzreferent Martin Malter(Golling) und Ortsstellenleiter Paul Hasenauer (Fusch). Hermann Maislinger, Hüttenwirt vom Naturfreundehaus Kolm Saigurn, wurde für besondere Verdienste um die Bergrettung geehrt.
Als neue Ortsstellenleiter stellen sich Hans Peter Harlander (Dorfgastein) und Gerfried Walser (Mittersill) vor
Als Ehrengäste begrüßte LL Laireiter Michael Obermoser (Landtagsabgeordneter und BGM Wals im Pinzgau), Hermann Rohrmoser (BGM Maria Alm), Erich Rohrmoser (BGM Saalfelden), Manfred Höger (Bez. Kat. Ref. Pinzgau), Thomas Schwaiger (Major, LPD Salzburg), Bert Neuhofer (Viz.Präs. RK Salzburg), Anton Voithofer (Bez. Oberrettungsrat Pinzgau – RK Salzburg), Johann Leitinger (Bez. FW-Komm. Stv., BR – FW Salzburg), Markus Zainitzer (Präs – ÖWR Salzburg), Monika Feichtner ( LL – ÖHR Salzburg), Hermann Maislinger (Hüttenwirt Naturfreundehaus Kolm-Saigurn)
Zahlen, Daten und Fakten zum Bergrettungsjahr 2021!
Im Corona-Jahr 2021 um zwei Prozent weniger Einsätze als im Vorjahr.
Trend zum Tourenskilauf gestiegen – 15 Prozent mehr Unfälle. Bergrettungshunde leisteten mehr als doppelt so viele Einsätze
Die Corona-Pandemie wirkte sich auch 2021 auf die Einsatzstatistik der Salzburger Bergrettung aus. Mit dem ersten Lockdown im März sind im Frühling weniger Freizeitsportler in den Bergen unterwegs gewesen als üblich. Damit ist die Gesamtzahl der Einsätze gesunken, auch wenn es im Sommer einen kurzfristigen Anstieg gab. Die rund 1.400 Bergretter und Bergretterinnen der insgesamt 43 Ortsstellen rückten im Jahr 2021 zu 624 Einsätzen aus. Das ist ein Rückgang um etwa zwei Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 mit 639 Einsätzen.
Die Bergrettung Salzburg verzeichnete mit 9243 Einsatzstunden in etwa genauso viele wie im Jahr 2020 (9.243). Im Jahr 2021 ist auch die Anzahl der Bergung von tödlich Verunfallten in etwa gleichbleibend hoch. Mit 32 Toten gab es um drei Tote weniger als 2020 (35).
Der Landesleiter der Salzburger Bergrettung, Balthasar Laireiter, weist auf einige Besonderheiten in der aktuellen Wintersaison 2021/22 hin: „Seit Ende 2021 ist der Trend zum Tourenskilauf nochmal gestiegen, was auch zu einer Zunahme der Unfälle um etwa 15 Prozent zu 2020 führte.“
Die Zunahme führte leider auch zu mehr Lawineneinsätzen (27) in den ersten Wochen des Jahres 2021 (2020 – 5). Laireiter bedankte sich in diesem Zusammenhang für die Unterstützung durch die Förderer der Bergrettung: „Nur mit ihrer finanziellen Hilfe können die zum Teil schwierigen Einsätze gestemmt werden.“
Wanderboom und relativ wenig Lawinenunfälle
„Die Hauptursache der Bergunfälle im Jahr 2021 dürfte nach wie vor am anhaltenden Wanderboom liegen“, erklärt Laireiter. Immer mehr Menschen suchen Entspannung und körperliche Fitness in den Bergen, sei es beim Wandern, Bergsteigen, Berglaufen oder Skitourengehen. Dieser Boom spiegelt sich auch in der Statistik 2021 wider. 42 Prozent der 589 Gesamteinsätze betrafen Wander- und Bergunfälle.
