Sanitätswesen
Dr. Paul Wilhelm
Fachreferent Stv. Medizin
Kontakt
Franz-Hinterholzer-Kai 42 B
5020 Salzburg
Email: LandesarztStv
Ärzte-Wissen für die Bergung
Welche Aufgabe der Medizin bzw. der Notfallmedizin im alpinen Rettungswesen zukommt, können Sie am leichtesten nachvollziehen, wenn Sie sich vor Augen halten, in welchem Umfeld die Bergunfälle passieren: Wir erhalten Hilferufe aus unwegsamem, absturzgefährdeten Gelände, weit weg vom öffentlichen Straßen- und Wegenetz. Oder die Hilfesuchenden oder Verletzten haben sich in schwer zugängliche Schluchten oder Gräben verirrt, warten erschöpft und unterkühlt auf das Eintreffen der Helfer. Wir treffen auf zum Teil schwer verletzte Wanderer und Bergsteiger, auf erschöpfte, verzweifelte, bewusstlose und manchmal verwirrte Menschen usw. usw…
Erste Hilfe leisten
In solchen Fällen kommt der Ersten Hilfe, der Erstversorgung an Ort und Stelle, eine immens große – ja lebensrettende – Bedeutung zu. Nicht immer können wir Bergrettungsärzte und Notfallmediziner bei den Rettungseinsätzen dabei sein, weil wir zum Beispiel in den Ordinationen oder Spitälern gebraucht werden. Daher ist es mir ein großes Anliegen, dass alle Bergrettungsleute bestens in Erster Hilfe ausgebildet sind. Sie müssen die Verletzten optimal versorgen können, müssen einschätzen und entscheiden können, ob etwa ein Hubschrauber für den Abtransport nötig ist. Sie sollten auch guten Zuspruch leisten und die Verunfallten motivieren können – eine Aufgabe, die in den Bereich der Psychologie fällt.
Umfangreiche Ausbildung
Daher müssen alle Frauen und Männer, die in die Salzburger Bergrettung beitreten wollen, eine umfangreiche Erste-Hilfe-Ausbildung absolvieren. Im Rahmen der Sommer- und Winterkurse werden den angehenden Bergrettern insgesamt 40 Stunden alpinmedizinischer Ausbildung geboten. Zusätzlich müssen Bergrettungsleute in ihren Ortsstellen alle zwei Jahre eine medizinische Schulung von vier Stunden ableisten. Die entsprechenden Inhalte der Schulungen und Kurse werden von uns Bergrettungsärzten ständig an die neuesten Erkenntnisse der alpinen Notfallmedizin angepasst.
Das heißt aber auch, dass wir Bergrettungsärzte auch regelmäßig die relevanten Tagungen und Kongresse besuchen müssen, um auf diesem Sektor up to date zu sein – so zum Beispiel bin ich regelmäßig bei den Bergrettungsärztetreffen sowie auf alpinmedizinischen Symposien.
Psychologische Hilfestellungen (siehe Ref. Peers)
Noch ein paar Worte zur angesprochenen Psychologie bzw. Notfallpsychologie: In der Salzburger Bergrettung bemühen wir uns seit Jahren darum, dass unsere Einsatzkräfte auch psychologisch geschult werden (zum Teil im Zuge der Erste-Hilfe-Kurse), um die Verunfallten oder deren Angehörigen auch entsprechend unterstützen zu können. Ganz wichtig ist aber auch, dass die Bergrettungsleute nach belastenden Einsätzen selbst psychologische Hilfe bekommen, wenn sie dies wünschen (mehr dazu erfahren Sie im Kapitel über den Fachbereich Notfallpsychologie).
Das Bergwandern und Bergsteigen wird immer beliebter. Zu Recht, denn kaum irgendwo ist es schöner als in unseren Bergen, nirgendwo kann man sich besser erholen oder abschalten. Außerdem ist durch zahlreiche Studien bewiesen, dass das moderate Gehen und Steigen einen enormen gesundheitlichen Benefit aufweist. Darum schließe ich mit der Hoffnung, dass Sie – liebe Freunde und Förderer der Bergrettung – möglichst oft unsere schöne Bergwelt genießen können. Und dass Sie gesund und ohne Verletzung wieder nach Hause kommen.
Berichte
Alpinmedizinische Ausbildung 2007
Dieses Jahr fanden 2 Kurse im Rahmen der alpinmed. Ausbildung am Krimmler Tauernhaus statt.
- 1.Termin 11.05. – 13.05.2007 mit 34 Teilnehmern bei frühsommerlichen Bedingungen.
- 2.Termin 19.10. – 21.10.2007 mit 39 Teilnehmern bei tief winterlichen Verhältnissen.
Neben theoretischen Vorträgen , wird vor allem auf die praktische Übung im Gelände wert gelegt.