Im Frühjahr 2021 war auch der anhaltende Skitouren-Trend (plus 15 Prozent), (2020 etwa fünf Prozent der Gesamteinsätze) spürbar. Die meisten Einsätze nach Monaten gab es im August (107), gefolgt von Juli (66) und September (59).
Auffallend war auch die Steigerung der Anzahl der Arbeitsunfälle, wie etwa Forstunfälle (3 %), 2020 noch 1,7 Prozent.
Die häufigsten Unfallursachen sind nach wie vor der Sturz bzw. Absturz mit 43 Prozent (2020 – 49,5 Prozent), gefolgt von Verirren mit 15 Prozent (2020 – 17,3%). Lawinen nehmen mit fünf Prozent (2020: 0,85 Prozent) auch 2021 nur einen geringen Anteil am Unfallgeschehen ein.
Auffallend im vergangenen Jahr war auch die stark steigende Zahl der Einsätze für die Spezialgruppe Bergrettungshunde (plus 59 %). „Das zeigt einmal mehr, wie wichtig unsere Hundeteams im ganzen Bundesland Salzburg sind“, so der Landesleiter, der dieses zusätzliche und sehr zeitintensive Engagement seiner Hundeführer und Hundeführerinnen in den Reihen der Bergrettung lobend hervorhebt.
Einsätze nach Bezirken: Pongau führend, Zunahme im Lungau
Die meisten Einsätze nach Bezirken fanden – so wie in den Jahren zuvor – im Pongau, gefolgt vom Pinzgau und Flachgau statt. In den Bezirken Tennengau und Lungau nahm die Zahl der Einsätze im Vergleich zu 2020 zu.
Im März 2022 doppelt so viele Einsätze – Vorsicht bei Bergtouren im Frühling und Frühsommer im nordseitigen Bereich
In den ersten drei Monaten des aktuellen Jahren kam es bereits zu 195 Einsätzen – dabei gab es heuer bereits vier Tote im Bereich Skitourengehen und Skilauf. Im Vergleich zum Vorjahr waren etwa im März doppelt so viele Einsätze als 2021. Zahlreiche Einsätze gab es bereits für verunglückte Wanderer und Bergsteiger. „Wir schätzen, dass es heuer wieder noch bis in den Juni hinein besonders in nordseitigen Bereichen vermehrt zu Unfällen kommen kann. Oft unterschätzen Wanderer die Bedingungen in höheren Lagen. Hier können noch bis zum Juni harte Schneefelder oder rutschige Steige vorhanden sein. Daher sollte man auf Tourenplanung und gute Ausrüstung achten. Hilfreich sind Steigeisen, Grödel, kantiges Schuhwerk oder Stöcke“, so Laireiter.
Mehr Bergretter in Ausbildung
Erfreulicherweise nahm auch wieder die Zahl der Frauen und Männer im Probejahr zu. 2021 stieg die Zahl der Bergretter im Probejahr um 59% Prozent (86, davon 12 Frauen) an. Bei den Anwärtern liegt der Anteil der Frauen bereits bei 23 von 160 Anwärtern. Der Gesamtanteil der Frauen in der Bergrettung bei den aktiven Bergrettern (40) macht etwa vier Prozent aus, davon kommen 32,5 Prozent (13) aus dem Bezirk Flachgau. Die Gesamtanzahl der aktiven Bergretter hat gegenüber dem Vorjahr geringfügig zugenommen.
Neben den Einsätzen leisten Salzburgs Bergretter jährlich noch tausende ehrenamtliche Stunden für anspruchsvolle Aus- und Fortbildungen, sowie Hilfsdienste – beispielsweise bei Naturkatastrophen.
Mit 32 Euro Förderbeitrag weltweit versichert
Für einen Förderbeitrag von 32 Euro bietet die Bergrettung dem Einzahler samt seiner ganzen Familie eine äußerst günstige Versicherung für Bergungskosten aus unwegsamem Gelände (Berg- und Wassernot) weltweit. Mit diesem Betrag wird die Finanzierung der Ausrüstung und Ausbildung der Bergretter mitfinanziert. Im Gegenzug stehen allein in Österreich rund 12.600 Bergrettungsleute bereit, Ihnen schnell und effizient nötige Hilfestellung zu leisten: Im Fels, im Eis, auf der Piste und am Wanderweg.
74. Landesversammlung in Salzburg
Finanzen, Jungbergretter und Drohneneinsatz
Auch heuer waren ein umfangreiches Coronakonzept, Überprüfung der drei G’s und Baby-Elefanten-Sicherheitsabstand Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung der 74. Landesversammlung der Bergrettung, die in Salzburg am 29. Mai 2021 stattfand.
Nach den Geschäftsberichten der Landesleitung und der Landesgschäftsstelle wurde über die bereits vorab ausgesandten Anträge abgestimmt. Landesleiter Balthasar Laireiter zeigte sich sehr erfreut, dass alle vier Anträge angenommen wurden. Auch der Bereich „Finanzen“ wurde umfangreich vorgestellt. Einen Teil der Landesversammlung widmeten die fünf Bezirksleiter unter anderem dem Einsatzgeschehen in ihren Bezirken.
Ausfallen musste coronabedingt auch dieses Jahr der öffentliche Teil der Landesversammlung.
Nach Sommerhoch Rückgang der Einsätze
Die Corona-Pandemie wirkt sich auf die Einsatzstatistik der Salzburger Bergrettung 2020 aus. Mit dem ersten Lockdown im März sind im Frühling weniger Freizeitsportler in den Bergen unterwegs gewesen als üblich. Damit ist die Gesamtzahl der Einsätze gesunken, auch wenn es im Sommer einen kurzfristigen Anstieg gab und die Wanderunfälle zunahmen. Die rund 1.400 Bergretter und Bergretterinnen der insgesamt 43 Ortsstellen rückten im Jahr 2020 zu 639 Einsätzen aus. Das ist ein Rückgang um etwa 19 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 mit 793 Einsätzen.
Starker Anstieg der Einsätze im Lungau und Flachgau
In den Bezirken Flachgau (5 Ortsstellen) und Lungau (4 Ortsstellen) nahm die Zahl der Einsätze im Vergleich zu 2019 um 9,5 bzw. 53,3 Prozent zu. Die meisten Einsätze in absoluten Zahlen fanden so wie in den Jahren davor im Pongau (16 Ortsstellen), gefolgt vom Pinzgau (14 Ortsstellen) statt.
Noch mehr Ausbildungskurse gefragt
„Trotz Corona konnten 2020 alle Grundausbildungen abgehalten werden,“ stellte Ausbildungsleiter Gerhard Pfluger erfreut fest. „Erfreulicherweise nimmt auch seit einigen Jahren die Zahl der Frauen und Männer in der Ausbildung zum Bergretter bzw. zur Bergretterin zu. 2020 stieg die Zahl der Bergretter in Ausbildung um 14 Prozent an. Es müssen daher zukünftig noch mehr Ausbildungskurse angeboten werden“, so der Ausbildungsleiter. Die Gesamtanzahl der Bergretter hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.
Landesleiter Balthasar Laireiter bedankte sich in diesem Zusammenhang für die Unterstützung durch die Förderer der Bergrettung, „denn nur mit ihrer finanziellen Hilfe können die zunehmenden Ausbildungskosten und die zum Teil schwierigen Einsätze gestemmt werden.“
Viele ehrenamtliche Stunden für Ausbildungen und Hilfsdienste
Neben den Einsätzen leisten Salzburgs Bergretter jährlich noch tausende ehrenamtliche Stunden für anspruchsvolle Aus- und Fortbildungen, sowie Hilfsdienste – beispielsweise bei Naturkatastrophen.
Drohnen zur Unterstützung im Bergrettungseinsatz?:
Paul Mörwald (OS Werfen), Mitglied der Drohnen BOS Gruppe, berichtete über interessante Aspekte zu Drohneneinsätzen und informierte über den aktuellen Stand des EU Projektes.