Mit Hilfe von Ärzten und Notfallsanitätern ist so eine fundierte Ausbildung nach dem neuesten Stand möglich. Der Wissensdurst und das Engagement der Kursteilnehmer ist immer wieder beeindruckend. Das Ambiente des Krimmler Tauernhauses und die hervorragende Verpflegung durch Wirtsleute , Fam. Geisler, sind die Grundlage für den Erfolg dieses Kurses.
Koordinierungswochenende Werfenerhütte
Am 18.und 19. September haben unsere Bergrettungsärzte unter der Leitung unseres medizinischen Referenten, Joachim Schiefer, auf der Werfenerhütte die heurige Ärztekoordinierung durchgeführt.
Nach dem Aufstieg zur Werfenerhütte am Samstagvormittag sind die Mediziner nachmittags noch zur Edelweisserhütte aufgestiegen und haben beim Abstieg das Fieberhörndl umrundet. “Unser Arbeitsgespräch am Abend umfasste Neuerungen in der medizinischen Ausbildung und eine geplante Verbesserung der Ersten Hilfe Ausrüstung“, so unser leitender Bergrettungsarzt Joachim Schiefer, der sich auch auf Bundesebene stark engagiert.
Nach dem Essen folgte ein Diavortrag über seine Shisha pangma Expedition in diesem Jahr, an der er und weitere Salzburger Bergretter teilgenommen haben.
Das sonntägliche Frühstück nützten unsere Ärzte für weitere Diskussionen über die Ausrüstung der Bergrettungsärzte.
Der gemeinsame Abstieg beendete ein sehr produktives Wochenende, schildert der leitende Referent Joachim Schiefer zufrieden.
Ärzte-Fortbildung im Lungau
13 Bergrettungsärzte fanden sich auf Einladung unseres medizinischen Fachreferenten Dr. Wolfgang Tafatsch und seinen Stv. Dr. Joachim Schiefer am 28. März zu einem Fortbildungswochenende im Lungau ein.
Organisiert von unserem medizinischen Fachreferenten Stv. Joachim Schiefer fand unter der Leitung von Franz Apfelknab eine Tour auf das Weißeneck statt. Bei guten Bedingungen mit föhnig-sonnigem Wetter und Pulver und Firn stiegen die Teilnehmer die 1322 hm von Tweng auf.
Die am Fortbildungswochenende teilnehmenden Ärzte waren beim Bergrettungskameraden Hermann Gahr in Weißpriach untergebracht.
Dort blieb auch genügend Zeit für ein gemütliches Zusammensein im Dorfergut in Weißpriach, sowie viel Erfahrungsaustausch.
Joachim Schiefer hielt als lokaler Insider einen Bildervortrag über Skitouren im Lungau.
Am Sonntag nahmen die Ärzte an einer Bergeübung der Ortsstelle Tamsweg und der steirischen Nachbarortsstelle Krakaudorf im Preberkessel teil.
FOTOGALERIE VON WOLFGANG TAFATSCH
Treffen der BR-Ärzte des Landes Salzburg am 15./16. Sept. 2007
An diesem Treffen am Riemannshaus im Steinernen Meer nahmen insgesamt 13 Ärzte teil.
Samstag Nachmittag fand unter der Leitung des Ausbildungsreferenten Pfluger Gerhard eine technische Schulung und Vorstellung der neuesten Geräte im BR-Dienst statt. Die Kollegenschaft nahm eifrig und begeistert an den praktischen Übungen im Klettergarten des Riemannshauses teil.
Am Abend berichtete Tafatsch Wolfgang von den Neuigkeiten auf Bundesebene. Der anschließende Erfahrungsaustausch und „Hoagascht“ zog sich etwas in die Länge.
Sonntag unternahmen wir eine Gemeinschaftstour auf das Breithorn und anschließend über das Grat Richtung Alhorn.
Bei der Abreise um ca. 15 Uhr wurde der einhellige Wunsch, nach einer Wiederholung eines solchen Treffens, von allen Teilnehmern geäußert.
Das nächste Treffen wird wieder zur Schitourenzeit stattfinden.
Ich danke allen Teilnehmern für ihr Kommen.