Förderer und Sponsoren: Zahlen und Einnahmen steigen
Wie in den Jahren davor konnte auch dieses Jahr die Zahl der Förderer (17.783) und Sponsoren der Bergrettung und somit die Einnahmen aus diesem Sektor gesteigert werden.
Vorstellung neuer Funktionäre
Im letzten Jahr gab es auch Wechsel auf Funktionärsebene in den Ortsstellen. Landesleiter Balthasar Laireiter freute sich über die ambitionierten Bergretter und bedankte sich bei Altfunktionär Hans Schaidreiter
Neuer Ortstellenleiter:
- Kleinarl: Wilfried Gschwandtl (Alt OL Hans Schaidreiter)
Ehrungen:
ehem. Ortsstellenleiter: Hans Schaidreiter (Kleinarl)
Seit fast 40 Jahren bei der Bergrettung leitete Hans 17 Jahre lang die Ortsstelle Kleinarl.
25 bzw. 50 Jahre für die Bergrettung
Geehrt wurde für 25 Jahre Bergrettungsdienst der anwesende Ortsstellenleiter Matthias Schilchegger (Obertauern) sowie für 50 Jahre Bergrettungsdienst Altlandesleiter und jetziger Ortsstellenleiter Stellvertreter Estolf Müller (St. Gilgen)
Im Land Salzburg gab es 69 Jubilare, davon 12 Bergretter, die bereits über 60 Jahre dabei sind.
73. Landesversammlung in Salzburg
Finanzen, steigende Einsatzzahlen und Corona: ein herausforderndes Bergrettungsjahr geht zu Ende
Coronatest und Baby-Elefanten-Sicherheitsabstand ermöglichten Durchführung der 73. Landesversammlung.
Testteam unter Leitung von DI. Roland Schimpke (2.v.re.) und Dr. Paul Wilhelm (1. v.li.): Weiters: Mag. Maria Riedler, Manfred Grabner, Mag. Claudia Hutticher25 Jahre Bergrettungserfahrung: Johann Schaidreiter (OL Kleinarl), Balthasar Laireiter (Landesleiter), Martin Wallinger (OL Abtenau), v. li. na. re.Coronatest und Baby-Elefanten-Sicherheitsabstand ermöglichten Durchführung der 73. Landesversammlung.
Nachdem alle Teilnehmer vor Sitzungsbeginn negativ getestet waren, konnte die 73. Landesversammlung mit entsprechenden Sicherheitsabständen als Arbeitssitzung am 3. Oktober doch noch durchgeführt werden. Nach den Geschäftsberichten der Landesleitung und der Landesgschäftsstelle wurde über die Anträge abgestimmt, unter anderem:
Personelles: 2. Landesleiter Stellvertreter gewählt
Als 2. Landesleiter Stellvertreter wählten die Versammlungsteilnehmer einstimmig MMAg.Thomas Hauer, Ortsstellenleiter von Unken. Heinz Leitinger und Reinhold Moser wurden als neue Rechnungsprüfer, Ingo Gugl als Landesausbildungsleiter Stellvertreter und Landescanyoningleiter Stv. und Wolfgang Russegger ebenfalls als Landescanyoningleiter Stv. bestätigt. Ein Dank gilt Anton Brandauer für seinen jahrelangen Einsatz alsLandesausbildungsleiter Stellvertreter und Landescanyoningleiter.
Einsatzrekord der Bergrettung Salzburg im Jahr 2019
So viele Einsätze wie noch nie leisteten Salzburgs Bergretter im Jahr 2019. Die insgesamt 43 Ortsstellen und die Spezialgruppen wie Bergrettungshunde und Canyoninggruppe rückten zu 793 Einsätzen aus. Das ist ein Anstieg um fast sechs Prozent im Vergleich zum Jahr 2018 mit 749 Einsätzen. Trotz Corona „Ausgangssperre“ rückten die Einsatzkräfte auch 2020 bis 1. Oktober bereits 552 mal aus.
Erhöht hat sich auch die Zahl der Einsatzstunden, und zwar um mehr als 5.000. Die rund 1.400 Bergretter verzeichneten 15.031 Einsatzstunden (2018: 9.754 ). Zu bedauern ist, dass die Anzahl der Bergung von tödlich Verunfallten um 54 Prozent gestiegen ist – von 28 im Jahr 2018 auf 43 im Jahr 2019.
Mehr Bergretter in Ausbildung,
Erfreulicherweise nimmt auch seit einigen Jahren die Zahl der Frauen und Männer in der Ausbildung zum Bergretter bzw. zur Bergretterin zu: „Wir bieten deshalb jährlich zwei Fels- und Winterkurse, sowie zwei Kurse in der Alpinen Erste-Hilfe-Ausbildung an“, betont der Landesleiter. 2019 stieg die Zahl der Bergretter in Ausbildung (plus 18 Prozent) um fast ein Fünftel an.
Hilfsdienste in der Corona Krise
Neben den Einsätzen leisten Salzburgs Bergretter jährlich noch tausende ehrenamtliche Stunden für anspruchsvolle Aus- und Fortbildungen, sowie Hilfsdienste – beispielsweise bei Naturkatastrophen. Bergretter absolvierten in der Corona Krise ebenfalls freiwillige soziale Dienste in den Gemeinden, etwa für Lebensmittel, Medikamenten- und Krankenbett-Transporte.
Förderer und Sponsoren: Zahlen und Einnahmen steigen
Auch dieses Jahr konnte die Zahl der Förderer und Sponsoren der Bergrettung und somit die Einnahmen aus diesem Sektor gesteigert werden.
Vorstellung neuer Funktionäre
Im letzten Jahr gab es auch Wechsel auf Funktionärsebene in den Bezirken und Ortsstellen. Landesleiter Balthasar Laireiter freute sich über die ambitionierten Bergretter. Die Danksagung an die Altfunktionäre musste Corona bedingt ausfallen.
In den Bezirken:
- Tennengau: Bezirksleiter Werner Quehenberger (Alt BL Wilfried Seidl)
Neue Ortstellenleiter:
- Annaberg: Anton Kendlbacher (Alt OL Werner Quehenberger)
- Grödig: Manfred Haas (Alt OL Ernst Schörghofer)
- Mühlbach: Wolfgang Haggenmüller (Alt OL Thomas Knöpfler)
Ehrungen – 25 Jahre für die Bergrettung
Geehrt wurden für 25 Jahre Bergrettungsdienst die anwesenden Ortsstellenleiter Johann Schaidreiter (Kleinarl) und Martin Wallinger (Abtenau). Im Land Salzburg gab es 97 Jubilare, davon 13 Bergretter, die bereits über 60 Jahre dabei sind.
72. Landesversammlung in Grödig
So viel Einsätze wie noch nie!
G. Pfluger (Ref. Ausbildung /Ausrüstung)
Am vergangenen Wochenende hielt die Bergrettung Salzburg in Grödig die 72. Landesversammlung ab und zog Bilanz: Die Einsätze steigen, während die Finanzsituation angespannt bleibt. LH-Stv. Christian Stöckl will die Förderrichtlinien für die Bergrettung auf „neue Füße stellen.“
Mit 694 Einsätzen im Jahr 2018 hatte die Bergrettung Salzburg so viele Einsätze wie noch nie zuvor (2017: 637 Einsätze, 2016: 535). Insgesamt leisteten die rund 1.400 Bergretter und Bergretterinnen im Vorjahr 9.754 Einsatzstunden.