Teilnehmer:
Ärzte:
- Rainer Michael/Leogang
- Schöpp Andreas und Leitinger Sebastian/Zell amSee
- Schiefer Joachom und Hager Ulli/Tamsweg
- Wilhelm Paul und Fegerl Sepp/Grödig
- Pollet/Bad Gastein
- Buchsteiner/Dorfgastein
- Landmann/Dienten
- Hackl Manuel/Unken
- Kirschner Hans/ Grödig
- Tafatsch Wolfgang/Saalfelden
Ausbilder:
- Pfluger Gerhard
- Herzog Albert
- Millinger Manfred
- Pfeffer Gottfried
Erste Hilfe Kurs in Muhr 2021
Alpinmedizinischer Basiskurs in Muhr erfolgreich durchgeführt
Der alpinmedizinische Basiskurs 1 fand dieses Jahr vom 16. bis 18. April in Muhr statt. „Er war diesesmal besonders umfangreich und herausfordernd“, weist der Kursleiter Landesarzt Joachim Schiefer auf die organisatorischen Anforerungen in Coronazeiten hin. 40 Teilnehmer wurden in der Erstversorgung von Unfällen sowie internistischen und neurologischen Notfällen in der Bergrettung geschult. Unter strengen Corona Maßnahmen schulten Ausbidlner in Kleingruppen von 5 bis 6 Personen. „Alle Teilnehmer haben die theoretische und praktische Prüfung am Sonntag bestanden“, freute sich Landesarzt und Kurleiter Joachim Schiefer über den erfolgreichen Abschluss des Kurses. Der alpinmedizinische Basiskurs ist der erste Schritt in der Ausbildung der Anwärter zum fertigen Bergretter. Erst nach Ablegen weiterer drei Grundkurse (Winter-, Fels- Eiskurs) ist die Ausbildung abgeschlossen.TRANSALP FLUGRETTERKURS IN BAD TÖLZ
Unser Landesarzt und ausgebildeter Bergretter und Flugrettungsarzt, Dr. Joachim Schiefer, nahm letzte Woche am Transalp Flugrettungskurs in der Flugrettungshalle in Bad Tölz teil. Davon hat er uns einige beeindruckende Bilder geschickt.
Training unter realistischen Bedingungen
Hier stehen 2 EC 135 Helicoptersimulatoren für Übungen zur Verfügung. Realistische Bedingungen werden durch Lärm vom Rotorabwind verursacht.
Die Simulatoren sind sowohl mit einer Winde ausgestattet als auch Fixtau tauglich. In der Halle gibt es auch eine komplette Gondel- und Sesseliftanlage, Bäumen mit Paraglidern und künstlichen Felsen. Die acht teilnehmenden Ärzte konnten in den vier Tagen Intensiv-Training sämtliche Flugrettungstechniken üben, also sowohl die Windenbergung als auch das Fixtau.
Abschluss-Übung im Gelände
Daneben erfolgte eine Gondelevakuierung genauso wie eine Kaperbergung aus einer Felswand.
Am Montagnachmittag waren die Ärzte mit einer Polizei EC 15 im Gelände und übten dort die verschiedene Bergemanöver. Ein Megacode Training am Mittwoch, das bergetechnische und medizinische Fähigkeiten abverlangte, bildete den Abschluss von vier sehr lehrreichen Tagen.
„Auch als erfahrener Flugrettungsarzt kann man noch einiges lernen. Deshalb ist es auch ganz wichtig, dass die Partnerschaft mit den angrenzenden Länderorganisationen im Sinne der Transalp Ausbildung erhalten bleibt“, meint Joachim Schiefer.
Alle Bilder: Joachim Schiefer
Transalp Ausbildung Bergrettungsärzte
Unser Landes-Bergrettungsarzt Joachim Schiefer war vom 17-20.3 beim 2. Transalp Winterkurs für Bergrettungsärzte auf der Rudolfshütte. Neben theoretischen Unterricht in Risikomanagement beim Skitourengehen, Einsatztaktik beim Lawinenunfall, Sicherheit im Lawineneinsatz, Lawinenmedizin und Wintersporttraumatologie haben die Bergrettungsärzte einen umfangreichen Praxisteil absolviert. Ein Lawineneinsatz mit Mehrfachverschüttung sowie Reccosuche gehörte ebenso dazu wie Pistenrettung mit Akja und ein Nachmittag beim Eisklettern. Am Sonntag erfolgte noch eine Tour im frischen Pulverschnee zum Sonnblick. Von den Salzburger Bergrettungsärzten haben den Kurs erfolgreich absolviert: Ludwig Lepka, Peter Hösel, Hannes Gruber und Alexander Hlebayna. Bericht und Bilder: Joachim SchieferTRANSALP AUSBILDUNG FÜR BERGRETTUNGSÄRZTE
Die Bergwacht Bayern, der Österreichische Bergrettungsdienst und die Bergrettung Südtirol bieten ihren Bergrettungsärzten eine gemeinsame Ausbildung an.
Voraussetzung ist eine Mitgliedschaft in der Bergrettung.
Die gesamte Ausbildung ist modular gegliedert und umfasst alle Aspekte der Bergmedizin und der alpinen Notfallmedizin. Die praktische Ausbildung erfolgt durch kompetente Ausbildner der Bergrettungsdienste und die theoretischen Grundlagen werden durch erfahrene Notärzte aller Organisationen vermittelt.
Die Basisausbildung umfasst je einen Winter und Sommerkurs. Nach Abschluss der Kurse erhalten die Teilnehmer das „Diploma in Mountain Medicine“ nach den Richtlinien von IKAR, UIAA und ISMM.