Der Boom an Menschen, die ihre Freizeit in den Bergen verbringen, hält an. So gab es für die ersten Monate des Jahres 2019 bereits über 200 Einsätze zu verzeichnen. Die meisten Einsätze finden jedoch während der Sommermonate im Juli (101) und August (121) statt. Die häufigsten Unfallursachen sind nach wie vor das Ausrutschen, Stürzen und Stolpern im Wandergelände. 51 Prozent der Einsätze betrafen gestürzte und rund 14 Prozent verirrte Personen.
Der klassische Einsatz im Fels und Eis macht nur einen geringen Anteil der Einsätze aus, ebenso die Bergung von Lawinenopfern. Hier sind die Einsätze mit rund einem Prozent gegenüber dem Jahr 2017 gleichgeblieben. Bereits 20 Prozent aller Einsätze erfolgten in der Dunkelheit. 28 Menschen konnten im Jahr 2018 von den Bergrettern nur mehr tot geborgen werden. Im Jahr 2017 waren es mit 38 Toten um zehn mehr als 2018.
Wander- und Mountainbike-Boom spiegelt sich in Einsatzstatistik wider
Zahlreiche Ausrückungen betrafen die Bergung von verunglückten Skifahrern (rund 25 Prozent der Einsätze) und Wanderern bzw. Bergsteigern (rund 36 Prozent). Auffallend ist, dass die Einsätze wegen verunglückter Wanderer bzw. Bergsteiger im Vergleich zum Jahr 2017 um vier Prozentpunkte gestiegen sind. In der Einsatzstatistik spiegelt sich auch der steigende Mountainbike-Trend. Die Einsätze stiegen hier von rund vier Prozent im Jahr 2017 auf rund zehn Prozent im Jahr 2018 an.
Verteilt auf die Bezirke waren die häufigsten Einsätze wieder im Pongau (285), gefolgt vom Pinzgau (245), Flachgau (98), Tennengau (37), Lungau (29) zu leisten.
Auffallend im „Bezirksranking“ ist der konstante Anstieg von Einsätzen für Wanderer in Bergnot im Flachgau.
Die Bergretter leisten neben den Einsätzen noch tausende ehrenamtliche Stunden (98.985 Stunden) für eine anspruchsvolle Aus- und Fortbildung. Ein fertig ausgebildeter Bergretter muss vier Kurse absolviert haben. „Wir sind stolz auf das hohe Niveau unserer umfassenden Ausbildung, die jeweils mit einer Prüfung abgeschlossen wird“, erklärte Landesleiter Balthasar Laireiter. So stehen in der Bergrettung Salzburg auch die unterschiedlichsten Spezialisten aus Hundeführern oder Canyoningrettern 24 Stunden in Einsatzbereitschaft.
Neuwahlen: 100 Prozent Zustimmung
Bei der Landesversammlung wurden auch der Landesleiter Balthasar Laireiter und sein Pinzgauer Stellvertreter Klaus Wagenbichler (mit 100 Prozent der Stimmen) wieder gewählt; genauso wie das Team der acht ehrenamtlichen Referenten (aus Ausbildung, Hundewesen, Medizin, Finanzen, EDV, Recht, Presse und Technik – ebenso mit 100 Prozent Zustimmung).
Ehrungen, Jubiläen, neue Funktionäre und Ehrengäste
Geehrt wurden der zurückgetretene Funktionär Coen Weesjes (ehem. Bezirksleiter Pongau) sowie für 50 Jahre Georg Eberharter (Krimml) sowie für 40 Jahre Bergrettungsdienst die anwesenden Ortsstellenleiter Roland Pfund (Bad Gastein), Peter Nothdurfter (Krimml) und für 25 Jahre Franz Waltl (Enzingerboden).
Gerhard Kremser freut sich auf sein neues Amt als Bezirksleiter des Pongaues. Markus Rettenwender übernimmt die Funktion des Ortsstellenleiters in Hüttschlag.
Als Ehrengäste begrüßte LL Laireiter LH Dr. Christian Stöckl, Mag. Reinhold Mayr (BezHauptmann Salzburg-Umgebung), HR. Mag. Burghard Vouk (LPD Stv. Salzburg), Johannes Neuhofer (OBR LFW Verband Salzburg), Richard Hemetsberger (BM Grödig), LL Monika Feichtner und LLStv. Hans Günther (Höhlenrettung), Ing. Estolf Müller (Alt Landesleiter), Coen Weesjes (Alt Bez. Leiter Pongau)
Angespannte Finanzsituation Bergrettung Salzburg
„Nach wie vor angespannt ist jedoch die finanziellen Situation für unsere Einsatzorganisation“, so der Finanzreferent der Bergrettung, Martin Malter. „Obwohl wir extrem sparen, wären dringend höhere Zuschüsse nötig, um die hochqualitative Arbeit weiterhin aufrecht erhalten zu können.“ Dazu Landesleiter Laireiter: „Die Bergretter finanzieren sich einen Großteil ihrer Ausrüstung selbst. Dass sie beispielsweise auch ihre privaten Fahrzeuge für Einsätze verwenden müssen, ist nicht mehr zeitgemäß.“ Hier wäre ein Zuschuss seitens der öffentlichen Hand sehr hilfreich. Für den Großteil an finanzieller Unterstützung kommen die Fördermitglieder und Sponsoren der Bergrettung auf.
Seit Jahren legt die Bergrettung Wert auf präventive Aufklärungsarbeit. „Ob es in der Wintersaison die Aufklärungsarbeit zu Risikomanagement im Bereich Lawinenkunde ist, oder ob es um Sicherheitsstandards am Berg geht – die Menschen schätzen erfreulicherweise unsere Informationen und nehmen sie auch ernst“, betonte der Landesleiter, der auf einen wichtigen Punkt hinweist: „Leider sehen wir durch die ansteigenden Einsätze auch immer wieder Probleme der Verunglückten mit den Einsatzkostenverrechnungen. Gerade bei Sucheinsätzen oder wenn ein Hubschraubereinsatz nötig ist, sind schnell hohe Einsatzkosten erreicht.“
Um 28 Euro versichert
Auch wenn alle Bergretter und Bergretterinnen ehrenamtlich arbeiten, erfordern eine fundierte Ausbildung und modernste Materialien einen stetig wachsenden, hohen finanziellen Einsatz. „Aus diesem Grund möchte ich unbedingt auf die Möglichkeit einer Förder-Mitgliedschaft bei der Bergrettung aufmerksam machen. Denn was viele Wanderer und Bergsportler immer noch nicht wissen: Für einen Unfall in den Bergen kommt nicht die normale Versicherung auf, es wird hierfür eine Zusatzversicherung bzw. eine Versicherung bei alpinen Vereinen benötigt“, so Laireiter.
Die Bergrettung Salzburg bietet hierfür eine Fördermitgliedschaft an: Für 28 Euro jährlich sind Sie, Ihr Partner und Kinder unter 18 Jahren im gleichen Haushalt versichert. Im Fels, im Eis, auf der Piste und am Wanderweg.
Wie finanziert sich die Bergrettung?
Die Finanzierung des ehrenamtlichen Bergrettungsdienstes steht derzeit auf fünf Säulen:
25 % öffentliche Hand (Gemeinden, Land)
30 % Förderer
20 % Bergekosten
15% Sponsoren und Spenden
10% eigene Veranstaltungen
Neuer Gesetzesentwurf geplant
„Ich plane einen Antrag für einen neuen Gesetztesentwurf im Landtag“, versprach LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) der Bergrettung Salzburg. Stöckl ist seit Anfang des Jahres im Gesundheitsressort für die Bergrettung verantwortlich und besuchte gemeinsam mit dem Flachgauer Bezirkshauptmann Reinhold Mayer und weiteren Ehrengästen die Landesversammlung am Samstag in Grödig. „Die Förderungen für die Rettungsorganisationen sollen auf neue Füße gestellt werden.“
Bericht/Bilder: Maria Riedler